Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Gebäude & Urbanes

Gedichte, in denen Gebäude und Bauwerke oder städtische Areale die Hauptrolle spielen.


  • Bichlkastanie & das eintausendsiebenhundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Kastanie am Radweg zwischen Bichl und Benediktbeuern

    Verweildauerduos

    Biergartenbäume
    Und „Hier warten“-Räume –
    Verweildauer: einige Stunden

    Instagramstories
    Und finstre Memories –
    Allenfalls ein, zwei Sekunden


  • Valley II & das eintausendsiebenhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Maibaum in Valley bei der Schlossbrauerei Graf Arco

    Vom Flanieren

    Mein Müßiggang macht Einkaufsstraßen
    Zu auserwählten Boulevards,
    Erst zweckgelöst macht Laufen Spaß, wenn
    Im Jenseits aller Zeit-Etats
    Auch der Gedanken Gang entspannt.

    Und füllbereiten, leichten Schrittes
    Gerät jed Weg ins Nichts verziert,
    Zieht unbeschwerten Lichtsinn mit, es
    Verrät ein Strauch, der mich passiert,
    Er sei noch lyrisch unbenannt.


  • Seeshauptufer & das eintausendsechshunderteinundsiebzigste Gedicht

    Verschneites Ufer bei Seeshaupt am Starnberger See

    Vierte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Angst vor dem weißen Blatt, Discounter, Kratzbäume, Joggende, Porzellanservices und atomare Endlagerung.

    Discounter & Mängel

    Du magst sie miesgelaunt gern dissen,
    Doch ich würd die Discounter missen,
    Durch die manch Kontoeingangsflaute
    Ich umstandslos wie satt verdaute.

    Mich labten Sonderangebote
    Ganz ohne ne besondre Note.
    Nur

    In die Mangel, der’n „der“-Pendant ich so entkommen,
    Werden reziprok die Lieferanten genommen.
    Drum nährt sich der Plan, nochmals umzuentscheiden,
    Eröffnen sich mir wieder weitere Weiden.


  • Steilabfahrt & das eintausendsechshunderteinundzwanzigste Gedicht

    Skiabfahrtspiste vom Luitpoldhügel

    Erste Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Yoga, Serienbingen, Netflix, Geschwurbele, E-Mobilität, Marilyn’s Army, Hochzeitsfotografen und Fanfiction.

    Netflix (ein Gedicht über das Maxvorstädter Isabella-Studio)

    Ging Netflix in die Insolvenz,
    So würden nicht mal treue Fans
    Dies tiefstgrämig bedauern
    Und viele, die drauf lauern
    (zum Beispiel ich),
    Gäb’n lediglich
    In Kürze zu verstehen,
    Dass Fürze halt verwehen.

    Doch müsste ab morgen mein Eckkino schließen,
    Würd‘ das wohl wahrscheinlich ganz München verdrießen
    Als Zeichen, dass unsre Gesellschaft sich windet
    Und im desaströsesten Zustand befindet.
    Man würde die fehlenden Arthouse-Filmstreifen
    Als Stadtviertelödnisverschlimm’rung begreifen –
    Fand auch selten mal was vor mehr Zuschauern statt
    Als Netflix in Mio an Stammsehern hat.

    Aber Netflix als fat Nix ist völlig entbehrlich
    Und das Isabella so kuschelig ehrlich.

    Wahrer Wert und Warenwert
    Sehen hier einander an –
    Und es ist recht fix erklärt,
    Worauf man verzichten kann.


  • 1972 & das eintausendsechshundertzehnte Gedicht

    Olympia Regattanturm bei Feldmoching/Oberschleißheim

    Eigen Heime

    Am Stadtrand formiert sich das Kleine Glück,
    Erschwing- wird zur Gemütlichkeit.
    Der Stillosmix probiert ein Stück,
    Das nicht nach Rezensionen schreit.

    Die City rümpft pikiert die Nase
    Und wiegt sich in der Meinungsblase.

    Eh man ins Drive-Now-Auto steigt,
    Die Händchen „Schön war’s, danke!“ fächeln,
    Noch bis zum Ring die Fassung schweigt,
    Erlöst vom süffisanten Lächeln.


  • Alpensicht & das eintausendsechshundertvierte Gedicht

    Blick von Fröttmaninger Berg Richtung Alpen

    In Dustrie

    Du düstrer Tand aus Menschenhand
    Und Dombau der Pragmatik,
    Du Dekadenz aus Kompetenz,
    Oh graues Meer der Statik!

    Du dünstest Finsternisse aus
    Vom Wellblechschlösser Schlotestrauß
    Und schmauchst Verdammnis, ohne Schmuck –
    Nur Rauch und Rumms und Flammenspuck!

    Da jaulen Filigranz und Anmut:
    „Dass ihr das unsrer Landschaft antut!“


  • Antikensammlung & das eintausendfünfhundertzweiundneunzigste Gedicht

    Lichtaktion "Kunst verbindet" im Kunstareal München

    Das Erbeuten vom Immerhin (In der Ausgangssperre)

    Die bis 21 Uhr Spazierenden
    Schnüffeln voller Genuss an der Unartigkeit.
    Unter prinzipiell durchaus Parierenden
    Kursiert die Mission „Dies bleibt unsere Zeit!“.


  • U1 Westfriedhof & das eintausendfünfhundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Der U-Bahnhof Westfriedhof in München

    U-Bahnhof Westfriedhof

    Am U-Bahnhof Westfriedhof stehe ich
    Ein Stockwerk unter den Toten.
    Als Philosoph verschmäht man sich –
    Ich verpass mir die schlechtesten Noten!
    Hier loggt sich die Endstation doppelt ein,
    Uns buntbeglast zu erhellen,
    Stoppt dich in der Verlockung, dein
    Wirken über die Toten zu stellen.


  • Kultiviertes Wohnen & das eintausendfünfhundertachtundsechzigste Gedicht

    Seiteneingang zur Borstei München

    Der Wohltäter (aus „Aufgestaut“)

    Ich ermittle, vermittle citynahe Objekte
    Für ein altengerechtes Wohnen –
    Sprich: Ich platziere Noch-nicht-von-der-Erde-Bedeckte
    In unsere Fußgängerzonen.
    Denn denen ist die Ebenerdigkeit
    Wie ein Beet im Garten Eden!
    Denen blüht die Zweite-Frühlingszeit
    In unrentablen Läden,
    Deren „Sorry, wir schließen!“-Schild wir gern verschmerzen
    Für barrierefrei-glückliche Best-Ager-Herzen!

    Doch noch stellt sich gegen den Einzug der Alten:
    Die sinnlose Masse der Kleinkrämerläden!
    Wo jeder sich fragt: „Wie könn’n die sich da halten!?“ –
    Die macht Tradition egoistisch und zäh, denn
    Ej, was legitimiert hier bei strenger Betrachtung
    Die Meisterhandwürste aus eigener Schlachtung?!
    „Da werde ich immer mit Namen begrüßt!“ –
    Und mit Charme wird die arg kleine Auswahl versüßt.
    Nur: Der Shop um die Ecke ersetzt dort kein Bett –
    Und wozu gibt’s eig’ntlich das Internet?!
    So sperrt sich stur der Einzelhandel
    Gegen der Gemeinschaft Wandel!

    Doch nie sammeln sich Wartende vor einem Laden –
    Nur vorm Postamt, die Online-Retouren-Nomaden,
    Die reihen sich täglich, Paket an Paket,
    Als sichtbarer Trend, der auch künftig besteht!
    Mir als Kaufmann gebührt es nicht, das zu verdammen –
    Ich zähle da nur eins und eins mir zusammen
    Und gelange recht schnell an die erste Million!
    (Wohl zum ersten Mal, dass diese Läden sich loh’n.)
    Statt Buchhändler, Feinkost- und Weinmost-Anbieter
    Verdien’n unsre Straßen solventere Mieter!

    Noch räkeln sich dort Bussi-Bussi-Boutiquen,
    Doch muss man nicht erst deren Kontostand leaken,
    Um als Fazit zu ziehen: Das geht sich nicht aus!
    Wenn ein Gläubiger anklopft, muss eh alles raus!
    Denen hängt schon die Schuldenlast modrig im Nacken –
    Von mir kommt das Angebot, schneller zu packen!

    Ich mein’, es gibt Dinge, die ich für gemein halt‘ und schlecht –
    Doch dies ist nur ungemein altengerecht!?


  • Fuggerei & das eintausendfünfhundertsechsunddreißigste Gedicht

    Straßenzug in der Fuggerei von Augsburg

    In der Fuggerei (67 Klingelzugvarianten)

    Der Fuggerei’sche Klingelzug
    Gibt dir im Dunklen Recht und Fug,
    Dass dieser Eingang Deingang ist
    Und kein Empfang zum Nachbarzwist,
    Nachdem du eine Bar behisst.

    Dass nie wer „Fuck, vertan!“ nachts schreit
    Ist wahrhaft Einzugartigkeit!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

* Costa Rica
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