Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Songtext


  • Frisiertisch & das siebenhundertachtundvierzigste Gedicht

    Bewohner vom Nachbargarten in der Tengstraße

    Ein kurzer Ausblick auf Kommendes – meine vordergründig unziemliche Betextung der Schlusssequenz von Rossinis Ouvertüre zum „Der Barbier von Sevilla“. Einfach frei heraus mitrappen!

    Frisierte Ouvertüre

    Es naht dünnbeinig und fadenscheinig …
    Dann rumpelt’s rüpelhaft gnadenlos steinig an
    Bis man es irgendwann
    Nicht mehr verleugnen kann
    Und sich per Sensation den Komfortzonen Ungewohntes angewöhnen lässt

    Noch nachvollziehbar
    Dass der Barbar da an der Bar dereinst Barbier war
    Und ganz Sevilla
    Für ihn vibriert wie zu’nem Tanzschritt von Godzilla

    Schablonisiert wirkt das hier Servierte
    Wie verziert für schiere Schmierenlarmoyanz

    Ihr insistiert zwar
    Der Komponisten Zierde sei nicht kompostierbar
    Und ganz Sevilla
    Schien wie frisiert von ’ner verirrten VoKuHiLa

    Ironisiert stiehlt das Irritier’nde
    Nicht der Grundprinzipien Linientreue Glanz

    Es flutet unvermutet gut durchblutet gegenströmig
    Und belebend widerstrebend in das Haar Verlockung webend:
    Eine der Ekstatik abgerung’ne Akrobatik
    Die die Ex-Barbier-Barbatik mit Vokabel-Kokolores koloriert (3x)
    Und mit Chaos kokettiert
    Uns mit Tobak torpediert
    Ziemlich ungewohnt toupiert
    Von dem Frondienst desertiert

    Mit infantiler VoKuHiLa
    Geht Godzilla nach Sevilla
    Zu dem Dealer in der Ex-Barbiere Bar:
    „Machst Du mir mein Haar?
    Diesmal aber ma‘
    Statt dezent und eh’r verstohlen
    Bitte zentnerschwer und unverhohlen
    Wild verkämmt ungehemmt
    Maßlos onduliert
    Spaßig koloriert
    Ich bin da gänzlich ungeniert
    Sofern nur jemand applaudiert
    Und sein beziehungsweise ihr
    Hochwohlgefallen konstatiert
    Jawoll


  • Tor 23 & das siebenhundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Band-Backstage Grend

    Ein Text vom Marilyn’s Army Album „Zeit zu schrei’n“ (2018). Und wie am jeden 23. Dezember nutzen wir diese Backstage für unser Weihnachtskonzert im GREND Essen.

    Keine Beweise

    Du sagst, es sei Zeit zu verstehn
    So könne es nicht weitergehn
    Da gäbs Menschen mit guten Ideen
    Aber ich werd das niemals so sehn

    Keine Beweise
    Wenn ich es nicht will
    Das sind keine Beweise
    Wenn ich es nicht will
    Vielleicht war ich zu leise
    Doch du bist jetzt still!
    Das sind keine Beweise für mich

    Du sagst, es sei letztlich banal
    Man hätte ja eh keine Wahl
    Dass Skrupel und Zweifel vergehn
    Aber ich werd das niemals so sehn

    Du sprichst von den Zeichen der Zeit
    Du wärst für was Neues bereit
    Inzwischen sei zuviel geschehn
    Aber ich werd das niemals so sehn

    Ich erkenn, wie du weichst
    Mit den Falschen die Hände dir reichst
    Mir scheint, ständig gibt’s einen wie dich
    Und immer fehlt einer wie ich


  • Tor 18 & das siebenhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Linz Hauptplatz

    Eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass ich mit meiner Band Marilyn’s Army immer am 23. Dezember im Grend in Essen auftrete. Und dabei voraussichtlich auch dieses Lied singe:

    Der Mann im roten Anzug

    Der Mann im roten Anzug
    die Telefonkarte hält er in der Hand
    die Zelle ist frei und der Mann ist bereit
    hinter ihm die Frau in einem schrecklichen Kleid

    Der Mann weiß genau, was zu tun ist
    die Nummer im Kopf, die Bewegung einstudiert
    ein bisschen Routine im beschissenen Leben
    der Mann kriegt die Verbindung und die Frau steht daneben

    An ihrer Seite steht ein plärrendes Kind
    das die Niedlichkeit nicht für sich gepachtet hat
    Passanten passieren, es ist nicht zu verstehn
    Warum hier niemand sagt: Es müsste endlich was geschehn

    Der Mann – er beendet das Gespräch
    sein Restguthaben beträgt zwei Mark und sechzig
    die Frau rückt ihr Kopftuch zurecht
    und denkt sich nur: Mein Gott, was die Welt doch schlecht ist

    Was die Welt doch schlecht ist!
    Naja: obwohl mir das recht ist …


  • Werksviertel Ostbahnhof & das sechshundertfünfundfünfzigste Gedicht

    FNY-Festival Werksviertel Ostbahnhof

    … und ein zweites Stück vom sich allmählich andeutenden dreizehnten Marilyn’s Army Album!

    Nächte, die die Welt verschlechtern

    Ich bin in deinem Umkreis
    Sicher nicht so gern wie du
    Richtig wär’s, zu flüchten
    Nur ich komme nicht dazu
    In den Nächten, die die Welt verschlechtern

    Alles geht von selbst dahin
    Während ich verdächtig unverdächtig bin

    Refr.: Und in diesen Nächten fehlt’s an Sonnenschein
    Doch ich mag, wenn der Tag sagt: Gut, dass mal wer nachhakt
    Dieser Punkt ist mein!
    In Nächte, die die Welt verschlechtern
    Rutsch ich zwanghaft rein
    Doch ich mag, wenn der Tag sagt: Gut, dass mal wer nachhakt
    Dieser Punkt ist mein! Nur noch mal nachzähl’n …

    Wir taumeln und wir stolpern
    Und wir scheuen uns vor Halt
    Der Nachwuchs flüstert zärtlich:
    Seid ihr dafür nicht zu alt?

    Für Nächte, die die Welt verschlechtern

    Alles geht von selbst dahin
    Während ich verdächtig unverdächtig bin


  • Dickhäuter & das sechshundertfünfzigste Gedicht

    Bild 33

    Marilyn’s Army ist in der Sammelphase neuer Songs für ein weiteres Album. Daher wird ein Teil meiner Textproduktion mal wieder in die Gefilde der Songlyrics eintauchen. Hier der erste fertige Song.

    Zeit zu schreien

    Versickern der Motivation
    Ausgetrickst um deinen Lohn – wart!
    Der Kummer ums letzte Detail
    In der Summe echt nicht so geil – wart!

    Noch bleibt Zeit zu schreien

    Ein Triumphgeheul, das irritiert
    Bleib desinteressiert und wart!

    Wehrlos schleichst du zum letzten Gefecht
    Denn nicht einer der Scheine war echt – wart!

    Und jeder stellt, was er mal war
    Nur noch abgeschmackt abwägend dar – wart!

    Der Abstand ist gewährt
    Ein Abseits, das dich ehrt – wart!

    Refr.: Denn wie lang auch die Quoten die Chancen von dir nicht versteh’n
    Es bleibt Zeit zu schreien
    Und wie lang die Idioten ihr Beifallgetöse auch deh’n
    Es bleibt Zeit zu schreien
    Miese Quoten und auch die Idioten
    Werd’n mit Sicherheit niemals verboten
    Aber uns bleibt die Zeit, um zu schreien: Nein


  • 30 Jahre unzerstörbar & das dreihundertfünfundsechzigste Gedicht

    Marilyn's Army 2016

    Irgendwie im Nachhall der Afrikareise untergegangen: Das neue Album „Dies ist nur 1 Test“ zum 30jährigen Bandjubiläum von Marilyn’s Army. In diesem Jahr zwischen den ersten 160 Auftritten und 360 Gedichten entstanden. Eigentlich ein Wunder – welchem hier mit einem weiteren Songtext vom Album gehuldigt sein soll. Album anhören!

    Im Einsatz

    Dort ist der Strand, dort ist das Boot
    Wir beobachten den Strand
    Dort ist der Strand, dort ist das Boot
    Wir beobachten das Boot

    Was soll ich sagen, wenn der Assistent fragt:
    Bist Du Dir sicher, dass noch was passiert?
    So etwas lässt sich leider nie vorausahn’n
    Aber irgendetwas stört mich hier

    Ich bin mir sicher, dass noch was passiert
    Ich bin mir sicher, dass noch was passiert
    Ich bin mir sicher, dass noch was passiert
    Ich bin mir sicher

    Dort ist der Strand, dort ist das Boot
    Wir beobachten den Strand
    Dort ist der Strand, dort ist das Boot
    Wir beobachten den Strand
    Und beobachten das Boot


  • Tonstudio & das hundertvierundneunzigste Gedicht

    Tonzone Studio Wattenscheid

    Den Vormittag in Wattenscheid für die Aufnahmen von sechs weiteren Songs zum am 2. Oktober erscheinenden zwölften Marilyn’s Army genutzt. U.a. dieses Lied:

    Starallüren

    Insgeheim kann ich schon spüren
    Wie die frühen Starallüren
    Schür’n die Divenhaftigkeit
    Es greift Kritik per se zu weit

    Spart Euch das – ruft freudenvoll:
    Alles verziehen, alles wundertoll!
    Weiterhin zu inkludieren:
    Nicht mehr zieren – Schmierenstück ole!
    Halberledigt stimmt die Predigt bis auf unbestimmt

    Ganz geheim wirst Du Dich rühren
    Und die zu Idolen küren
    Als würd’st Du für ihren Thron
    Dich immer int’ressieren schon

    Ungemein kann es verführen
    Wenn vor den verschloss’nen Türen
    Zeigt sich meine Wenigkeit
    Glaub mir, boy – es führt zu weit!

    Spar Dir das – und bleib Dir treu
    Alles verlogen, alles auch nicht neu!
    Weiterhin zu inkludieren:
    Abservieren – Schmierenstück ade!
    Und sich gnädig dem entledigt, obwohl alles stimmt.


  • Proberaum & das hundertachtzigste Gedicht

    Tonzone Studio Wattenscheid

    Aus dem Aufnahmestudio von Marilyn’s Army. Und ein weiterer Text vom neuen Album, welches noch in diesem Jahr erscheint. Der erste Tourzwischenstopp im Ruhrgebiet hat schon mal glatt für sechs Songs von 14 gereicht. Mehr folgt in der nächsten Woche.

    Dagegen sein

    Eh du jetzt irgendetwas sagst (du willst es!)
    Und dich für mich nach Höh’rem fragst (du willst es!)
    Es gibt für alles einen Grund (ja ja)
    Du bist so offensiv gesund
    Ich hatte eig’ntlich keine Frage
    Krall mir die Reste, sage „i believe in destruktiv“

    Danke für die Ratschläge
    Doch dieses Leben ist eben ein ungerechtes Schwein
    Du musst im Gegenzug mindestens ebenso unfair
    Schon vom Prinzip her
    Dagegen, dagegen sein!

    Du liest doch ständig diese Bücher
    Die sagen „Baby, du kannst alles ein!“ (willst du das?)
    Doch deine Träume sind Idioten
    Stell dich mal lieber auf ein Trauma ein

    Eh du noch irgendetwas anfügst
    Und all die Duldungsstarren anlügst
    Verkauf dein Seiern als ein Zeichen
    Sie selbst werd’n niemals was erreichen (lalalaaa)

    Es ist real auch scheißegal, ich danke für die Ratschläge
    Doch dieses Leben ist eben ein ungerechtes Schwein
    Du musst im Gegenzug mindestens ebenso unfair
    Schon vom Prinzip her
    Dagegen, dagegen sein!


  • Kosmos Berlin & das hundertzweiundsechzigste Gedicht

    GEMA-Fest im Kosmos Berlin

    Im Kino Kosmos zu Berlin. Vier Fantasten-Schatten – mit freundlicher Unterstützung der munter blitzenden Fotografenkollegen. Und als Gedicht ein passender Liedtext vom kommenden Marilyn’s Army Album.

    Vielen Dank für die Laudatio

    Vielen Dank für die Laudatio
    Ich danke für Ihr Kommen und das Pipapo
    Die Show hier, muss ich sagen – sie ist einfach nur noch „Woah!“
    Mein Dank geht an den Schirmherr und den Hauptsponsor
    Momentan hängt sicherlich der Himmel voller Geigen
    Da wäre auch die Chance, sich einmal demütig zu zeigen
    Nur ist halt nicht so meins – darüber sind wir uns im Klar’n
    Das möcht‘ ich Ihnen und vor allem mir hier jetzt erspar’n

    Denn: Es ist bedeutungslos
    Und wenn man ehrlich ist
    War es am Ende bloß
    Ein kurzer Blitz in der Historie tristgrau durchgeweichter Zeit

    Wie süß schmeckt denn nun wirklich all der Mühen Lohn?
    Da ließ sich was zu sagen, doch ich langweile mich schon
    Und wie versprochen, quäle ich jetzt nicht Ihre Geduld
    Ich danke fürs Vertrauen und steh‘ tief in Ihrer Schuld

    Denn: Es ist bedeutungslos
    Und wenn man ehrlich ist
    Bleibt es am Ende bloß
    Ein kurzer Blitz in der Historie tristgrau durchgeweichter Zeit


  • M.A.sterdam & das hundertundsechste Gedicht

    Grachten Amsterdam

    Auch auf dem Aufgabenzettel: die Songtexte zum nächsten Marilyn’s Army-Album. Ein Haken mehr:

    Irgendwo ein Hafen

    1) Irgendwo ein Hafen, aber nicht einmal ein Schiff
    Nur kalte Melodien, die kein einziger Ton trifft
    Dort fehlt es an Schönheit und erzieherischem Schliff
    Niemand liest die Karten und der Fahrer ist bekifft
    Das alles zählt noch nicht, mein Baby!

    Refr:: Es ist ganz gleich, wie nah wir war’n
    Das lindert es nicht, das lindert es nicht
    Wir hab’n so gut wie nichts erfahr’n
    Das hindert uns nicht, das hindert uns nicht
    Denn seitenweise füllt sich’s leise an …

    2) Grau verhang’ner Morgen – freie Fahrt, doch kein Sicht
    Jedes Wort zerbricht an Zweifeln und das unterfordert dich
    Wir seh’n keine Chance auf Nachtisch, steh’n vergebens vor Gericht
    Diese Stadt ist zu verschlafen und der Fahrer räkelt sich
    Das alles zählt noch nicht, mein Baby!

    Refr:: Es ist ganz gleich, wie nah wir war’n
    Das lindert es nicht, das lindert es nicht
    Wir hab’n so gut wie nichts erfahr’n
    Das hindert uns nicht, das hindert uns nicht
    Denn seitenweise füllt sich’s leise an …

    3) Ein Cousin vom Tiefseetaucher klammert sich ans Riff
    Diese Zeile wird gestrichen, weil sie niemanden betrifft
    Es gibt nur verlor’ne Spiele, aber nie ertönt ein Pfiff
    Ist auch nirgendwo ein Hafen – unser Fahrer wird verschifft
    Denn seitenweise füllt sich’s leise an …


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