Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Potsdam

– 02.03.16 Potsdam, zu Gast bei der PotShow, Spartacus
– 16.03.16 Potsdam, Poetry Slam, Waschhaus
– 07.04.18, 31.10.18, 05.09.19 Potsdam, Ausflug
– 15.11.19 Potsdam, Museumsbesuch Barberini
– 11.05.23 Potsdam, Ausflug (Doppelgig Berlin)


  • Stillleben & das eintausenddreihundertelfte Gedicht

    Stillleben von Van Gogh in Potsdam

    Im Pinselstrich

    Und wirklich hält Farbe das Leben
    Vom steten Vergehen zurück.
    Sie gefriert vom verwitterten Streben
    Ein spürbar erinnerndes Stück.


  • Herzog v. Bracciano & das eintausendzweihundertvierundsechzigste Gedicht

    Blick aufs Schloss Sanssouci mit der neu dort platzierten Büste vom Herzog von Bracciano

    Am Belvedere im Charlottenburger Schlossgarten

    Es fragt mich hier vorm Belvedere
    ob’s nicht am Ende besser wäre
    Charlottenburger Parkidyllen
    mit Lärmschutzwänden abzustillen
    Denn kein Blick aus dem Teehaus
    gen Schloss oder Spree raus
    bleibt hier für ’nen Augenblick unvertont
    wo rastlos Verkehr’ndes uns restlos bephont

    Mein Friedrich, danke für den Tee
    rein optisch sehr friedlich hier, klar, doch versteh:
    Verbau kein’n Zaster in der Stadt
    wenn’s dort zu viele Laster hat!


  • Chinesischer Pavillon & das eintausendzweihundertdreiundsechzigste Gedicht

    Chinesischer Pavillon im Park Sanssouci

    Neocollognia (da simmer dabei, dat is prima)

    Du Fritte im Gourmet-Verdauen
    Du „Gib die Handy, sonst verhauen!“
    Du G-Rap-Deppen-Resterampe
    Du Speckgurt einer Dönerwampe
    Von Billigshops durchsetzte Pampe
    Mit alles Mütter, außer Schlampe
    Da simmer dabei, dat is Prima-tenniveau
    Doch alles nur Tarnung, hey, alles nur Show!
    Wir lümmeln uns im Off so gerne
    Mit offensivster Bildungsferne
    Dass keine Zitty-Tip(p)sen schreiben
    „Trendkiez Neukölln – die komm’n um zu bleiben.“
    Fürs Parabolier-Paradies
    Schein’n selbst Studenten sich zu fies
    So’n Sonn’nallee-Flat – na, das will doch keiner?
    Mein So’n, Allah schuf auch den Mediendesigner!

    Keine Grenzallee stoppt Galeristen
    Trotz Allahgien sich einzunisten
    Und wer vermiest den Werbe-Miezen
    Ihr Siedeln in den Sudelkiezen?
    Die fallen via Kreuzberg ein
    Als besserzahl’nde Mietpartei’n
    Spür wie der Mond ins Ghetto kracht
    Wenn John uns hier Ristretto macht!

    Zwischen Volcan und Volkern, zwischen Alis und Marlies
    Un‘ selbs‘ die Tourischte han letztens ers‘ da gwis
    „Na, sag ma‘, von wo kommscht denn du her, mein Schatz?“
    „Was fragst du komm‘ ich her, Mann?! Platz
    Ej, ich bin noch alte Assi-Garde!“

    Die werd’n jetzt selten.
    Jammerschade.


  • Friedenskirche & das eintausendvierundsechzigste Gedicht

    Die Friedenskirche im Park Sanssouci

    Saunakalauer

    Warst du es nicht, die dies Jahr Nachwuchs erwartet?
    Und schaut da nicht auch schon ein Ärmchen heraus?
    Ach, nee: Mir ist nur mein Humor grad entartet!
    Und du bist der schmerbauchgesegnete Klaus!


  • Havel & das eintausendachtundfünfzigste Gedicht

    Havel bei Potsdam

    Ripostegedicht zu Goethes „Zauberlehrling“

    Der Laubbaumsperling

    Hat im alten Zweiggeäste
    Äsend Rehlein nachts gewütet?
    Aufgewellt häng’n welk die Reste
    Die ein Jahr lang ich behütet!
    Siechen gelb und gräulich
    Manche sind fast braun
    Krümmen sich abscheulich
    Grässlich anzuschau’n

    Wackle, wackle
    An dem Aste
    Lös‘ die Last der
    Toten Blätter
    Da ich nicht mehr länger fackle
    All das Laub zu Boden splätter‘!

    Seht, schon gehen die danieder
    Die dem Grün ihr Kontra boten
    Gänzlich frisch strahlt alles wieder
    Niemand trauert um die Toten
    Und in neuem Leuchten
    Glänzt mein heim’lig Baum
    Wie in einem feuchten
    Sperlingmärchentraum!

    Wackle, wackle
    An dem Aste
    Lös‘ die Last der
    Toten Blätter
    Da ich nicht mehr länger fackle
    All das Laub zu Boden splätter‘!

    Kaum, dass ich mein Werk vollbracht hab‘
    Gilbt es schon am nächsten Zweige …
    Noch halt‘ ich hier eisern Wacht ab!
    Was ich rasch dem Rott’nden zeige
    Und mit frischem Mute
    Tu ich, wie’s erprobt!
    Spür den Stolz im Blute
    Mein Erfolg mich lobt

    Rüttle, rüttle
    An den Stellen
    Wo die hellen
    Blätter kleben!
    S’soll am Ast, an dem ich rüttle
    Nichts als grüne Blätter geben!

    Aber wehe, noch bevor der
    Nächste Tatort ist bereinigt
    Dringt zu mir die höchste Order
    Dass die Krone Welkung peinigt!
    Und im Wipfel seh‘ ich
    Gelb und Braun und Rot!
    Denk‘ noch, ich sei fähig
    Herr zu werd’n der Not …

    Doch dann birgt der
    Ganze Himmel
    Farbgewimmel
    Sondergleichen!
    Schon ist mein Plan ein Verwirkter!
    Keine Kraft kann hierfür reichen!

    Rasend schnell erbleicht das Grünen!
    Mir bleibt, hilflos zuzuschauen …
    Soll wohl für den Hochmut sühnen
    Dass ich Herrscher ward dem Grauen?!
    Und es schwebt von selber
    Nieder Blatt um Blatt!
    Alle Welt wird gelber
    Alle Welt wird matt

    Wie ist jener
    Anblick schmerzlich
    Da nun leert sich
    Ganz die Krone!
    Baum, der einst belaubt wie keener
    Zeigt sich plötzlich gänzlich ohne!

    Ach, hätt‘ ich doch nie gerüttelt
    Nie die Grenze übertreten
    Nicht das Laub selbst abgeschüttelt!
    Muss jetzt brav zum Meister beten:
    Herr, der du verwaltest
    Jedes Blatt der Welt
    Gut, dass du mich schaltest!
    Weil mir nun erhellt:

    Sperlingschnäbel
    Soll’n sich hüten
    Rumzuwüten
    Im Geäste!
    Spüre nun der Demut Säbel …
    Danke, Meister, bist der Beste!

    „Dennoch sollst du bitter büßen
    Spatzenhirn, für deine Taten!
    Blätter lass ich wieder sprießen
    Aber du kannst lang drauf warten:
    Bis es wieder grünt, sollst
    Du erfroren sein!
    Doch nachdem du blutzollst
    Schwebt mir vor, dass dein

    Reuig Sühnen
    Fortan stünde
    Für der Sünde
    Früherkennen!
    Drum soll man das Neu-Ergrünen
    Dir zur Ehre Frühling nennen!“


  • Potsdamer Tor & das eintausendsiebenundfünfzigste Gedicht

    Brandenburger Tor von Potsdam

    Unerwarteter Erfolg

    EINLADUNG ZUM KÖRPERPICKNICK
    Jede/r bringt was mit!

    Eigentlich ein lauer Ficktrick …
    Doch manch Braut gefiel die Masche
    Dass sich’s staute beim Genasche
    Im entblössten Schritt


  • 5 Fehlzeit & das achthundertneunundvierzigste Gedicht

    Glienicker Brücke

    Männergrippe

    In einen Sack voll Fieber
    Hat man meine Hülle gesteckt
    Samt Schlappheit vom Kaliber
    „Ich fühl mich wie zweimal verreckt!“


  • 4 Zinkenspitzen & das achthundertachtundvierzigste Gedicht

    Potsdams Neuer Markt

    Parallelkarrieren

    Wie Parallelkarrieren
    Aus fremderleuts Haarschnitte locken!
    Wie wir als Gewordene wären
    Gehindert durch andere Brocken?

    Wer sich in dem schwindenden Spiegel
    Als Alternative so zeigt!
    Wer wär‘ ich, wenn andere Riegel
    Mein Sonderwegdasein vergeigt?

    Welch nicht zu ergründende Schrullen
    Die Merkwürdigkeit offenbart!
    Welch Selbstgewissheit drängt zu nullen
    Mein Wesen der anderen Art?


  • Leaving Potsdam & das achtundneunzigste Gedicht

    Potsdams Park Sanssouci

    Und noch ein letztes lyrisches Mitbringsel aus Potsdam.

    Im Garten

    Das alles hier hatte mal einen Namen
    Fest verstrebt pferchten Lettern den Grundbesitz ein
    War’n dem Platz in der Welt jener nötige Rahmen
    Um zeitlich befristet ein Ich-Reich zu sein

    Nun nistet ein Schwalbenpaar in diesem Bogen
    Der war vielleicht mal ein O, war vielleicht Konsonant
    Wohl zig mal bebrütet, noch öfter durchflogen
    Stand hier mal ein Name, den jemand gekannt


  • Sanssouci & das siebenundneunzigste Gedicht

    Potsdam Schloss Sanssouci

    Am Folgetag durch Potsdams Park …

    Sanssouci (Stadtführungsalternative 2)

    Potsdams Park Sanssouci wurde kurz nach der Wende
    In nur 68 Jahren erbaut, liebe Jäste
    Und nebst all den Jebäud’n hier oof’m Jelände
    Zum Jedenken an die Studentenproteste
    Nach Benno Ohnesorg benannt
    Ditt is‘ den meesten nich‘ bekannt!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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