Charon begrüßt die Standvögel
An eines Winters letzten Tag
Sterben auch noch die Stärksten der Schwachen
Die Nähe der Rettung beseufzt ihren Sarg
Und vollbesetzt legt ab der Nachen
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Wintergedichte! Verse, die der kalten Jahreszeit huldigen.
Charon begrüßt die Standvögel
An eines Winters letzten Tag
Sterben auch noch die Stärksten der Schwachen
Die Nähe der Rettung beseufzt ihren Sarg
Und vollbesetzt legt ab der Nachen
Immer nur Schnee!
In dem munteren Spiel der Flocken
Verbarg sich mancher Zwischenraum
Und blieb noch bis zum Morgen trocken!
Bemerkenswert. Aber bemerkt es wer? Kaum.
Die göttliche Gabe (Auf dem zweiten Blick)
Schlittenreiter
Glitten heiter
Mitten weidlich zugeschneiter
Kleinsterhebungspotpourris
„Kleinsterhebungspotpourris?!“
Ja, ich weiß jetzt grad nicht, wie’s
Besser sich in Worte zwänge
Um nicht so banal wie Hänge …!?
„Ach, egal – sprich bitte weiter!“
Wie ich sagte: Schlittenreiter …
(Ich litt Zweifel wie kein Zweiter)
… Schlittenreiter
Glitten heiter
Mitten weidlich zugeschneiter
Kleinsterhebungspotpourris
„Gott, so dichten die Genies!“
Schneegeräusche unterm Ski
Schneegeräusche unterm Ski:
Manchmal wattig, manchmal „iieh!“
Manchmal sirrt der Schnee und schnurrt
Manchmal knirscht er leicht geknurrt
Mal unterhakend mit stapfigem Pappen
Mal widersagend per karstigem Schrappen
Mal unterläuft ihm ein quietschendes Schmatzen
Dann – oft gehäuft – nur noch garstiges Kratzen
Mal bleibt er lautlos und kühl wie ein Strich …
Nun – das zählt als Geräusch ja nich‘!
Nein, derer gibt es dann bloß acht
(Sofern ich da jetzt keinen Fehler gemacht)
… durch die weite, weiße Welt
Der Schnee des vergangenen Jahres
Liegt noch immer in unseren Straßen
Und unter ihm schlummern die Kummer und Dinge
Die wir für Sekunden besaßen
Gezwungen unbezwungen erzählst du:
„Das schmilzt sich ja auch wieder weg!“
Doch es stemmt sich der Nacken der Schneeschicht dagegen
Mit Härte und wachsendem Dreck
Es wär‘ besser, wir wanderten so wie im Lied
Verließen, was uns schon verlassen
Wär‘ besser, wir sängen und sänken dahin
Zu vageren Jahreszeiten
Die da werden von der Wintersonne
Die Schatten werden nicht nur länger, sondern int’ressanter
Wer vermisste schon das Quengeln Sonnenbadverbrannter?
Der letzten Tage Sonnenschein
Birgt das Wissen von einem zerschlissenen Jahr
All das Brüllende, Brennende dringt nicht mehr ein
Und er stellt dich Gestalt gnädig riesenhaft dar
Der Geschmack des Ungereiften
Es scheint die Bläue des mittleren Himmels wie gerade neu geschlüpft
Vom Winter bebrütet, den Übermut preisend und fesch sich ein Platz zwischen Wolken erhüpft
Eskortiert es den ersten Sonnenstrahl, der in diesem Jahre zählt
Und aufdringlich die trägen Samen aus ihrem zähen Schlafe quält
Schon säugt das kecke Vorhutblau die daseinsscheue Ahnung
Und all das „Freu dich nicht zu früh!“ – es gilt nicht mehr als Warnung
Nach dem Vorsatz
Nach einem Resthauch Eleganz
Späht’s aus dem alten Leib
Ich wed’le ihn zum Zeitvertreib
Durchs erste Meer von Ranz
Doch die Sonne in Wintern bleibt nie lang
Da empfiehlt’s sich, man hängt sich an Treues
Kein Januar schenkte uns je wirklich Neues
Alles geht seinen stetig verlangsamten Gang
Heute killt der Regen die sorgsam über Wochen angesammelten Schneeberge. Eine Erinnerung.
Der Burnouter zum Schnee
Schnee, du alles bedeckende Ruhe
Bleib mir weg von meine Schuhe!
Denkst du Held, mit weißen Rändern
Ließe sich die Welt verändern?!
Obwohl das sein mag, alldieweil
Ich ahn‘ längst, dass das Gegenteil:
Schwarze Ränder unter Augen
Als Weltenveränd’rer gar nix taugen
Unterm Eise
Unter dem Eise
Blubberte leise
Eine Blase
In mein Ohr
Und im Gase
Hört ich Welten
Die die trübe Schicht erhellten
Unter der ich gern erfror …
Meine Arme ausbreitend
Reglos gleitend
Auf der Reise
Unterm Eise
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