Nach zweieinhalb Jahren Gedichtreisen steht das 1.000ste Gedicht an! Aus diesem Anlass wird bei den letzten 25 Gedichten vorm Ziel mit 25 Fotos an einige der schönsten Stationen der letzten 2,5 Jahre erinnert.
Dein Grab ist längst schon eingeebnet
Doch das Loch meines Kosmos‘ nicht zu
Ich spüre sein Gähnen noch hinter der Rückwand
Von nicht zu verrückenden Schränken
Und manchmal, da frage ich mehr dich als mich: „Wie-
So ist der Gewürzstreuer leer?“
So lang ist das alles schon her …
Und manchmal, da frage ich mehr mich als die, die
Grad parallel deiner gedenken:
„Verzeihst du ein wenig, wie ich noch zum Glück fand?“
Viel zu friedvoll und ruhig raunst du:
„Mein Grab ist längst schon eingeebnet!“
Wenn Milliarden Zikaden Zypressen fressen
Und Nix hadernd vergessen, den Schaden zu messen
Zirpt letztmalig was im Zerfressenen lungert
Weil’s fix nach zu maßlosem Essen verhungert
In den Fußschweißhöhlen der Heavy User
Schwillt die lodernde Masse verlorener Zeit
Der Teigrand im Pizzakarton zischelt: „Loser!“
Und ständig scheint wer für zu wenig bereit
Doch was A nicht vollbracht‘, wird auch C nicht vollenden
Verkürzt man’s auch zur Kleinigkeit
Schon längst glitt der Schlachtplan aus unseren Händen
Es findet nur Ruh, wer sich selber verzeiht …
Mir schweint, für diese Schwanerei
Wird irgendje mundsahnen!
Entturnt ist dünn dies Kackacksei
Eils an maßlos plumper Griff noch nicht gebühr’nden Kranen!
Noch brennt uns der Sommer ins Narkosement
Doch wir können das Wetter nicht halten
Nur loses Gewölk bandagiert den Verstand
Der Blick in die Sonne wirft Falten
Es sei unsre Welt seit Äonen geheilt
Heißt feist uns der Trägheit Versprechen
Der Nachschub wird uns in den Mund abgeseilt
Wen scheren da künft’ge Gebrechen?
Noch dümpelt der Zweifel von nirgendwo her
Es zerdrückt ihn die Schwere der Hitze
Wir fläzen uns bäuchlings zum Durchgangsverkehr
Verarbeiten all das Geschwitze
Die Sonne brennt uns in narkotisches Glück
Als vergäße die Welt sich zu drehen
Die Temperatur findet immer zurück
Und bleibt gern an Nullpunkten stehen