Aus der Hüfte
Ein ewiger Pain in the Ass,
Verpackt als WG im Gesäß –
Es posaunt die Sau aus dem Po dumpf
„Boah, bin ich im Arsch!“ als Triumph.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.
Aus der Hüfte
Ein ewiger Pain in the Ass,
Verpackt als WG im Gesäß –
Es posaunt die Sau aus dem Po dumpf
„Boah, bin ich im Arsch!“ als Triumph.

20 Minuten Wartezeit
Ich bin zwanzig Minuten an Buswartezeit
Ganz ohne grantig zu werden bereit,
Mit ideenreichen Schreibzeugs zu überleben.
Ich selbst stehe, schriftführend, etwas daneben
Mit dem Hauptaugenmerk auf die Zeiger der Uhr.
Nein, da lässt sich nichts drängen
Zu schnelleren Gängen,
Solche Renitenz ist mir verständlich – nur
war es halt
Schon sehr bald
Schweinekalt.
Sieh an, sieh da, da kommt der Bus –
Was er im Grunde noch nicht muss!
Knapp zehn Minuten früher kann
Ich drinnen warten – guter Mann!
Nach zehn Minuten an Buswartezeit
War dies Gedicht bereits freundlich bereit
Sich zu beenden.
Nun, ich bin sein Fan, denn
Was hätte man sonst wohl beschreiben noch sollen?
Ich war ja zur Hälfte schon fertig mit Wollen!
Unenthülltes Wunschmaß
Heut machte eine gute Fee,
Dass ich wieder gut ausseh!
„Aha, alles klar – wie viel Wünsche stand’n offen?“
Da kannst du nun nicht auf ’ne Auflösung hoffen …!
Er wird’s!
Ich erinnere Frühling den Winter hindurch,
Daher sprintet sein Duft ins Vertraute.
Und wie ein aus Starre sich streckender Lurch
Erkenn‘ ich das noch nicht Beschaute.
Mancher Vogelgesang war im Vorjahr noch Ei –
Der wähnt sich in Einmaligkeit,
Tiriliert voller Eifer sein Tandaradei –
Das versiegt in den Rhythmen der Zeit.
Ich erinnere Frühling, bis er wieder ist,
Salamander‘ zurück in den Glanz.
Dann hand’le ich aus, als ein Halbrealist,
Die mir übergebene Chance.
Ripostegedicht auf „Die drei Spatzen“ von Christian Morgenstern
Wenn im Frühling, zusammengeschweißt vom Eis,
Erst der Hans, dann der Franz, dann der Erich auftauen,
Fragt jeder den andern, ob er’s vielleicht weiß:
„Wo zum Teufel sind unsere Frauen?“
Und jeder gibt zu, nu, er weiß grade nicht.
Das führt uns zu einem ganz neuen Gedicht:
Die drei Spätzinnen von Morgan Sternenchrist
Irene, Helene und Ines
Sagen zu sich: „Ich verdien es!“
So lang stand der Gelege Pflege
Jeglichem Entspann’n im Wege –
Diesen Winter wellnesst man,
Fliegt vom Heimgeäst von dann’n
In die Sonne Korsikas
Und ihr Chor singt: „So’n Spaß
Hatten wir schon lang nicht mehr –
Nächst‘ Jahr flieg’nwa wieder her!
Und es fehlten uns, ganz ehrlich,
Weder Hans, noch Franz, noch Erich!“
Die prob’n ihr’n Zusammenhalt
So Po an Po, nur schweinekalt.
Da im Warmen ihre Damen
Laben sich an Pappelsamen
Und auf Sonnenliegen liegen,
Nichts von der Saison mitkriegen,
Nein, rein
Gar nichts von ihr’n Kerls in der Kälte erahnen –
So flanieren die Mädels im Mediteranen.
„Stopp! Jeder Satz ist Betrug, denn es weiß jedes Kind,
Dass Spatzen – Strich – Spätzinnen keine Zugvögel sind!“
Gut, wer zwanghaft solchen Regeln glaubt
Halt mangels Mut sich selbst beraubt;
Zum Aufspür’n neuer Möglichkeiten
Genügt’s die Flügel auszubreiten!
Doch wer mag, kann Satz für Satz parier’n –
Und friert dann fest als Spatzenhirn.
Ja, der dröge Standard fetzt sich meist
Mit dem Wandlungsvermögen vom Spätzinnengeist …
Will dein Nest dich zum Stillstand verdammen, so wehr dich!
Oder friere – zusammen mit Hans, Franz und Erich.
Forever Young (1984)
Am Lebensabend trügt ein blendend
Sonnenuntergang,
Mit Zähigkeit den Tag beendend –
Als wär er ewig lang.
Dem trotzt der Vorahn’n Munkeln: „Nein,
Es kann sehr bald sehr dunkel sein –
Auch uns hat’s überrascht!“
Schon oft hat Unbekümmertheit
Von abonnierter Ewigkeit
Den Zweifel abgeascht.
In aller Stille
Nur, weil der Kleinlaut
Sich nicht mehr raustraut,
Darf das Großmaul schnabulieren.
Dass er vormals vorlaut war,
Stellt hernach ein Nachruf klar.
(Schon mal vorzuformulieren!)
14 Grad
Es dampft vor Unentschlossenheit
Der aufgetaute Firnis.
Er weiß, es ist noch nicht die Zeit,
Doch Temp’raturen-Wirrnis
Lockt Samenkapseln aufzuspringen,
Aus der Deckung vorzudringen,
Bis
Nach den frühen Wärmeschüben
Es letztlich wieder schneit.
Der Lenz kam nur vorbei zum Üben –
Noch ist es nicht soweit.
Nein, also jetzt bitte nicht allen Ernstes ein verärgertes Bahngedicht?!
Herr, gib mir die Geduld zurück
Für Zugverzögerungen!
Kaum hör ich was von SEV,
Bin ich von Zorn durchdrungen,
Mein Gleichmut ist verletzlicher
Als Eintagsfliegenjungen –
Gern wär ich bei ’nem Zugausfall
Ein wenig ungezwungen.
Ich frag dich, was würd Jesus tun
(der soll ja recht viel wissen)?
Wie pflegt der Mensch sein In-sich-Ruh’n,
Wenn die Geduld zerschlissen?
Umstiegsappetit
Der Umstiegsbahnhofappetit
Drängt flau mir durch den Magen.
Wär ohne Zwischendurchgebäck
Die Welt noch zu ertragen?
Komm, eine Brezn nehm ich mit
Vom Bäcker vis-a-vis!
Der zaubert mit durch ihn erweck-
ter Magen-mag-Magie!
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