Unter Hörnern
It’s a Hornbill, not the Matterhorn!
But still, what does it matter?
Das Matterhorn is bloß a hill,
Der Hornbill is viel better!
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Naturgedichte, die zwischen Berg und Tal spielen.
Unter Hörnern
It’s a Hornbill, not the Matterhorn!
But still, what does it matter?
Das Matterhorn is bloß a hill,
Der Hornbill is viel better!
6 Uhr, Morning-Cruise
Ist der Fluss die komplette Nacht weitergeflossen?
Wie hat dann der Nebel sich auf ihn gesetzt?
Sag, wie viel Unumkehrbares wurd‘ schon beschlossen
Und welche Entscheidung fiel bloß so zum Test?
Legt der Fluss sich vielleicht in der Dunkelheit schlafen,
Da ja niemand mehr noch seine Strömung bemerkt?
Hilft die schwadige Suppe der Verpuppung von Larven?
Wird letztlich der Strom zu ’nem Bächlein verzwergt?
Hat der Fluss heut‘ vielleicht seine Strömung verpennt –
Und nun kommt er ihr nicht hinterher?
Es bleibt mancher zurück, wenn die Zeit derart rennt.
Doch wir treffen einander im Meer …
Sri Aman
Chinesische Shophouses säumen die Straßen
Und alles geleitet zum breitbraunen Fluss.
Ein Blechkrokodil mahnt uns (die’s lange vergaßen):
Dem Dschungel dient jedes Motiv als Genuss.
Das Ur- unsrer Wälder gilt scherbenbesiegt –
Doch die Fallzahlen prahlen mit Splittern.
Die Spatzen bezetern, dass niemand mehr fliegt
Im Geblitze von leeren Gewittern.
Zwischen Rückzug und Aufbruch wird so viel gedeutet
Und im Fort lauern greise Kanonen.
Vielleicht wird noch manches Mal Manches erbeutet,
Doch die Stadt, sie beschränkt sich aufs Wohnen.
Und der Rauch der verlegenen Streetmarket-Stände –
Er verfliegt ohne weitere Noten.
Doch der Strom, er verbirgt noch zu schreibende Bände –
Darum bleibt weiters Vorsicht geboten!

Aprilhoch
Die Berggipfel strahlen aus vielfacher Ferne,
Wenn sie trotz Aprilhochs noch schneebedeckt sind.
Im Sommer ersteigt man Erhabenheit gerne
Und ist ob der leichten Erreichbarkeit blind –
Doch das Gondelgedöns rattert bloß Blasphemie!
Klar, so groß wie die Berge, das werden wir nie –
Jedoch unerreichbar woll‘n wir sie nicht nennen!
Nach Fahrscheinkauf rauf richten wir die Antennen
Nebst den Mitgliedschaftsantrag für unsern Verein.
Im April gilt: Was abweist, ist Weis/sheit allein!

Inn-akzeptables
Die Wasser vom Inn bollern: Wir haben‘s eilig!
Sie rasieren der Ufer Geschwindigkeitskluft.
Der Landschaft scheint ihre Gemächlichkeit heilig,
Spielt den nutzlosen Onkel, der zu gerne knufft.
Des Inns Strom zeigt an: Ich mag aufsteh‘n vom Tisch –
Ich gehöre hier einfach nicht her,
Bin viel zu jung, motiviert und zu frisch!
Dem Inn ist die Stadt nur das Statt vor dem Meer.

Trausnitz Aufstieg
Jeder Burgaufstieg japst sich in mir zur Gewissheit:
Das war jetzt wahrscheinlich das vorletzte Mal!
Vom Tal hoch, ein präherzinfarktischer Schiss schreit …
Ohje, dein Geächze klingt heut schon final!
Eiskalt fräst in Schläfen und Nacken der Schweiß sich –
Da merkst du Cretin: Du bist längst nicht mehr 30,
Doch hängst pubertär dich in viel zu viel rein!
Wenn alles jäh abstürzt, dann soll’s halt so sein …
Du kannst diese Stadt höchstens einmal noch retten –
Das reicht keiner Welt, diesen Braten zu fetten!
Und all dein Geschaff’nes wird so rasch vergeh’n …
Du probst weiter affig, dort oben zu steh’n.

Dann spannt sich ein Regenbogen
Dann spannt sich ein Regenbogen
Übern Iguazú –
Ist entspannt ganz ohne Drogen
Und ein Spanner. So wie du.

Stürzende Wasser, privat
Braune Wasser stürzen tief –
Ich begrüße das massiv,
Seh mich nie dran satt.
Fast scheint’s, dass da im wüsten Schwallen
Alle Wasser anders fallen –
Was dann doch was hat!
Wenn auch mal im Wellenschwären
Manche Formen gleich sich wären,
Würd ich’s gar nicht seh’n!
Das bändigt meinen Eindruck nich‘
Letzten Endes blendet mich:
Ständiges Gescheh’n.
(Muss man nich‘ versteh’n)

Zuckerhut
Da guckt der Zuckerhüter
Schmuck über seine Güter –
Weiß, dass sich jeder Hügel duckt,
Sobald er an den Zügeln zuckt.
(…) II
Ich liege bar in einem Strom –
Nur Himmelblau und Wolken.
Beim Reset auf mein Erstgenom
Werd ich vom Fluss gemolken.
Ein sprudelnd Dudeldiedelei
Bespült und kühlt mein Köpfchen high –
Nur Himmelblau und Wolken.
Und nun ersäuft’s mir allen Reim
Im murmelndgurgelnden Daheim –
Nur Himmelblau und Wolken.
Es umströmt und umströmen mich Reinheit und Klarheit
Wie göttlich zur Wurzel gereichende Wahrheit –
Nur Himmelblau und Wolken.
Bis Narrenhandwerk, ungeübt,
Den Fluss zu solch Erkenntnis trübt,
Das stolz zu dies erlaubt sich glaubt
Und sich im Raubbau selbst beraubt,
Im Immergrau der Wolken.
Ausarbeitung/Fortsetzung vom gleichnamigen Text vom 22. Juli 2022
– Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)
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