Eine Stilfrage (zur Abwägung der Tatschwere)
Stand vor dem Mord der Lorelei
Ein leiser „I adore you!“-Schrei
Or „More Amore!“-Forderei
Voll forscher Ohr-TorTurtelei?
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, die einem Märchen, Legende oder Kinderbuch zuzuordnen sind.
Eine Stilfrage (zur Abwägung der Tatschwere)
Stand vor dem Mord der Lorelei
Ein leiser „I adore you!“-Schrei
Or „More Amore!“-Forderei
Voll forscher Ohr-TorTurtelei?
Noch ’n Loreleigedicht
Hier fiept der Sang der Lorelei
Dein klangverliebtes Ohr zu Brei.
Gruß aus der Sänfte – getragenes Tempo –
Insgeheim kann ich schon spüren,
Wie die frühen Starallüren
Schür’n die Divenhaftigkeit.
Manch Kritik greift auch zu weit –
Es mäkelt die Verteidigung:
Majestätsbeleidigung!
Spart Euch das, ruft freudenvoll:
Ach, was reimt der Boy doch toll –
Hoch lebe er, der Klötgen Frank,
Auf seiner drögen Sänftenbank!
Über Boten
Es schmiegt sich der tote
Griechische Bote
So schmuck in die Stunde
Nach Nachricht der Kunde
Vom Schicksalsschlagschlick Soundso.
Geschickt hetzte er zum Orte
Seiner letzten Worte
Mit der Loslast vom ungern Gehörten –
Jetzt mimt er den schwungvoll Zerstörten.
Gehört als Brauch ja auch zur Show.
Heil dir, Lau von Blaubeuren!
Grauschopf an Grauschopf
Schau’n in den Blautopf
In ferne Tiefen
Türkisblauen Schimmers
Wo sich eines Frauenzimmers
Schicksal einst entblueste
Und die grauen
Greise trauen
Leis‘ sich dies zu wünschen:
Gleichsam blau woll’n wir anlaufen
Eh sie uns zu Leichen taufen –
Nicht, weil wir entschliefen
Völlig außer Puste
Sondern voll mit Pünschen!
Dem König
Das Königreich einer entgrenzt grellen Schönheit ward ausgeraubt von der Dezenz
Längst schwappt durch Gemächer der einstigen Höh’n eitler Wankelmut der Prominenz
Gehässig macht sich Lässigkeit
Mit grässlich vermessener Aneignung breit
Wohl bleibt die Verstörung dir weiters erhalten, der Stolz beim Durchschreiten der Flure
Doch insgeheim heißt es: „Der hat doch ’n Knall!“, wenn die Ehrlichkeit klafft ins Gehure
Niemand kann sich wie die Zaren
Das schale Verständnis des Fußvolks ersparen
Es ist dein forschplump Für-nicht-möglich-Gehalt’ne nur das Für-nicht-nötig-Befund’ne
Dem üppig belipglossten Mündchen entschallt es: „Du hässliche Dreckswelt, gesunde!“
Doch diese Wiesen gibt’s nicht mehr
Und die Prärien sind waidlos leer
Wer wär ich, mich hinterrücks hier zu verbrüdern – mit dir, du mondänster Mandant!?
Du schwelgst deine Zepterlast durch das Kopfübern, Regent vom verlorenen Land!
Ich schmücke nur das letzte Wort
Im absolutistisch verbliebenen Hort
Versteht meine Verse nicht als ein Verneigen
Dem Dichter gilt nur, das Entschwund’ne zu zeigen
Und über den Wert dieser Dinge zu schweigen
Der Kuss
„Hilf mir! Hilf!“, rief’s aus dem Schilf
„Ich bin ’ne verwunsch’ne Milf!
Nur ein Kuss kann mich erlösen
Von dem Fluch, der einem bösen
Zauberer dereinst entfuhr!“
Ich besann mich, rief retour:
„Böte ich um deiner Nöte
Meine Lippen dar dir, Kröte
Wäre es nicht nachgerade
Um den raren Zauber schade
Der dem Ufer innewohnt?
Wie würd‘ uns solch Schritt gelohnt
Sagte ich: ‚Okay, da helf i!‘?
Zur Erinn’rung gäb’s ein Selfie –
Doch beraubt wär dieser Platz
Um den insgeheimen Schatz!“
Und leicht mäulig durchheulte die Halme ein Wind …
Doch wir wissen jetzt, wo wir uns finden, mein Kind!
Ich, Maharadsch
Der Maharadsch
Kommt zurück von der Haddsch
Erfreut sich am Glück seines Reichtums und – platsch!
Klatscht er bäuchlings und glatt in das Wasserspiel rein
Ganz sanft in die Arme vom marmornen Stein
Und er prustet vor Spaß in des Spülwassers Gischt
Bis die Dienerschaft anrauscht und rasch ihm auf tischt:
Die Erlesenheit tausend und einzweier Nacht
Die köstlich garniert auf des Essgeschirrs Pracht
Vom Dekors porzellaner Schalen beschosst
In neckischen Häppchen den Körper liebkost
„Herr, herrlich ist es, Herr zu sein
Und durch das Mehr den hehren Schein
Um einen Strahl zu überbieten
Den Garten Eden anzumieten!
Wenn man Gottes Gaben nicht wahllos verteilt
Und all ihre Pracht nur bei einem verweilt
Lässt der Reichtum der Welt sich erst richtig versteh’n
Und in dem ihm schmeichelnden Lichte beseh’n
Dass all das nur mir gehört, macht daher Sinn
Dies alles, es gehört hier hin!
Ich bewahr als Maharadscha
Anmut vor der Brut der Grapscher!“
Landmaus und Stadtmaus
Wie viel Gegend liegt wohl so im Nirgendwo rum
Ohne zu wissen, wieso?
Die mächtigsten Bäume haut’s mittendrin um
Und niemand macht daraus ’ne Show
Doch die Orte, um die die Themen kreisen
Sie machen mit Allmacht in allem sich breit
Sie speichern das Wasvorzuweisen
In simulierter Ewigkeit
Das hässliche Entlein
Die, die da entwarnen sind
Auf dem Weg zum Schwanenkind
Du aber bist wirklich hässlich
Abgrundtief und unermesslich
– Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)
– Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:
* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka
– Gedichtthemen:
* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter
SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!
Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Dutzendzeiler Einakter Erde Essen Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler