Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Autor & Schreiben

Gedichte über das Schreiben, das Dichten und das Autorendasein.


  • Olympiapark & das zweihunderteinundfünfzigste Gedicht

    Olympiapark Munich Mash

    Immer noch drei Tage Freizeit in München.

    Trendsportler Wort

    Von Außen wird alles wie Freizeit ausseh’n
    Wenn wir vom Gedicht zum Kalkül übergeh’n
    Auch wenn wir uns längst schon am Magnum-Cup kühlen
    Soll es sich für andre wie Zufall anfühlen

    Man muss uns als gleichgesinnt interpretieren
    „Ja, wir geh’n – wie ihr – hier nur gerne spazieren …!“


  • Halbzeitendspurt & das zweihundertneunundvierzigste Gedicht

    Nordkette Innsbruck

    … ich schlittere also unaufhaltsam zum Gedicht Nr. 250. In Demut.

    Quastgedicht

    Und wieder bin ich nur Plakat
    Kein Vers, der gärt zum Attentat
    Kein Reim, der keimt im Bällebad
    Und steht den Wille-Stil-Spagat
    Denn wieder bin ich nur Plakat

    Und abermals bin ich Plakat
    Bin Habermas und Dekanat
    Bin strukturiertes Destillat
    Im selbst verhängten Zölibat
    Schlussendlich immer nur Plakat

    Och!
    Doch:

    Wo halbgegart heißt noch zu scharf!
    Besteht noch viel Plakatbedarf


  • Vorsicht & das zweihundertzweiundvierzigste Gedicht

    Lindwurm von Klagenfurt

    Der Lindwurm von Klagenfurt.

    Warnung vor dem lyrischen Hunde

    Traut euch hinein in dieses Gedicht!
    Könnt ihr euch benehmen, erschlägt es euch nicht
    Sonst setzt es Haue wie einstmals bei Etzel
    Ein beschauliches Gemetzel
    Wie „Das woll’n wir doch mal seh’n!“?
    Mancher wird’s wohl nie versteh’n:
    Wer würd‘ in ein lyrisches Ich investieren
    Könnt‘ dies nicht das lyrische Euch massakrieren?


  • Wörthersee & das zweihundertachtunddreißigste Gedicht

    Strandbad Wörthersee

    Im Strandbad.

    Wörtersee

    Es schwamm mal ein verstörtes Reh
    Des samstags durch den Wörthersee

    Ach nee, ich seh:
    War gar kein Reh
    Vielmehr ein Stör, den ich verreht
    Des‘ Redlichkeit nun jäh verdreht
    Weil ich so Wörter, die ich seh‘ –
    Von denen some ich nicht versteh‘ –
    Mit Tags verseh‘, die immerhin
    Ergeben – wenngleich schwammig – Sinn

    Doch grade hör‘ ich – quel malheur!
    In Wirklichkeit war’s auch kein Stör

    Da ich nun her- und hingekramt
    Verbleibt der Vers voll sinnverarmt

    Und entspricht als Gedicht – so gedacht‘ ich im Stillen
    Absolut nicht meinem Willen


  • Zürichhorn & das zweihundertachtundzwanzigste Gedicht

    Zürichsee

    Blick vom Zürichhorn. Und ein Plädoyer für das störungsfreie Bedichten:

    Der See

    Tausend Sonnen blitzen im Wellen-Geschwappe
    Hundert Himmel bebläuen den Horizontboden …

    Ein Entenpaar schnattert: „Ach, halt deine Klappe!
    Wir hassen der Dichter Erpressermethoden
    Ihr solltet euch schämen mit euern Bebildern
    Den Eindruck von Schönheit so schändlich zu lenken!
    Als sei die Empfindung nicht anders zu schildern
    Als wär’n die Herrn Dichter nur fähig zu denken!“
    Ich nicke sanft, schenk‘ ihnen Brot
    Das Gift drin wirkt vor Abendrot

    Und schwer wie Blei senkt sich die Ruhe
    Auf das abendplane Rund
    Das Gequake und Gebuhe
    Schweben durch den See gen Grund


  • Liegewiese & das zweihundertste Gedicht

    Park an der Ilm

    Der Park an der Ilm zu Weimar. Klassisch angemessener Rahmen für das 200. Gedicht der Tour.

    Ich liege flach im tiefen Grase

    Ich liege flach im tiefen Grase
    Ganz hart in der Romantik-Phase

    „Hier kommt keiner lebend raus!“
    Schallt’s aus Goethes Gartenhaus

    Fühligkeit macht ganz schön fertig
    Dass ich derlei durchsteh‘, ehrt mich

    Auch vorm Klischee ist mir nicht bang!

    Ich stell die Seele auf Empfang …


  • Balkonien & das hundertachtundneunzigste Gedicht

    Aus Balkonien

    Vom Balkon der erhöhten Maxvorstadt ins Netz gesetzt.

    Zeugen der Dichtung

    Ich habe mein Heim nicht über den Dächern
    Sondern siedle bescheiden im Dache
    Wo Vogelvisiten betäuben und krächern
    Beobachtungszögerlich, was ich da mache …
    „Na, Gedichte, du Piepe! Und zwar über dich!“

    Das Angesicht zu Angedicht
    Behagt den frag’nden Vögeln nicht
    Und solch Fokusse fürchtend, verpissen sie sich


  • Essenpresse & das hundertdreiundneunzigste Gedicht

    WAZ-Artikel Poetry Tour

    Bei den Heimgastspielen in Essen mit großem medialen Empfang überrascht worden.

    Der Autor

    Noch vernarbt vom Vertragen mit den Verlagen
    Wird mit neuer Lektüre an Türen geleckt
    Geklagt ob der Buchstaben, die fürs Buch starben

    Er versteckt, dass er Verse mit Werbung vertaggt


  • Murnau & das hundertfünfundsiebzigste Gedicht

    Obstblüte

    Vollmai’sige Prachtidyllen allenthalben. Insbesondere ein paar Regionalbahnhalte vor München.

    Dichtung und Wahrheit

    Ersinn‘ dir den ruhigsten Garten der Welt
    Wohin sich kein Ton der Verrohung gesellt

    Wo das sprießende Grünen im Überfluss quellt
    Und sich blütenschwer Zweige in Windstille wiegen
    Wo idyllisch ein Schweigen die Farben erhellt
    Alle Pflichten im Schoß dieses Rückzugs versiegen

    Wo die Aura der Stille die Quengler verprellt
    Bis das drängelnde Draußen sich selber erschießt
    Nur noch Vogelgezwitscher jed‘ Kampftöle bellt
    Sich die Schönheit der Schöpfung dem Auge ergießt

    Dort, wo sich ein Vers für den Eindruck verstellt
    Es gäb‘ diesen ruhigsten Garten der Welt


  • Noch höher & das hundertdreiundsiebzigste Gedicht

    Auf dem Schlossberg Würzburg

    Schlecht drauf, oder was? Erste Abrechnungen – und das zum Nicht-Mal-Zenit der Tour?

    Über Fragen

    Fragst mich, warum ich Menschen hasse?
    Weil sie diesen Moloch der geltenden Masse
    Bilden
    Ungebildet bleiben
    Eingebildet übertreiben
    Frag mich, wieso sollt‘ ich wohl weiterhin schreiben!

    Weil das Doofe der Welt sich fragen soll:
    „Was hört der Kerl nicht einfach auf?“
    Die Blasierten der anderen Seite sich voll
    Echauffier’n soll’n: „De Aff‘ schafft’s net wekklisch hier nauf?!“
    Und so gedopt, verheiz‘ ich mich
    Dass nichts je meinem Eifer glich

    Erst, wenn alles schreit: „Hey, wir könn’n nichts erkennen!
    Da muss doch was sein?! Sag, was müssen wir wissen?“
    Werd‘ ich mich von dem Schreiben trennen
    Schweigen. Vor – letztlich versandenden – Rissen


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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