Lichtbad
Der Herbst verkürzt die Sonnenstunden
Auf allenfalls zwanzig Minuten.
Man muss auf den Spaziergangsrunden
Sich dementsprechend sputen,
Die im Licht gespeicherte Wärme zu tanken,
Eh wir zurück zur Schwermut wanken.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Herbstgedichte!

Lichtbad
Der Herbst verkürzt die Sonnenstunden
Auf allenfalls zwanzig Minuten.
Man muss auf den Spaziergangsrunden
Sich dementsprechend sputen,
Die im Licht gespeicherte Wärme zu tanken,
Eh wir zurück zur Schwermut wanken.

November
Schon kommt die Sonne nur noch auf Besuch,
Bleibt die Gästecouch über Nacht leer –
Das Jahr verschlägt einfach die Seiten im Buch
Und man findet den Einstieg nicht mehr.
Die Schatten lang,
Dein Schritt wird schwerer
Und alle Wege sind schon leerer.

herbstleuchten
Dem Strahlen der Herbstsonne Aufprallfläche sein,
So aalen wir uns ins Shakern mit dem Tag.
Der begonnene Aufruhr scheint schmächtig und klein:
Aufgebäumt
Warm durchschäumt,
Von Düsternissen leer geräumt –
Der Park war noch nie so sehr Park.

Im Spreewald, off season
Viel Spreekanäle, wohl auch Wald
Grünkohläcker, sehr, sehr kalt
Thermenwärme, wie schnell du entschwindes‘!
Süße saure Gurkenzeit
Plinsenbinsenheiterkeit
weiß gefroren
Heiße Ohren
werden Tiefkühlkost des Windes
Nun wär’s an der Zeit, dass auch ich was verzehre
wenn bloß nicht diese Leere wäre

Verherbstet
Das Jahr will sich klammheimlich wieder verpissen,
Dabei hat’s seinen Zweck doch noch längst nicht erfüllt!
Bedeckt unter fallenden Blättern: Ein Wissen,
Das die unabgehakte To-Do-List zerknüllt.
Zu Besorgendes wird nun als Plan eingeweckt,
Unter mäßigem Dank an die Enkel verborgt,
Da das Restchlorophyll unsre Fahlheit versteckt
Und die Mienen sind gleichsam entspannt wie besorgt.

Letzte Aussaat
Roll in den Herbst die Knollen frü-
Her Lenz-Enhancer-Blumen!
Bring eindringlich der Zwiebeln Blü-
Tenmeer unter die Krumen!
So ist im Niedergang die Wie-
Derkehr bereits bereitet,
Wenn Zuversicht stets im Biki-
Ni gegen Schwermut fightet!

Frühherbstdümpeln
Das schon jetzt in den leidigen Winterklamotten
Über-die-scheidenden-Wiesen-hin-Trotten
Träumt ständig vom Mediterranen.
Doch den Kreislauf zu preisen obliegt den Bigotten,
Eh sie verschleißend im Hausflur verrotten
Und mildere Wechsel erahnen.
Unsre rosige Haut müffelt blass, wie gesotten
Von dem Parfum all der Winterklamotten.
Triumphe gilt’s nicht mehr zu planen.

Als hätte der Herrgott
Schau, mein Schätzchen, merkste, gell:
Heute wird es nicht mehr hell!?
Ein mordend Himmel, drückend gräulich,
Als hätte morgens ohne Scheu sich
Der Herrgott mit dreckigem Arsch auf den Horizont gesetzt
Und ihn schmierig geformt zu dem stickigen Jetzt,
Das sich hoffnungstaub als neuer Tag präsentiert
Und den Schmerz in uns nagt, dass auch nichts mehr passiert.
Später fällt nur noch mehr Regen.
Der Tag hat begonnen und weiß nicht weswegen.

Späte Herbstahnung
„Wirtin, ich glaub‘, laubig wird’s!“
„Gästchen, nächsten Samstag friert’s!“

Herbstwehen
Die Helligkeit des Gelbs ist längst
Mit den Vögeln gen Süden gefloh’n.
‚Die Kälte quält sich selber!‘, denkst
Du, weil’s möglich wär, sich zu verschon’n.
Als gelt‘ es, schnell der Hässlichkeit
Und Müdigkeit Leben zu opfern,
Gellt’s allher: “ … dass Ihr endlich seid!“,
Werden Blätter zu Rinnsteinverstopfern.
Im ständig währ’nden Regenguss
Drängelt alles eh gen Schluss –
Und unbarmherzig bellt sein Biss,
Dass dies noch sehr, sehr lang so is‘ …
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