Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Untertageschirm & das zweitausendfünfhundertsechzigste Gedicht

    Untertageschirm & das zweitausendfünfhundertsechzigste Gedicht

    Die Bank im Park

    Ich habe eine Bank im Park
    Großväterlich getestet.
    War mein Pausier’n vor diesem Tag
    Vom Jugendwahn verpestet?
    Die Planken jener Bank beknutschten
    Der Oberschenkel Schinken,
    Die wohlig über sie hinrutschten –
    Bereit, einst herzuhinken,
    Um diesen Platz als kleinen Schatz
    Vom Lebensrest zu schätzen;
    Ihn demgemäß mit dem Gesäß
    Im Abspann zu besetzen.

    Der Rückenlehne Bohlen boten
    ‚Ne wohlige Massage,
    Schon hochgeschätzt von jetzt längst Toten
    Im Austritt der Passage.

    Ich habe eine Bank im Park
    Großväterlich gewählt,
    Nachdem mich unentwegt nur Quark
    Und Hetzerei gequält.


  • PremierInn-Sicht & das zweitausendfünfhundertneunundfünfzigste Gedicht

    PremierInn-Sicht & das zweitausendfünfhundertneunundfünfzigste Gedicht

    In Innenstadtparks

    Krähen und Tauben
    Spähen und glauben,
    Die Vogelfauna – das sind wir!

    Für den Star und Albatros
    Gilt ein solches Luft-Geschoss
    Nur als C- bis B-Getier.


  • Icking & das zweitausendfünfhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Icking & das zweitausendfünfhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Zum Verabschieden

    Dreimal gewunken
    Braucht’s für ein Ade,
    Meutern auch Unken:
    „Ey, zweimal reicht!“ Nee.

    Der letzte Wink ist Auftakt zum
    „Hallo, bin wieder da!“
    Ist’s noch so fern dem Publikum –
    Kurz fühlt sich’s an wie nah!


  • Bergevangelen & das zweitausendfünfhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Bergevangelen & das zweitausendfünfhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Ripostegedicht auf „Gottes Wille“ von Richard Dehmel

    Die sündenfällige Schöpfung einer Hautunreinheit oder …und am achten Tag erschuf Gott, der Herr, den Pickel

    Du hast nach Dehmel’schen Rat in den Apfel gebissen,
    Mit der dämlichen Tat es beim Schöpfer verschissen,
    Oh Eva! Da in dieser Not
    Des Sündenfalles Fallbeil droht,
    Bitt‘ ich beim Ärger mit dem Alten
    Zumindest mich herauszuhalten!

    Wir war’n im Paradies a Paar –
    Und sicher war dies wunderbar,
    Doch nach der Ära Love & Peace
    Wird aus dem Paar- a Solodies.
    Denn kaum lief’s in der Wildnis nach deiner Fasson,
    Riecht’s am Baum der Erkenntnis nach Umzugskarton!

    Ey, du wusstest doch: Unsre Pflicht ist’s zu entsagen!
    Und entsprechend nicht hinnehmbar ist dein Betragen –
    Da kannst du, mein Gott, gerne irgendwen fragen!
    Für den Biss sind gewiss Konsequenzen zu tragen –
    Gegen mich besteh’n dagegen gar kein Klagen.

    Nun mag ich ob der Trennung nicht zu sehr verzagen,
    Dich allerdings ob der auch zukünftig kargen
    Versorgungslagen mal wagen zu fragen:
    Ich würde gern noch jenen Apfel ab-nagen,
    Denn seit Tagen verwehrt blieb’s Behagen im Magen –
    Und wir müssen dem Herrgott ja nichts davon sagen!

    Doch im Büßergewande erkenn‘ ich entsetzt:
    Irgendwer hat meinen Imbiss dem Herrgott gepetzt!
    Aber ich war nicht Initiator – ich hab nur mal probiert!
    Was den Herrn in der Höh scheinbar nicht int’ressiert –
    Denn um nie zu vergessen, dass er mich einst entlarvt,
    Unser Schöpfer uns jung schon mit Mitessern straft.


  • Landzunge & das zweitausendfünfhundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Landzunge & das zweitausendfünfhundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Elon Musk

    Du selbstherrlichster aller Trumpeltierfans
    Wirst Laber-Minister für Ineffizienz?

    (Du musst übrigens auf rhetorische Fragen,
    Auch wenn du’s für wichtig hältst, nicht etwas sagen!)


  • Aspenstein & das zweitausendfünfhundertfünfundfünfzigste Gedicht

    Aspenstein & das zweitausendfünfhundertfünfundfünfzigste Gedicht

    Ein missratener Tag

    Ich mag an einem missratenen Tag den Tatenriss.
    Vertag jedes Bisschen auf Morgen, vertag-
    -e Magenweh und Rattenbiss.


  • Gem. Schneeball & das zweitausendfünfhundertvierundfünfzigste Gedicht

    Gem. Schneeball & das zweitausendfünfhundertvierundfünfzigste Gedicht

    September 2024 (Rückblick 9)

    In Springfield essen sie Katzen und Hunde
    Und in Thüringen wählen sie Höcke.
    Kaum hegt man die Hoffnung, die Menschheit gesunde,
    Schießt diese gleich rudelweis‘ Böcke.

    Da servieren die ersten zwei Landtagswahl’n Ost
    Demokraten zum Monatsstart arg harte Kost.
    AFD, BSW erlang’n – vorerst getrennt –
    Zusammen fast beides Mal 50 Prozent.
    Der FDP-Vorkommazahlen verschwinden –
    Da möchte man beinahe Mitleid empfinden!?
    Die Redlichen stimmt übel-bang
    Der AFD’ler Überschwang:
    In Sachsen erringen die Platz Nr. 2,
    In Thüringen sind sie die stärkste Partei –
    Ja, droht in drei Wochen als letzte von allen
    Die Feste von Potsdam auch an sie zu fallen?
    Doch es ruft: „Getreue, haltet durch!“
    Graf Woidke von der Brandenburg.
    „Sieg oder Ende! – dies sei unser Eid,
    Macht für die Schlacht gegen Rechts euch bereit!
    Mit Stolz den Prognosen entgegengestellt –
    Noch 12.000 Stimmen und Brandenburg hält!“

    Von Sondierungsirrfahrten erfährt man aus Sachsen:
    Die Brandmauer hält, doch die Brombeeren wachsen!
    Und von Brombeeren weiß man: Pflanzen die sich erst ein,
    Wird kein Teil des Gartens mehr brombeerlos sein.
    Das sind so Debatten, die uns erst noch drohen –
    Alles besser, als unter den Rechten verrohen!
    Selbst CDU-Kretschmer rät, Woidke zu wählen,
    Da die Stimm’n für die CDU eh nicht mehr zählen,
    Seitdem alle Hoffnung auf einen nur fällt –
    Es fehl’n zehntausend Stimmen und Brandenburg hält!

    All der Sturm und Drang der Weltnachrichten
    Will sich zu null Belang gewichten:
    Zweiter Anschlag auf Trump, letzter Boxkampf von Raab
    Und ein Champions League Modus, der früh Stimmung verdarb.
    Macron trickst Barnier als Premier an die Spitzen,
    Selensky kriegt zwölf deutsche Panzerhaubitzen,
    Caterina Valente verlässt diese Welt
    Und noch achttausend Stimmen bis Brandenburg fällt!

    Das Schengenabkommen lässt sich überrollen
    Von grenzenlos ollen EU-Grenzkontrollen,
    Osteuropa und Österreich werd’n überschwemmt
    Und der Merz ist seit Söder-Verödung enthemmt –
    Er lässt Migrationsgipfel merzdirnix platzen
    Und die AFD martert ’nen Song von Die Atzen,
    Englands Labour-Chef dealt Banker-mäßig mit Geld –
    Und noch viertausend Stimmen bis Brandenburg fällt!

    Skandalprozess in Avignon,
    Hisbollah Pager-Explosion,
    In Dresden stürzt ’ne Brücke ein,
    Die Chipfabrik kassiert ein Nein
    Und Magdeburg bleibt unbeschenkt –
    Milliardensubvention versenkt -,
    Der Wolfsschutz wird ein’n Status tiefer gestellt
    Nur noch zweitausend Stimmen bis Brandenburg fällt!

    Aus Berlin ruft’s: „Graf Woidke, wir stehen dir bei –
    Der Kanzler persönlich, die ganze Partei!“
    „Dass mir bloß keiner öffnet, wenn Olaf hier schellt –
    Uns fehl’n eintausend Stimmen, dass Brandenburg hält!“

    Dann ist Wahltag und wahrlich: Die Brandenburg hielt!
    Unter größten Müh’n das Minimalziel erzielt,
    Der AFD-Sturm abgewehrt,
    Was Brandenburgherr Woidke ehrt,
    Ein letztes Unbehagen sät
    Das Wörtchen „Sperrminorität“.
    Und die Grünen betrübt ihr Herausgefliege –
    Die Lang und der Nouripour machen die Biege,
    Die Jugend verlässt gleich komplett die Partei.
    Äh, jetzt einmal kurz durchzähl’n, wer ist noch dabei?
    Denn trotz des Zwangs, nun mit dem BSW rumzueiern,
    Gebührt es, den Wahlsieg der Mitte zu feiern!
    Oh, ein Begeisterungssturm rauscht heran mit dem Wind!
    – Weil Floridas Hurricane-Season beginnt.
    Horcht: Freudenschussfeuerwerksböllergeknalle!
    – Die machen Hisbollahs Nasrallah grad alle.
    Aber das ist ein Siegesfanfaren-Toröööh!
    – Ja, da feiert Herr Kickl vom der FPÖ,
    Der erntet jetzt Schlick für den Rechtsrutsch der Welt,
    In der – beinah einsam – die Brandenburg hält.


  • Ammertal & das zweitausendfünfhundertdreiundfünfzigste Gedicht

    Ammertal & das zweitausendfünfhundertdreiundfünfzigste Gedicht

    Abschiedsformeln

    Bevor du gehst, versuch zu flüchten!
    Wer nur geht, behält zu viele Freunde zurück,
    Gestützt von „Der kommt sicher wieder!“-Gerüchten
    Im unberührt währenden Heimatlandglück.

    Ein Abschied braucht das Theatrale –
    Nur die Flucht macht dein Fortsein bewusst.

    Verzicht auf ein Ausscheiden vor dem Finale,
    Auch wenn du es unbefugt vorziehen musst.


  • Promenade & das zweitausendfünfhundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Promenade & das zweitausendfünfhundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Ruhelos ruhend

    Wenn der Berg zur Silhouette wird
    Und sein Plural sich in einer Einheit verliert,
    Möchte ich ruhelos Ruhender sein,

    Seh den Himmel nach droben
    Auf die Gipfel gehoben
    Und aus platzendem Kragen dringt lautlos mein Schrei’n.


  • Zwischenammergau & das zweitausendfünfhunderteinundfünfzigste Gedicht

    Zwischenammergau & das zweitausendfünfhunderteinundfünfzigste Gedicht

    Sinnenleid und Sinnenfreud (Wiederkäuer-Version)

    Es wäre für manchen wie’n Socken vom Himmel,
    Mal ohne Kuhglockengebimmel
    Die Nacht zu verbringen und aufzusteh’n –
    Ohne alles durchdringende Soundodysseen.
    Und auch manche Nase hat längst schon genug
    Vom fauligen Gase aus Kuhstallgeruch.

    Fast scheint’s, dass die Kühe alleine den Augen
    So ganz ohne Mühe zum Wohlgefall’n taugen!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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