Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

München

Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.


  • Kein Zürich & das zweitausenddreihundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Marienplatz-Skyline

    Unterwegs ohne Kamera

    Ist ja klar: Es ergießt sich die Malerischkeit
    In den kameralosigen Tag!

    Ständig bin ich unbändigstens ablichtbereit –
    Wenn nichts sich zeigen mag!

    Prompt türmt Idyll sich auf Idyll
    Zum Input grauer Zellen.
    Das, was ich konservieren will –
    Schon hat’s die ersten Dellen!

    Wie sich der Berg, der Berg!, !der Berg!
    Im Kirchturm-Off erhebet! –
    Was eines Suchers Lebenswerk,
    Wird ex und hopp durchlebet.

    Gebannt bind ich ums Ungebannt
    Die Fesselchen vom Restverstand.

    Was sich bewahrt im Innern,
    Lässt sich dereinst erinnern:
    „Das war der Tag in jenem Jahr,
    Da ich mal ohne Kamera!“


  • Erste Ergebnisse & das zweitausenddreihundertvierundneunzigste Gedicht

    Erste Fühlingsboten auf dem Moosacher Balkon

    Verschlafen

    Der Frühling zieht bereits ins Land,
    Nur ich verbleib im Schnee.
    All die Blüten beteuern, ich sei nicht bekannt,
    Was ich wohl auch versteh.

    Wenn ich in diesem Jahr versag,
    Wird das mein Schicksal bleiben?
    Wird sich, was ich am Frühling mag,
    Erinn’rungsschwach entleiben?

    Der Frühling serviert ’ne gehortete Nuss –
    Mich drang’s einst vorzubauen!
    Nun bitt‘ ich scheu vorm Halbentschluss
    Den Schnee um mich: zu tauen.


  • Frohe Ostern & das zweitausenddreihundertzweiundneunzigste Gedicht

    Stoffhasen in der Münchner Innenstadt

    Messiasstress

    Schon nach zwei Tagen Trauer
    Heißt’s gleich wieder aufsteh’n?
    Fehlt’s der Ruhe an Dauer –
    Wozu zuvor draufgeh’n?!

    Horcht, wie all die Erlöser in einiger Not schrei’n:
    „Wir würd’n gern mal länger als zwei Tage tot sein!“


  • Mon(o/u)ment & das zweitausenddreihunderteinundneunzigste Gedicht

    Münchner Rathaus im Abendhimmel

    Ahoi!

    Ahoi, ihr Büchsenspanner, ortet ihr mir meinen Wal!
    Mir war ja dieser Ozean bislang nur sehr egal.

    Doch jed‘ Horizont ist für euch voll Moby Dick –
    Harpunenkommunenbewährt ist der Trick,
    Verschwor’n zum „Ja, da bläst er!“-Chor!
    Schon geht an Bord: der nächste Tor.

    Mir war ja dieser Ozean bislang nur sehr egal,
    Doch Büchsenspanner orten mir auch ungefragt den Wal!


  • In Warteposition & das zweitausenddreihundertneunzigste Gedicht

    Osterhase als Gastgebergeschenk aus Mühlhofen

    Einfach mal …

    … aus Scherz die zurückström’nden Hauptmänner fragen,
    Wie’s sich denn anfühlt, ein Sieger zu sein,
    Und wie oft sich’s schlecht schlief, aus Angst zu versagen,
    Wie mickrig die Aussichten auf ein Verzeih’n.

    Soldaten sind Mörder. Fast hätt man’s vergessen.

    Ja, es hilft über Notlagologen zu lästern –
    Im Verweigern mit treulosem Maßstab zu messen.

    Pazifismus bleibt heute. Der Sog zieht ins Gestern.


  • Startgrau & das zweitausenddreihundertneunundachtzigste Gedicht

    Baumsilhouetten an der Würm bei Feldmoching

    Verfrühtling

    Schon sitzen wir draußen bei Sommergetränken
    Und dreh’n durch Gespräche von neuen Versuchen.
    Wir brüten den Eifer, uns Wärmen zu denken,
    Die aus Insgeheimen den Winter verfluchen.

    All das ist uns gestattet. Und es wird uns bestätigt,
    Da Liebmutter Sonne ’nen Blitzbesuch tätigt

    Gemäß eines unterschriftslosen Vertrags.

    Schon rattern den Ladenschlussblues die Rolladen,
    Die andre Geschäfte beschließen.
    Ein ehern Gesetz zerrt an Resteskapaden
    Und lehrt uns das alte Verdrießen.

    Wir frieren verurteilt, die innere Uhr teilt
    Uns mit, dass der Frühling noch lang nicht bei uns weilt.

    Es war nur der Rausch eines vorschnellen Tags.


  • Waldschwaigsteg & das zweitausenddreihundertsiebenundachtzigste Gedicht

    Badesteg am Waldschwaigsee

    Am Waldschwaigsee

    Jeder Ast, Zweig, jedes Blatt wird: Wald
    Der Tropfen wird: ein See
    Ich glaub dran, dass ihr all das schafft – und falls halt nicht: herrje …
    Es braucht kein Mehr an inn’rer Kraft – das wäre Esoterik!
    Allein die Wut
    Tut richtig gut –
    Da werde glatt zum Meer ick!


  • Startplatz 3 & das zweitausenddreihundertsechsundachtzigste Gedicht

    Olympia-Regattaanlage

    Body-Positivity

    Sag, war der Abstand deiner Ohren
    Von Anbeginn so angeboren?
    Vor- wie rückwärts krumme Füße
    Sind doch eines Scherzbolds Grüße?
    Oder so gewachsen
    An den schrägen Hacksen?
    Führt denn der’n enorme Starrheit
    Dich zu einer Form von Wahrheit?

    Ich will es für dich hoffen!
    (Ergebnis ist noch offen)


  • Treibholz & das zweitausenddreihundertfünfundachtzigste Gedicht

    Stillleben in den Isarauen

    Ripostegedicht zum „Tango Korrupti“ von Rainhard Fendrich .

    Das ständig tänzelnde Tangoru

    Fragt man dich: Na, wo willst du mal hin?
    Sagst du: Australien.
    Doch weil du Bayer bist,
    Siehst du snur eine Meute Stiere
    Statt Beuteltiere –
    Was echt zum Reihern ist!

    Du schwärmst, die Faunawelt Down Unders
    Säh so sehr anders
    Und nach Vollendung aus.
    Doch kennst der Tiere Eigenheiten
    Aus alten Zeiten
    Der Sendung mit der Maus.

    Ja, auf den Weiden und der Alm hat’s
    Halt keine Wombats
    Und auch kein Känguru
    Man hört der Landwirte Gebäuer
    Und Wiederkäuer
    Und alle machen Muh!

    Aber in der Stadt im Zoo
    Gibt’s zumindest irgendwo
    Ein Gehege, das der Pflege einer Käng’ruherde dient

    Refr.: Und wenn ein Känguru bespuckt di,
    Entflieh solch Gängelei und duck‘ di
    Glaub nicht, der frechen Tiere Speichelei
    Sei Schmeichelei – Kerl, guck die Viecher an:
    Die stamm’n, so wie sie sich gewanden,
    Statt von Down Under aus den Anden!
    Trotz der Exotik ihres Karmas – san das ganz normale Lamas!

    Du schwärmst beständig von Australien
    Doch du weißt, dahin
    Ist es ein weiter Weg.
    Und du beteuerst die Koalas,
    Die ham total was
    Sind flauschig, süß und träg.

    Auch deren Nahrung Eukalyptus
    Hat soviel Rhythmus,
    Der in der Sehnsucht weckt.
    Jedoch statt Ozeaniens Zonen,
    Wo diese wohnen,
    Hast du den Zoo entdeckt.

    Denn die hab’n ein Känguru,
    Dessen Anblick reicht, dass du
    Die Ausstrahlung von Australien mit einem Mal verspürst.

    Refr.: Und wenn ein Känguru bespuckt di,
    Entflieh solch Gängelei und duck‘ di
    Glaub nicht, der frechen Tiere Speichelei
    Sei Schmeichelei – Kerl, guck die Viecher an:
    Die stamm’n, so wie sie sich gewanden,
    Statt von Down Under aus den Anden!
    Trotz der Exotik ihres Karmas – san das ganz normale Lamas!


  • Märzblesse & das zweitausenddreihundertachtzigste Gedicht

    Blesshuhn am Regattabadesee

    Prosit Neujahr, real

    Im März beginnt das neue Jahr
    Und all dem Frost, der vordem war,
    Bricht’s langsam das Genick.

    Dein Herz sinnt sich, ’nem Juchzer nah –
    Doch all der Frust, der vordem war,
    Kehrt sehr, sehr bald zurück.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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