Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.
Da oftmals ein Notfalls ein Mögliches wahrt
(und mag es auch dessen Notiz nicht erhoffen!),
Fühl ich mich noch immer nicht ganz offenbart
Und lediglich schwer anstatt tödlich getroffen.
Auf der Masse im Jenseits acht arktischer Staaten
Lastet achtzig Prozent aller Nacht.
Dort, wo achtsame Spalten auf Wanderer warten,
Zahlt das Unbarmherz bargeldlos Pacht.
Doch auf schmelzenden Schilden voll gleißendem Licht
Braut ein Lab, wenn’s durchtränkt wird vom Eise.
Es knarzt die auf Hoffnung beharrende Schicht
Und ein Gletscherkalb geht auf die Reise.
Jeder Eisluftsturz tobt in die Beiläufigkeit,
Entgrimmt sich gewiss bis zur Tagesschauzeit,
Unerbittlich durchfährt uns belebender Frost
Und alles wird sichtbar. Und alles ist lost.
Ich grüße die Süße des Wiedererkennens,
Bepuder‘ die Mieder des Bruder-Bennenens
Und passier‘ das Spalier der guten Bekannten
Im Stallgeruch der alten Welt.
Die ständige Sammlung bändigt der Alltag
Zum Lämmergesang, den man in jedem Fall mag,
Befächelt vom Lächeln der uns Zugewandten –
Als wär man selbst hier ausgestellt.
Der Handlauf der Treppe, die Folge der Stufen
Scheinen nicht zueinander zu passen.
Ich habe schon dreimal um Hilfe gerufen –
Vor der Einsicht, ich sollte es lassen …
Ab hier ist alles vorbereitet
Für Sturz und freien Fall.
Die Gangart, die mich überschreitet,
Herrscht plötzlich überall.
Für die paar Zentimeter, die wir uns bewegen,
Ist noch keine Entfernung vorhanden.
Wir veratmen die Lüftchen, sobald sie sich regen,
Ohne Aussicht, an Ufer zu landen.
Ob Sonne, ob Wind unsre Körper auslaugt –
Für uns fühlt sich’s an, als sei’s gleich.
Nun haben wir so lang die Nautik gepaukt,
Doch leben wie einst hinterm Deich.
Ihre Küsse sind von fauler Süße –
Die sind auf den Straßen gegärt.
Ein schrilles Parfüm sendet günstige Grüße –
Da Billigkeit langsam verjährt.
Doch so viel Erfahrung,
So oft Offenbarung –
Daraus muss doch die Welt etwas lernen
Vom Rand unsrer Mitte!
Eh tippelnde Schritte
Sich weitersfort von uns entfernen …