Bikini
Das, was das Paradies zerstörte,
Darf längst im Alltäglichen killen.
Da schwillt als Altlast das Empörte –
Belebt den Wiederwiderwillen.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte mit politischem Hintergrund oder entsprechender Attitüde.
Bikini
Das, was das Paradies zerstörte,
Darf längst im Alltäglichen killen.
Da schwillt als Altlast das Empörte –
Belebt den Wiederwiderwillen.
Protestkultur
Nach der Demo dann nach Modena!
Weil’s grad so in Mode war.
Der Kükenmuser
Wir wollen in Würde den Bruderhahn schreddern
Als Prälaten pragmatischer Liebe,
Uns nicht mehr in frommen Gedanken verheddern,
Als wenn uns ein Schuldasyl bliebe!
Wir haben der Duldsamkeit Segen erklärt –
Und stell’n ihn aus Coolness in Frage.
Wenn Unredlichkeit uns bald nicht mehr ernährt,
Verbessert das nicht unsre Lage!
Sacht ja keiner, dass das alles nicht ganz schrecklich schlimm is, aber …
Besoffenheit, Besoffenheit
Bewahrt dich vor Betroffenheit!
Letzte Nachricht aus der Verbannung
Keine Nachrichten mehr aus der Verbannung
Und das Grübeln im Felde stirbt aus.
Für den Lohn einer falschen Entspannung
Loopt ums Weltbild ein scharfer Applaus.
Das entwaffnende Bild einer Klarheit
Übertönt, was per se überhört.
Darin tollt ein Versprechen von Wahrheit
Und tilgt aus, was man hierfür zerstört.
Urlaub im Vakuum
Und das Ich! wird wieder mal größer geschrieben,
Derweil sie das Wir! simulieren
Und den letzten Rabatz aus den Freiräumen schieben
Aus purer Freud am Kasernieren.
Und die Blockwarte schreien auf Online-Geheiß:
„Ein Richtig! lässt sich stetig steigern!“
Tief in Kopfschüttelskepsis erschlägt mich ihr Fleiß.
Fast fliehe ich in das Verweigern.
Das alte weiße Mann
Wir sind die letzten unserer Art,
Uns hat es bald niemals gegeben.
Und Raffgier klaubt sich nach Diktat
Das Restlein Überleben.
Die Altbekannte schreit jetzt schriller,
Im Einklang mit neuem Stupiden.
So führt der längst fällige Tod von Godzilla
Noch weiter fort vom Frieden.
Crossover-Ripostegedicht zu Leopold Sedar Senghors „Gedicht für meinen weißen Bruder“ und Robert Gernhardts „Gesetz den Fall, ihr habt ein Schaf gekränkt“.
Angeschwärzt
Gesetzt den Fall, das Schaf ist schwarz –
(wie schnell fällt dann der Satz: „Das’n Fall fürs Gesetz!“?) -,
Und du weißt, weiß strahl’n all deine sichtbaren Parts,
Wenn der Schäfer fragt: „Wer’s’n der Sündenbock jetz?“
Dann gibt’s keinen Klär- oder Kränkungsbedarf,
Weil ein Blick unsrer Herde die Weißheit beweist:
Verbockt hat’s, klar, das schwarze Schaf –
Erst recht, wenn es Obamäh! heißt!
Sagt jetzt nicht: „Schwarz ist farblich doch eh am Ende!
Da kann man sich jedwede Tönung auch schenken!
Nichts, was schwarzes Schaffen mit Chef-Sein verbände –
Da darf man ein Schaf auch mal schärfer für kränken!“
Ein gutes Wollgeknäuel zu tragen,
Liegt auf jedem Fell in der Schafe Natur,
Drum drängt euch nicht zum Kränken-Wagen –
Als stünden wir nicht vor der selben Rasur!
Die Reblaus (ein revolutionärer Abzählreim)
Ein Standbein auf Standby,
Riskante Risskanten,
Ins Display nen Riss, ey,
Den Dissseits Verbannten!
Es gibt eben nicht genug Chancen für alle,
Oft kontamanieren Avanzen zur Falle!
Verkannte Verwandte
Und niemals Vermisste –
Verschandelt vom Wandeln
Durchs regungslos Triste.
Ungeheuer, -ziefer, -mach
Hol‘n jetzt aus zum Gegenschlag –
Hier kommt keiner lebend raus!
Außer eine Rebenlaus.
Ripostegedicht zu der „Lederhosen-Saga“ von Börries von Münchhausen.
Lederhosen-Saga 2.0
Vaters Hose harrt noch immer
Blutgehärtet am Kamin,
Und der Wunsch dröhnt durch das Zimmer,
Sie mal wieder anzuzieh’n!
Als ein Spross vom Stamm der Reiter
Führt man die Geschichte weiter!
Die Schlächter kommen, die Schlächter vergehen –
Hirschlederne Reithosen bleiben bestehen!
Das erste Blut ist, frisch geschossen,
Aus jenem armen Hirsch geflossen.
Mit Waidmannsheil in grüner Tracht –
Wie man das unter Jägern macht.
Schon effektiver stahl man Leben
Beim Treffen in den Schützengräben,
Wo man in grauen Uniformen
Und Abschlachtlaune mit enormen
Schmiss die Hose hieß zu gerben,
Um patiniert sie zu vererben.
Von Schweiß und Schlamm wie Matsch verdreckt,
Von Blut und großer Schuld befleckt.
Die Zügel konnt‘ man uns entzieh’n –
Doch nicht die Hose am Kamin.
Und nur ein Gen’ratiönchen später
Ward man Wiederholungstäter.
Braunbehost kläfft man // Von Rassenverpflichtung,
Fühlt sich gotterkoren // Zur Massenvernichtung.
Das heilige Beinkleid, // Vom Blut reich gesotten –
Mög’n auch die Gebeine // Im Schlachtfeld verrotten!
Es steht im Ahnenbuch der Väter:
Uns bleibt die Aussicht auf ein Später!
Denn Schlächter kommen und Schlächter vergehen –
Hirschlederne Reithosen bleiben bestehen!
Schon bringt sich neues Volk in Pose
In altbewährter Reiterhose.
Und wie Münchhausen auch erwägt,
Die Farbe nun ins Blaue schlägt:
Man ist das Leben als Passant satt,
Will zeigen, wer die Hosen anhat!
Denn wir gehör’n zum Stamm der Reiter
Und führen die Geschichte weiter!
Der Wald wägt ab: Was ist den Blauen
An Blutverwandtschaft zuzutrauen?
Mag sein, man wechselt die Methoden
Die Farbnuance bei Hosenmoden:
Doch ewig glänzt des Leders Speck –
Den kriegt auch keiner davon weg!
Die Schlächter kommen, die Schlächter vergehen –
Hirschlederne Reithosen bleiben bestehen!
Und diese Geschichte fing früh schon schlecht an, denn
Dem Hirsch – hat die Hose am besten gestanden.
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