Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

München

Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.


  • Im Hintergrund & das zweitausendfünfhundertsechsundsechzigste Gedicht

    Stilleben im Home Office

    Im Studenten*Innen-Café

    Ich bin längst schon älter als alle Studenten,
    Weiß Gott, sogar: als Professoren!
    Man hält mich hier nicht mehr für einen Dozenten –
    Dafür wurd‘ ich zu früh geboren.

    Das ist jetzt mein Schicksal –
    Doch fühl ich mich halt
    Mit „He’s a bit sick?“-Mal
    Noch immer nicht alt.


  • Zweiter Advent & das zweitausendfünfhundertfünfundsechzigste Gedicht

    Zweiter Advent at home

    November 2024 (Zeit der Trennungen, Rückblick 11)

    Das US-Wahlergebnis ist nichts für Mimosen,
    Da trennt sich die Wirklichkeit von den Prognosen.
    Triumphbewampt wurd Kampfschlumpf Trump zum Stumpfsinn frackenden Comebackstampfer.
    Ein schmoll’nder und von Groll durchprollter alles ramm’nder Volldampfdampfer
    Macht nun widdewittwieder, wie’s ihm gefällt
    Sich seine Trumptydumpty-Welt.
    Gerichtsverfahr’n werd’n eingestellt,
    Notorisch gegen links gebellt
    Und von ’nem gesundenden Menschenverstand
    Trennt sich ein uns sonst so verbundenes Land.
    Hier erlischt gelbes Licht im Regierungsgehampel.
    Bleiben nur Rot und Grün – halt ’ne Fußgängerampel!
    Man ahnt ja auch, der Christian
    Würd eh viel lieber autofahr’n.

    Frau Baerbock trennt sich von dem Herrn Bock, China kappt ein Ostseekabel,
    Pflegekräfte aus Kolumbien schieb’n wir ab und leicht blamabel
    Schließt Italien in Albanien seine Lager für Migranten.
    Pistorius fasst den End-Schluss: Die SPD braucht keine Top-Aspiranten!
    Der Tesla-Protest wird aus den Bäumen geräumt,
    Derweil das „Team Robert“ am Küchentisch träumt.
    In Sachsen wird sich auseinander sondiert,
    Da anderswo das BSW koaliert,
    Amsterdam pogromiert gegen Fußballfanjuden,
    Aus Berlin ruft’s: „Bei uns würd’n die ebenfalls bluden!
    Und im selben Kiez drohen den Homos Gefahren!“
    Es werkelt Frau Merkel an ihr’n Memoiren.
    Australien sperrt den TicToc-Kram
    Für alle unter 16.
    Dass auch dieses Jahr wieder viel, viel zu warm –
    Da könn’n wir drüber wegseh’n!
    Von Klimagipfeln scheidet man
    Mit zahnlosen Versprechen
    Da schlammig Spaniens Fluten warn’n:
    Das wird sich bitter rächen!
    Russlands Drohnenangriffe brechen neuen Rekord,
    Man erhält dabei jetzt auch von China Support.

    Jetzt wär’s höchste Zeit mal für schöne Geschichten?!
    Nun, hilfreicher wär’s, wenn ihr langsam erkennt:
    Ich kann diesem Jahr keine Niceness andichten –
    Dass ihr euch von allzu viel Zuversicht trennt!


  • Mondscheinexpress & das zweitausendfünfhundertvierundsechzigste Gedicht

    Der Mondscheinexpress - Ein Winterfestival am Bahnwärter Thiel

    Schritt eins, Schritt zwei

    Mal komme ich an einer Kirche vorbei,
    Ohne zuvor einem Gott zu begegnen.
    Mal hängt in der Luft ein „Die Schirme auf!“-Schrei,
    Obwohl’s gar nicht anfängt zu regnen.

    Ich sage mir beim Weiterwandern:
    „Immer eines nach dem andern!“

    Und wird man zwischendurch mal nass,
    Belächelt man’s ohn Unterlass.


  • Icking & das zweitausendfünfhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Weg zum Ickinger Friedhof

    Zum Verabschieden

    Dreimal gewunken
    Braucht’s für ein Ade,
    Meutern auch Unken:
    „Ey, zweimal reicht!“ Nee.

    Der letzte Wink ist Auftakt zum
    „Hallo, bin wieder da!“
    Ist’s noch so fern dem Publikum –
    Kurz fühlt sich’s an wie nah!


  • Prinzregentenstage & das zweitausendfünfhundertneunundvierzigste Gedicht

    Bühnenaufbauten im Prinzregententheater München

    August 2024 (Rückblick 8)

    Ein Rollfeld im Sommer. Dort landet: das Glück.
    Es erhält „Free Hugs!“-Putin seinen Mörder zurück.
    „Sag, wie ist’s dir ergangen im Tierpark Berlin?
    Dass du dich dort erwischen ließt – längst schon verzieh’n!“
    Zwei verlorene Söhne im Rausch ihrer Küsse
    Nach so schwerer Zeit. Ihre Tränenflüsse
    Stehl’n glatt den Oasis die Verbrüderungsshow,
    Denn das hier ist Liebe auf mörder Niveau.
    Andren wird der August die Erfolge verwehren:
    Dem Anti-Gender-Volksbegehren,
    Auch Olympiatriumphe beweg’n sich in Grenzen,
    Man versagt Islamisten mit Swifties zu dancen
    Und es verbittet sich Celine Dion,
    Dass Trump ihre Lieder in all sein Gedröh’n reiht.
    Es verbittert: Mit Alain Delon
    Stirbt wieder ein Stückchen verbindlicher Schönheit.
    Was es zurück ins Leben schafft,
    Wirkt ofmals etwas zombiehaft:
    Der slowakische Präsident holt für Medien, Justiz und Kultur
    Die russische Zensur retour.
    Die „Compact“ darf vorerst doch wieder erscheinen –
    Zeigt sich Pressefreiheit auch im eig’nen Verneinen?
    Die Ampel schafft ein Déjà-vu
    Mit Haushaltsstreit als Hauptmenu.
    80-Stunden-Verhandlung’n war man schon gewöhnt,
    Bis nach weiteren Runden Herr Habeck bestöhnt,
    Unter ihm wär der Lindner nicht Wirtschaftsminister.
    Gelinde gesagt, das wär fein – doch noch ist er!?
    Mal in Kursk, mal in Charkiw und anderen Stellen
    Verzeichnen die Frontlinien zeitweise Dellen,
    Eh dass sie sich wieder zum Urzustand glätten.
    Und der Bund soll mal wieder die Meyer-Werft retten.
    Am Strand Mogadishus zählt man fast vierzig Leichen –
    Obacht, die Shabab-Miliz setzt wieder Zeichen.
    Und Solingen, der Klingenhort,
    Gibt sein Comeback als Anschlagsort –
    Der zweite Stich in diesem Jahr,
    Nachdem schon Mannheim tödlich war.
    Ab jetzt wird stracks zurückgeführt,
    Ein Sicherheitspaket geschnürt
    Und 28 düstre Mannen
    Ziehen gen Kabul von dannen.
    Der afghanische Knast droht als Alptraum hoch zwei –
    Doch die Taliban lassen vor Ort alle frei.
    Und mit geschicktem Schleusertrick
    Schafft man’s vielleicht erneut zurück.
    Das „Aus den Augen, aus dem Sinn“
    Bescheinigt sich ein „Immerhin!“,
    Auf dass die ew’gen Wiederseh’n
    Auch nach August hier niedergeh’n!


  • Würm & das zweitausendfünfhundertvierunddreißigste Gedicht

    Die Würm bei Feldmoching

    Mai 2024 (Rückblick 5)

    Den Mai gebar der Tag der Arbeit und er schließt im Katholikentag
    Ein Labora-et-ora mit Missbrauchsanklagen, die kaum wer überblicken mag.
    Ja, Scheinheiligkeiten sind weithin verbreitet,
    Weil sich dadurch ja der Aktionsspielraum weitet …
    Mallorca ist urplötzlich gegen Touristen,
    Die Le Pens und Melonis find’n die AFD Mist, denn
    Von eig’nem Mist liegt die Krah-Krater entfernt –
    Interessant, was man da an Nuancen erlernt!
    Spanien, Norwegen, Irland sind erste beim Rennen
    Im Jetzt-Palästina-als-Staat-Anerkennen.
    Nur – je mehr man auf Bibi-zu-ärgern sich einigt,
    Je wahlloser wird Rafah Hamas-bereinigt.
    Doch trägt jedes Pro-Palästina Anti-Israel-Viren?
    Da Studierende stur auf dem Campus campieren?
    Von Kampen geht „L’amour toujours“
    Mit andrem Text auf Deutschland-Tour.
    Hamburg durchstampfen im Mai harte Burschen
    Nach Nazi-Art, nur mit mehr Bart und zorngerecktem Kampfplakat:
    „Kalifat ist die Antwort“ konnt‘ man da lesen.
    Nun gut. Aber was ist die Frage gewesen?
    War ’ne stark retardierende Herrschaft gesucht?
    Da wär „Kalifat“ wohl als Antwort gebucht!
    Es gärt im Schlick der Gockel-Narrheit
    Manch selbstgestrickte TicToc-Wahrheit.
    AFD-Glucke Alice is‘ notorisch beleidigt
    Und verlangt den Verfassungsschutz auszubuh’n.
    Beim ESC hat „uns Greta“ Palästina verteidigt,
    Als gäb’s nicht beim Klima ’n Berg noch zu tun.
    Ein aufrechter Kampf muss anscheinend auch flexibel genug für Themenwechsel sein:
    „Wein nicht um mich, krankes Klima!
    Ich hab jetzt ein schlankeres Thema.
    Du wurd’st verleugnet, beschrie’n: ‚Is‘ nich‘ wahr!‘
    Beim Terrorismus – da leugne ich ma‘!“
    Es stehen Prinz Reuß und auch Trump vor Gericht,
    Bereu’n ihr Taten – ja, hätt’ste gern! – nicht.
    Weil es gilt nun verstärkt: Zweite Meinung? Die gibt’s nich‘!
    Das firmiert jetzt als brandneues Grundgesetz.
    Das alte wird am 8. Mai fünfundsiebzig
    Mit Staatsakt und Infostand, festlich Let’s fetz!
    Und wir feiern und seiern
    Die üblichen Leiern,
    Derweil sich Attacken
    Plakatkleber packen.
    Plötzlich läuft ein Straßenkrieg
    Gegen Wahlhelferinn’n der Lokalpolitik.
    Hasskommentare gibt’s jetzt auch analog!
    Von Messergestoch’re bis Nasenbein-Broke.
    And’re Meinung – und das ist dein Job, Bruder – gibt’s nich‘!
    Und das Grundgesetz wird heuer fünfenundsiebzig –
    Oder anders gesprochen: als Macht mächtig alt.
    Und ohnehin ohnmächtig gegen Gewalt.
    Und ist Demokratie noch gewollt und reell
    Oder mehr so ’n altkluges Auslaufmodell?
    Das BSW grüßt Parteimitglied Nr. 47.
    Das wird sich schon geben – ein Spoiler: Njet, wird’s nich!
    Schon bald setzt sich durch, dass die Start-Up-Parteien
    Dank Russland-Empfehlungen wählbarer seien.
    Von der’n Trollen durchseucht, deucht uns nicht ohne Qualen:
    Es folgen dies‘ Jahr ja noch einige Wahlen …


  • Regatta Regatta & das zweitausendfünfhundertdreiunddreißigste Gedicht

    Olympia Regattastrecke bei Oberschleißheim

    Kurzurlaubspläne (trotz Erkältungssaison)

    Allein mit meinem Hustenreiz
    Puste ich mich in die Schweiz
    Und
    Auf ’nem Glitsch von Bronchienschleim
    Schlitt’re ich dann wieder heim.


  • Drängelfreie Ränge & das zweitausendfünfhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Zuschauertribüne an der Olympia Regattastrecke Oberschleißheim

    Museen am Montag

    Ich bin in den Museen am Montag das „Heute ist geschlossen“-Schild.
    Ich weiß, wie sich die Welt
    Verhält –
    Bin über dies (und das!) im Bild,
    Doch rette meinen Non-Bedarf mit Funktionalität,

    Verbleibe in der Auftrennwut als einer, der noch näht.


  • Platzkonzert & das zweitausendfünfhundertneunundzwanzigste Gedicht

    Platzkonzert der Wiesnwirte vor der Bavaria

    Bei den nächsten Versuchen

    Dieses Gedicht hab ich schon mal geschrieben
    Als eine Lösung für jenes Problem.

    Scheint, es ist nicht sehr viel hängengeblieben …
    Aber vertrau ich dem zweiten Poem?


  • Camping & das zweitausendfünfhundertachtundzwanzigste Gedicht

    In einem Bierzelt der Wiesn 2024

    Unter Unbekannten

    Sei und bleibe Lichtblick – mir scheint
    Als wüchse der Dunkelheit Kraft ohne Maß.
    Es ist dein Kostüm ihr natürlicher Feind
    Und wallt ums Musikstück, das ich schon vergaß.

    Wir wahren den Abstand, doch sind nicht entfernt –
    Wie ein Liebespaar ohne Vollzug.
    Dies ist mir Geschenktes und nicht bloß erlernt:
    Ein Lichtblick. Vielleicht auch Betrug.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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