Skeptiker’s Diary
Weil ich Dinge nicht will, die wohl möglich sein könnten,
Steh ich mancher Bewegung im Weg.
Doch im Sumpf triumpht das, was wir anderen gönnten,
Als still uns erwartender Steg.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.
Skeptiker’s Diary
Weil ich Dinge nicht will, die wohl möglich sein könnten,
Steh ich mancher Bewegung im Weg.
Doch im Sumpf triumpht das, was wir anderen gönnten,
Als still uns erwartender Steg.
Der Blick auf die Monatsbestenliste
Der Sommer im Juni ist luftig und frisch
Wie’n neubezog’nes Bett,
Vom Licht gespreizt legt er sich auf meinen Tisch
Und macht es sich dort nett.
Er lässt als Sonnenstrandersatz
Vom Wannenrand sich fallen,
Ist trotz des Wonnemonats Mai
Der wonnigste von allen.
Und all das jüngst begrüßte Sprießen –
Es grünt sich nachgewürzt ins Schießen!
Den Docht der Natur entfacht Juni/(Strich)Juno
Als unangefochtene Numero Uno.
Gewusst wo
Such‘ ich ’nen Reim auf Menschen,
Besuch‘ ich heimlich Ranchen.
Poesie & Nährwert
Dieses Gedicht fabuliert einen Startpunkt,
Von dem sich noch Linien verzweigen,
Markiert Grazie, mit der es schon vor jeder Tat prunkt,
Proklamiert Immanenz als sein Eigen.
Doch letztlich dient dieses Gedicht der Ernährung,
Schafft Eier, Kartoffeln und Brot,
Von Versen gestrickt ist es wahrhafte Währung,
Verbleibt in Punkt Anspruch devot.
Dieses Gedicht schreiben andre Poeten
Und -*innen nun vielfältig fort.
Dieses Gedicht besorgt nur die Moneten –
Ein Anfang fürs werdende Wort.
Und entgegnet mir nicht, dies sei nur ein Gedicht!
Denn es sorgt andernorts – auf ein Wort – für: Gewicht.
Alle Rechte bei Frauke Gnadl, die das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2023 von mir gekauft hat.
Crossover-Ripostegedicht zu Tucholskys „Das Ideal“ und den Heidi-Klum-Rant von Roger Willemsen.
Der Ich-Handel (The I-deal/Dimunitiv von „selten“)
Ja, das möchste:
Du willst bei der Challenge heut voll überzeugen,
Dass all jene andren dich neidisch beäugen
Und Heidi kreischt fleischig vor Scheineuphorie,
Du hätt’st krass Personality
Und die Fashionwelt wird sich schon bald darum reißen,
Dich auf ihren Kampagnen willkommen zu heißen.
Du schwebst vom Walk auf Wolke Sieben,
Bist dabei ganz du selbst geblieben,
Gibst dich dem Netz in Gänze hin
Als mega! Influencerin,
Bekommst von dort so viel zurück:
Ein tausendfach geteiltes Glück.
Ja, das möchste.
Aber,
in Wahrheit wirst du voll verheizt
Im Tollhaus, das mit Chancen geizt,
Verkackst im Kreis beknackter Grazien,
Verlacht als Wackelkandidatin,
Die beständig, unbändig und flehentlich flennt
Vor gemeinen Designern, die eh keiner kennt.
Letztlich fehlt dir das Foto zum Model-Champ,
Du hoffst noch auf das Dschungelcamp
Und hangelst fesch von „Au!“ zu „Au!“
Durchs Dickicht dich vom Trash-TV.
Doch wie sehr man sich auch engagiert,
Dass man sich dann noch etabliert
Vorm bösen Ansturm erster Fältchen
Das
Ist seltchen.
Fraternidad (freie Übersetzung des Gedichts von Luz de Cuba)
Achtung, hier spricht die Poesie!
Achtung, hier spricht die Poesie!
Poetisieren Sie sich bitte,
Poetisieren Sie sich,
Dass die Verse rauschen wie Zugvögelschwingen,
Erhaben wie erhebend
Mit Schwung in das Himmelreich über den Dingen –
Wir überqueren schwebend
Die Weiten von Meeren und Ozeanen,
Weil Wasser uns nie trennt!
Wir müssen den Weg zueinander nicht bahnen –
Wir sind 1 Firmament.
Tik-tak schlägt die Stunde der Poesie
Tik-tak – die Minute aus Reim
Tik-tak – die Flamme der Melodie
Wir weben aus Farben ein Heim.
Weisheit, vergebens
„Nun, da ich es verstanden hab,
Bin ich so knapp vorm Gehen!“,
Ruf ich hinauf aus meinem Grab.
Du wirst es nicht verstehen.
Ermüdungsbrüche
Ich suhle und besudel mich in Ungewöhnlichkeit,
Stöhn immer etwas langgeweilt und falle aus der Zeit.
Ach, könnte ich für irgendwas
Mich zweimal interessieren!
Ach, fänd ich mal an etwas Spaß
Nach lebenslangem Gieren!
Kenn keinen Unterscheidungsgrad
Von Lebensqualitäten.
Mir ist egal, worauf ich wart –
Es kann sich nur verspäten.
In mir verschwendet, ohne Not, sich unaufhörlich Leben.
Doch wird’s mich bis zu meinem Tod, sehr unbeeindruckt, geben.
Glam der Flucht
Nach einer Saison unterm Mullbindenhimmel
Schrei’n meine Augen nach Strand –
Verödetes Licht kriecht durch Grauen und Schimmel,
Die Lichtung heißt: anderes Land.
Oh, seliges Dösen mit Sand an den Füßen
(die eben noch Socken verpackten)!
Ich streich aus erröteten Postkartengrüßen
Die allzu genüsslichen Fakten.
Ja, vertaut die Vertrautheit verdunkelter Welten
Gern felsenfest in meinen Häfen –
Es dämmert der Glam von dem emsigen Selten
Mir fernschönstes Licht in die Schläfen!
Frische Nächte
So vieles ist schon im Verschwinden
Und für dich ist’s gerade erst da.
Einer Euphorie fehlt es an Sinn, denn
Vorm Toast und Trost spricht ein Babar.
Dein Erfinden wär höchstens Bewahren
Und der Zweifel nimmt ganz vorne Platz –
Den juckt’s nur so vor Kommentaren.
Und nach reiflicher Abwägung hat’s
Schon genug an erneuertem Anlauf gegeben
Für unüberblickbare Massen an Leben.
Schüttert’s trotzdem durch dich,
Rotz und Trotz hält nichts auf?
So wart nicht auf mich –
Stemm die Eisen und lauf!
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