Ich grüße die Süße des Wiedererkennens,
Bepuder‘ die Mieder des Bruder-Bennenens
Und passier‘ das Spalier der guten Bekannten
Im Stallgeruch der alten Welt.
Die ständige Sammlung bändigt der Alltag
Zum Lämmergesang, den man in jedem Fall mag,
Befächelt vom Lächeln der uns Zugewandten –
Als wär man selbst hier ausgestellt.
Der Handlauf der Treppe, die Folge der Stufen
Scheinen nicht zueinander zu passen.
Ich habe schon dreimal um Hilfe gerufen –
Vor der Einsicht, ich sollte es lassen …
Ab hier ist alles vorbereitet
Für Sturz und freien Fall.
Die Gangart, die mich überschreitet,
Herrscht plötzlich überall.
Maske, Perso, Impfnachweis –
Irgendetwas vergesse ich immer!
Es stresst mich mein Verschusselfleiß –
Und das wird stetig schlimmer.
Je länger die Liste vergessbarer Dinge,
So bängrer wird mir, dass ich es nicht vollbringe,
Vier Schritte vor das Haus zu geh’n
Und nicht gleich wieder umzudreh’n,
Weil ich, Geld, Handy, Stift oder Tickets vermissend
(und meinen Verstand ob solch Leerstellen dissend),
Fünf Stockwerke rauf muss, zur Wohnung zurück.
Bis ich einst kapier, schier verzweifelnd vor Glück:
„Ich hab meinen Schlüssel ja gar nicht dabei!“
Nach dem Lehrer folgt nun auch der Priester dem Tross
Hoch hinauf zu den satteren Wiesen.
Eine letzte Tür fällt mit Geknarr in ihr Schloss
Und der Herr wird noch einmal gepriesen.
Meine Wacht wird der Stachel der Einsamkeit quäl’n
Bis zur Rückkehr von kürzeren Tagen.
Derweil werd ich mir selbst was von Heimat erzähl’n
Beim Zertreten der Saat aller Fragen.
Und wieder fällt des Dichters Wahl
Aufs Überruhrer Wichteltal.
Dort wird er von Erinnerungen
Wie wortwortwörtlich angesprungen,
Verbindlich beim Spazierengehen
Mit Findlingen aus Vers versehen,
Dort rührt ihn Ruh und sinnt Kontur –
Am Treidelpfad zu Überruhr!
Die ausgeteilten Karten
Hat sie nicht mehr aufgenommen.
Daneben, längst verkommen:
Die mit Ehrfurcht aufbewahrten
Pralinés (und nicht Pralinen
Sagt – wer preisbewusst – zu ihnen)
Von der Firma mit dem Namen
Und dem Flair vergang’ner Zeit,
Da ein Bridgetisch steht bereit
Für Partien von großen Damen
(Die sich niemals Frauen nennen
Und an Pralinés erkennen)
Und stoisch wirbt dieses verdeckte Blatt,
Da die Fotos von ihr längst verblichen.
Nichts von einst gepflegtem Trott findet noch statt
Und der Glanz der Callets ist gewichen.