Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Zwischen den Ländern.
Der Latz (Ein simples Gedicht)
Da ruh’n die Beschwerden verschlabberter Leben
Die selbstlos befehligt einst gaben sich hin
Um Grenzverlauflinien ’ne Wölbung zu geben
Die standen kurz so in den Landkarten drin
Dann folgte der teure Strich nächsten Bestreben
Nach Bögen, nach Streckungen, Senken und Heben
Sei’s nur für den Blitz einer Satisfaktion
Da verschlabbert man eben mal weitere Leben …
Sieh zu, dass du nie mit am Tisch sitzt, mein Sohn!
Verzeihen Sie die Schlägereien
Die ich fröhlich diktierte dem Vers und der Hand
Weil ich jeden Faustkick als pure Romantik
Und Lebensbeweis aller Dichtung empfand
Als ging es um Kräfte, Organe und Säfte
Ums alte Gehöft für das erstmals Geäffte …
Ich hab mich verschätzt, man mag mir das verzeihen!
Und schau teilzeitvergrätzt auf das Strohfeuerspeien
Das Schloss von Ludwigsburg überstrahlt ein wenig die übrigen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wie zum Beispiel das Guinness-World-Records-zertifizierte größte Sparschwein der Welt.
Geschlechterkampf
„Eh ich jetzt die Wut krieg, Ludwig
Bau mir bitte schnell ein Schloss!“
Dadurch, wie die Burg dann hieß
Zeigte ihr der Schurke dies:
„Du nur Anlass, ich der Boss!“
Die Vokale des Substantivs Saaleaue
Zählte dereinst König Volker, der Schlaue
Mit den Mitteln von heut erscheint dies fast banal
Doch nach wie vor gilt die ermittelte Zahl
Als früher Beweis des menschlichen Geistes
Dem, was er zu leisten imstande sei – heißt es
Doch war Volker bewusst, was er so kontemplativ tat?
Allzu viel zu dem Punkt ist ja nicht überliefert
Nur ein Zählholz ist uns – samt sechs Kerben – geblieben
Von dem man sich sagt, es gab ursprünglich sieben
Entscheidungen, liebe
Jungen und Mädchen
Sind die adjustier’nden Rädchen
Die im Körperwuchse wohnen
Haut nur laut und stetig rein
Stellt sie ständig anders ein
Später bleibt noch so viel Zeit
Um sich in Beständigkeit
Für das, was man niemals erreichte, zu schonen
Am gleichen Tag, nach der Fahrt on -ster nach -chen
Auf Drei alle
Sind die anderen Leute so bedeutsam wie ich?
Ich halt’s ja für Unsinn – berichtige mich!
Oder richte mich gleich
Im Kleinstädterreich
Mit irgendwas mit Medien hin
Man erkennt ja beim Gähnen
Sein Volk an den Zähnen
Jed Eigenschaft am immerhin
In Münster gefeiert. Vorher Slam. Trotz vorherer Streckensperrung Marl-Haltern.
Die verkaterten Morgen
Ein verknitterter Blick kratzt das Kalb meiner Stirn
Der gehört noch nicht so ganz zu mir
Ich muss ein verwittertes Fell strukturier’n
Die entglittenen Bilder des Tages entwirr’n
Danach erst begebe auch ich mich ins Hier
Nach dem Abflug um 6:30 Uhr von Helsinki Zwischenstopp und Auftritt in Falkensee. Weiter ging es dann nach Essen. Zum Auftritt. Und um zwei Uhr auf den Zug gen München, wo ich um 8 Uhr eintraf. Einer 24Stunden-Reportage würdig.
In Falkensee
Ob ich nun nackt im Balkan steh‘
Ein Schaf anpack‘ in Falkensee
Bei ’ner Attacke Hulk anfleh‘
‚Ne Kalkwand wacker schwarz bestreiche –
Es ist am Ende eh das Gleiche!
Da hör‘ ich euch den Einwand schrei’n:
„Das kann doch nicht das Gleiche sein!?“
Nun, wenn ich da noch etwas einschränken darf:
Nichts war so weich wie das Fell von dem Schaf
Ich hätt‘ vielleicht noch so etwas wie einen Koffer in …
Ich hab noch einen Koffer in Berlin
Da ist vermutlich längst schon nix mehr drin
Denn die Baliner
Ditt sind Schlawiner
Wo wat zu holen is‘, da langen’se auch hin