Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Autor & Schreiben

Gedichte über das Schreiben, das Dichten und das Autorendasein.


  • Chamarel Falls & das fünfhundertachtzigste Gedicht

    Chamarel Falls

    The Fall of the Mountain King

    Heissahopsa, Hochkultur!
    Volles Rohr: Anspruch pur
    Kriegt doch keiner mit, wenn man ihm selber nicht ganz treu
    Bibliophil und stilblasiert
    Subversiv, engagiert
    Aber vom Prinzip auch nicht so nigelnagelneu

    Mundgemalte Sprachgebilde
    Handwerkskunst im xsten Jahr
    Schutzpatron der Reimergilde
    Metrummäßig ein Eklat!

    Selig integriert im Slam
    Mit Trara und Plemmplemm
    Aber viel beseelter als manch Lyrik-Stupendent
    Der devot nach Lehrplan schreibt
    Subvention’n einverleibt
    Stell Dich Deiner Inbrunst, Himmelherrgottsakrament!

    Schür’n Leonce-und-Lena-Preise
    Nicht allein die Produktion
    Nie geles’ner Dichtergreise?
    Sämig handzahm sind sie schon


  • Vorläufigkeit & das fünfhundertneunundvierzigste Gedicht

    Schloss Charlottenburg

    Work in Progress

    „Kannst ja mal gucken – ist noch nicht ganz fertig!“
    Mein zuckendes Restunbehagen entschwert sich
    Und hofft auf entfesselnden Übermut
    Belebt von deinem „Ist doch gut!“

    Doch fragende Skepsis verfinstert dein Smilen
    Schiebt alles Belangreiche zwischen die Zeilen
    Okay, alles klar – deine Höflichkeit ehrt dich!

    „Naja, wie gesagt – is‘ halt noch nicht ganz fertig!“


  • Bringschuld & das fünfhundertdreiunddreißigste Gedicht

    Hohenschäftlarn

    Huch, diese Woche war ich wirklich sehr unzuverlässig mit den Gedichtelieferungen – verzeiht!

    Zur Erklärung

    Muss gestehen, meine Liebe:
    Kann nicht wirklich lange bleiben
    Habe grad ein Buch zu schreiben
    Auch wenn’s heißt, wer schreibt, der bliebe


  • Abwesenheitsnotiz & das vierhundertfünfundachtzigste Gedicht

    image

    Es gibt diese wunderbaren Orte ohne Netzzugang, an denen sich Gedichte verfassen, aber nicht online stellen lassen. Sie geben einem Zeit, durch die allmähliche Veröffentlichung des Zwischendurch-Verfassten die nächsten Tage zu füllen und zu überlegen, was mit diesem Blog eigentlich nach dem fünfhundertsten Gedicht geschehen soll.

    Unerreichbar

    Es gibt diese Zeilen, die der Leserschaft fehlen
    Den Dichtern ein Schlupfloch der Biographie
    Um unbewacht einmal davon sich zu stehlen
    Die Nachwelt schreibt wissend: „Nein, dort war er nie.“

    Es gibt dieses heimlich vom Hauptwerk Gelöste
    Nichts Wegweisendes, jedoch kleine Juwelen
    Und deren Schein trügt all das Facebook-Entblößte …

    Das steht in den Zeilen, die still vergnügt fehlen!


  • Dezemberhimmel & das vierhundertachtundvierzigste Gedicht

    Frankfurt am Main Himmel

    Melancholie

    Ein aus Schönheit gepresster Grapefruittaft
    Plus unverdünntem Alkohol
    Ein unschluckbarer Schwermutsaft
    Fürs samtenherbe Unwohlwohl

    Stets in der Dichter Umlaufbahn
    Nostalgisch fern wie Lebertran
    Der Lattenrost vorm Schwarzen Loch
    Verspricht sie Linderung – und doch:

    Gebeugt von all der Welten Schiefe
    Führt jeder Weg in neue Tiefe


  • Marienplatz & das vierhunderterste Gedicht

    U-Bahnhof Marienplatz

    Ripostegedicht zu Novalis „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“

    Wenn doch vor Zahlen und Figuren …

    Wenn doch vor Zahlen und Figuren
    Gefügig alle Dichter spuren …
    Als Pagen ihrer Gagen müssen
    Grad sie, die’s eig’ntlich besser wissen
    Den Furor zähmen zum bequemen
    Für-den-Sponsoren-zurück-sich-Nehmen
    Wenn dann sie auch in den Metaphern
    Versuchen, Großes nachzuaffern
    Kopieren sie in ihr’n Gedichten
    Die immergleichen Weltgeschichten
    Doch verbleibt die Inbrunst unversehrt
    Jenes selige Geifern
    Und tolle Ereifern
    Für Stil und Genie
    Aber auch Anarchie
    Dass Figuren und Zahlen
    Werd’n wertlose Schalen
    Schreibt der dichtende Wicht
    Dieses eine Gedicht …
    Dann sei er trotz allem für dieses verehrt!


  • Zurück im Englischen Garten & das vierhundertste Gedicht

    Englischer Garten

    Das Stuttgarter Wundenlecken ist vollzogen. Man zieht wieder durch die herbstige Hood. Und vollendet die vierte Hundert!

    Der Plagegeist (Ein Verdachtgedicht)

    „Das war ich nicht!“
    Mault dies Gedicht
    Und plärrt noch kindlich:
    „Immer ich!“

    Doch woher kommt die Traurigkeit
    Die wild verstreut im Zimmer liegt
    Und dieser Sack verlorner Zeit
    Der massiger als Schwermut wiegt?

    Wer hat die zwei Fell von der Leine gelassen?
    Wer hat vor die Einfahrt den Grübel geladen?
    Wer billigte willig das sinnige Prassen?
    Wer naschte vom Melancholateralschaden?

    „Ja, ich doch nicht!“
    Spricht dies Gedicht
    „Verdächtige nich
    Immer mich!“


  • Pause & das dreihundertachtzigste Gedicht

    Augsburg

    Nichts zu tun, außer für eine Slam-Revue in Augsburg drei Texte hervorzusuchen – und trotzdem kein neues Gedicht im Blog?! Ist das schon der Anfang vom Ende?

    Schreibblockade bei Dreihundertachtzig?

    Schreibblockade bei Dreihundertachtzig!
    Plötzlich stoppt all der Schreibfluss mit quietschenden Reifen
    Was dir ein Profil erschien, dampft und verflacht sich
    Vermag auf dem Untergrund nicht mehr zu greifen

    Der Nullfallsreichtum schleicht sich an
    Und fragt, ob er dir helfen kann
    Die Antwort kennst du, doch sagst: „Nein –
    Das regelt sich von ganz allein!“

    Ich werd‘ jetzt mal ein Stündchen warten
    Dann vorsichtig den Motor starten …
    Und vom Start weg mit Vollgas Ressourcen verprassen!

    Der Rat, es mal langsamer angeh’n zu lassen
    Verbreitet zwar mit dreister Macht sich
    Doch nicht bis zur Taktzahl von Dreihundertachtzig!


  • Laub & das dreihundertneunundsiebzigste Gedicht

    Herbstlaub

    Herbstlaub

    Wenn Herbstlaub mir aufs Haupthaar fällt
    Und gnädig bedeckt all die lichteren Stellen
    Die manch Gedicht schon hergestellt
    So drängt es die Erben, die Stämme zu fällen

    Wie mutig die sich an den Sägen verheben
    Und an den verlockenden Knebelverträgen
    Die man noch lockig abgesegnet
    Und die bald schon die Stille der Flocken beregnet

    Indes kämme ich mein Haupthaar
    Lass das Laub hinunterschweben
    Wenn ihr Bäume es erlaubt, ja
    Mag ich noch ein Jährchen leben –
    Nicht den Blick nach oben richten:
    Übers Schweben möcht‘ ich dichten


  • Alter Nordfriedhof & das dreihundertundzwölfte Gedicht

    Alter Nordfriedhof Maxvorstadt

    Wie soll das alles enden?

    Das Weitere und die Endzeit

    Diese Zeile hat noch gar keinen Dunst, wo sie endet
    Und auch dieser hier werde ich das nicht verraten
    Diese glaubt, dass sich durch ihr Dazutun was wendet
    Und nun steh’n sie zu viert hier geschrieben – und warten

    Sich im Ist einzurichten, klingt manchmal gescheiter
    Denn oft geht’s im Leben ja gar nicht groß weiter


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka


Gedichtthemen:

* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter


Best of Poetry

Ripostegedichte

Die Oscarballaden

Poetry Slam Gedichte & Videos

Poetry Slam meets Klassik

SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!

Über den Autor


Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Dutzendzeiler Einakter Erde Essen Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler