Aufstehen, leise
Das Tageslicht reißt restlos nieder
Den kleinsten Fetzen Traum,
Steht pimmelschwingend, chefarztbieder,
Deppselbstherrlichst im Raum
Und denkt sich, man könne hier alles beweisen.
Ich leiste noch gähnenden Widerstand, leisen.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, die der Eriegnislosigkeit sowie dem Thema Schlaf und den Schwierigkeiten des Aufstehens zuzuordnen sind!
Aufstehen, leise
Das Tageslicht reißt restlos nieder
Den kleinsten Fetzen Traum,
Steht pimmelschwingend, chefarztbieder,
Deppselbstherrlichst im Raum
Und denkt sich, man könne hier alles beweisen.
Ich leiste noch gähnenden Widerstand, leisen.
Vergeudete Patronen
Und wieder zieht so Kleinkramscheiß
Meinem Tag die Stunden!
Wenn ich alsbald ins Nachtgras beiß,
Kau ich nur auf Wunden!
Das „Dieser Tag war nicht verloren“
Hängt mir längst aus beiden Ohren!
Statt Behördenkleinstkramscheißer
Wär ich Größtwilddarmaufreißer!
Doch werd mit dem Schiss ich mich weiter bescheiden …
Und an ungescheh’nen Trophäen mich weiden.
Raumzeitfäule
Ich bin zurzeit so lebensklein,
Muss dauernd ohne Input sein,
Hab Ewigkeiten Platz, doch nein,
Da tritt nie was zur Türe ein!
Und flächig weit spannt sich die Zeit
Um klitzekleinste Nichtigkeit,
Von überall macht nichts sich breit –
Wenn das mich stirbt, ich wär so weit!

Nachthand
Sie zog die Hand so plötzlich fort
(Und sie wäre zu halten gewesen).
Zu schuldig am leicht zu verhindernden Mord
Gelobten wir, bald zu genesen.
Doch der Mond, der uns in jener Nacht sacht’ beschien –
Er wächst nicht mehr zu ganzer Fülle,
Kreuzt den Nachthimmel nach unverrückbarer DIN
Und die Taglast belärmt ein Gebrülle
Aus „Wieso?“ und „Warum?“ und „Liebst du mich noch?“
Als drei der dich suchenden Finger
Vorm bleich übers Laken sich spannendem Loch.
Und käsig thront
Über all dem der Mond –
Ein Hüter, doch auch ein Bezwinger.
Traumwandler
Sie sagte, es sei ja nur
Ein schlechter Traum, nicht mehr.
Ich widersprach ihr, litt noch stur
Und ward der Lage Herr,
Nun erkennend: Nichts war den Ärger wert.
Nun trennt uns, dass sie unbeschwert
Den Weg, den sie erkannt‘, auch ging
Und nicht am oft Genannten hing.
Ich denke oft, jetzt wach zu sein.
Ob ich sie vermiss, magst du wissen? Ach, nein –
Ich erinner ihrer ja kaum.
Doch hatte sie recht,
Nichts zählt hier in echt.
Auch sie ist schon nur noch ein Traum.

The day after
Ich habe gestern diesen Tag
In Alkohol versenkt,
Bin aufgewacht in einem Sarg
Und war bereits erhängt.
Der Zweifel schaut mir trübe zu,
Aus glasigroten Augen –
Mein Kopf ist ein zerlatschter Schuh,
Das Hirn will nicht mehr taugen.
Ein Dämmern krallt sich in mein Ich,
Vom neuen Tag beschenkt,
Der harzig bei Geburt verblich,
In Alkohol ertränkt.
Der Drücketaler
Alle Welt scheint gewillt, mich grad zu zerreiben –
Da verpiss ich gechillt mich, in sehr dünnen Scheiben.
Denn die entkommen dem Radar
Und niemand checkt mehr, wo ich war.
So versteckt, werd ich all ihrem fordernden Rauschen
Aus dünne gemachter Gemütlichkeit lauschen.
Schlafbedarf um zäh vor zehn
Wie eine alte Haustürmatte
Liegt mein Körperfaul im Bett.
Es kontrastiert die Morgenlatte
Zum Grundgefühl „the earth is flat“.
Bin rückdatiert auf Mittennacht,
Von Schlafbedarf durchraucht.
Vom All, das vor mir aufgewacht,
Ein Rundumlärmen faucht.
Der Morgen hechelt: „Nun musst du
Auf eignen Beinen Steh’n!“
Ich hab nur keinste Lust dazu –
So elend, zäh vor zehn!

Auf Blauschau
Bin hängegemattet und schau
Ins wolkenumrahmte Blau,
Geschaukelt von Winden.
Muss blinzeln, schmunzeln,
Stirne runzeln –
Alles ruht
In mir
Hier –
Da ihr
Mir nichts tut,
Nichts bedeutet,
Eifer vergeudet.
So nah am Verschwinden,
Dass mich nichts mehr beschattet,
Auf Blauschau, hängegemattet.
Im Kater (oder The day After)
Durch den Kopf hat der Fleischer ein Brötchen belegt
Mit dänischem Höllenkäse.
Hat mein Sein sich grad etwas im Bettchen bewegt,
Geölt von zu viel Mayonnaise?
Ein verwachsenes Schäfchen ruht in meinem Schoß
Und mag drei, vier Ründchen noch kotzen.
Das erste Gedänkchen wagt sich aus dem Moos,
Den Bürden des Wachseins zu trotzen,
Bis im Knarzen sublimen Geächz/stöhns es leiert:
„Da haben wir gestern doch ganz schön gefeiert!“
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