Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Dutzendzeiler


  • Gunung Kinabalu & das zweitausendvierhundertvierundvierzigste Gedicht

    Blick auf den Gunung Kinabalu vom Strand

    Wasserträge

    Bin vom Wassertragen ganz durstig geworden,
    Ich befürchte, ich mach‘s nicht mehr lang.
    Und drohte jetzt jemand, mich bald zu ermorden,
    Mir würde darob nicht mehr bang.

    Das Gewicht meiner Last hat sich stetig verdoppelt,
    Und mein Durst steigert sich mit der Hitze.
    Ihr zu viel ist mit meinem zu wenig gekoppelt –
    Das fühl ich, so wahr ich hier schwitze.

    Bin vom Wassertragen so durstig geworden,
    Ich befürchte, ich schaff‘s nicht mehr weit.
    Indes führt der Weg zwar allmählich nach Norden –
    Alleine, mir bleibt keine Zeit.


  • Umbau & das zweitausendvierhundertdreiundvierzigste Gedicht

    Varadero-Museum im Umbau

    The House of Ascher (zum Siebzigsten)

    Hurtig durchspurtet das House of Ascher
    Zum Geburtstagsschmaus: der Pascha.

    Er, der oft auf Shows gesichtet
    (manch Moment dort abgelichtet),
    Folgt dem „Es ist angerichtet!“,
    Wird daselbst nun eingedichtet:

    Es hilft, nicht erst beim Siebzigwerden
    Mittels „Sieb‘s Ich!“ sich zu erden –
    Auf dass hehre Nichtigkeiten
    Nicht von dem, was wichtig, leiten

    Und wir lässig überwinden
    Was wir längst schon lästig finden.

    Alle Rechte bei Wolfgang Ascher, für den das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden wurde.

     


  • Ten Tage Fürstenfeld & das zweitausendvierhunderteinundvierzigste Gedicht

    Gartentage Fürstenfeldbruck

    Kleine Eimer

    Ein Kleiner Eimer Schwermut
    Sich im Augenwinkel hält.
    Ich streb nicht mehr gen „sehr gut“,
    Seit mein Seufzen mir gefällt.

    Es locht zwei falsche Töne,
    Doch das mindert nicht sein Singen;
    Es kennt der Gegner Söhne,
    Doch es kentert nicht beim Ringen.

    Welch rumpelnder Luxus, gefährdet zu sein –
    Ein dumpfes Gefühl lustig werdender Pein.

    Und welch eilig Entschluss, diesen loszuwerden –
    Er kann (freilich: muss) unser Dasein bloß erden.


  • Tagesausblick & das zweitausendvierhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Varadero Beach

    Calle 62, Meerseite

    Erst wenn jedes Korn im Korps beschließt:
    „Wir sind heute doppelt seidig!“
    Ist jener Punkt erreicht – da fließt
    Um Knöchel Sand. Fast gleit‘ ich
    Durch dessen Weichheit, schrittverführt –
    Gewahr, wem Ehre hehr gebührt.

    An dem bekannten Strandabschnitt
    Stand der Belag, den ich durchschritt,
    Im monumentsten Schmeidesaft
    Von sanftigster Bestreichelkraft.

    Vollendet als mehlgleicher, sämiger Sand –
    Oh, was für’n füßelnd Allerhand!


  • Durchhalteparolen & das zweitausendvierhundertdreißigste Gedicht

    Fassade im Zentrum Havannas

    Prince of Neverland

    Irgendwo bestürmen Katastrophen
    Schon die Vororte meiner Saisonfröhlichkeit.
    Irgendwo triumphieren schon wieder Doofen –
    Und man darf nicht vergessen: Wir sind nur zu zweit.

    Irgendwo wird mit maßlosem Blutdurst
    Die Höhe der Schmach schon behechelt.
    Und du schwafelst noch immer von Mut, Wurst?!
    Überall wirst du immer belächelt!

    Ich weiß, du glaubst im Nach-wie-vor
    Schlicht nie an Niederlagen –
    Sagst: „Irgendwann fällt noch ein Tor!“
    Und stellst dich keinen Fragen.


  • Parque Josone & das zweitausendvierhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Im Parque Josone, Varadero

    Eine Kosmosfülle Gutgemeintes

    Eine Kosmosfülle Gutgemeintes
    Erstreckt sich in die Gassen.

    Durch der Fassade Gipspracht scheint es:
    So müsst’es halbwegs passen,
    Dass Motivation und Erfolg sich mal küssen!?

    Der Überstrich fordert: Sie müssen, sie müssen!

    Doch nichts passiert. Nein, der Verfall
    Ermächtigt sich hier überall
    Der quasi unbenutzten Stadt
    Und plündert das gemachte Nest
    Für das so schmuck garnierte Fest,
    Das niemals stattgefunden hat.

    Alle Rechte bei Ute Kratzer, die das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden hat.


  • Blütenspätlese & das zweitausendvierhundertdreizehnte Gedicht

    Tulpen im Botanischen Garten München

    Neue Begleitmusik

    In einem Restaurant mit Punkmusik gediegen zu speisen –
    Ich will nie wieder sagen, nichts hätt‘ sich bewegt!
    Ja, mag sein: Auf uns nicht tief bewegende Weisen –
    Dennoch wird Nicht-Erwartbares längstens gepflegt.

    Und die Welt trägt Tattoos , färbt sich wild ihre Haare,
    Tippelt Schritte, die ich Tolldreister niemals gewagt!
    Ich seh‘s aus dem Sumpf altvergangener Jahre,
    Verstreue mein „Ich hab‘s ja immer gesagt!“.

    Aber nirgends heißt‘s: „Interessant, lass ma hören!“ –
    Unsre früheren Kämpfe, sie bleiben perdu.
    Wir wollten einst, können heute: nur stören.

    Habe fertig gegessen. War sehr gut. Und nü?


  • Tulpig & das zweitausendvierhundertneunte Gedicht

    Tulpenblüte im Botanischen Garten München

    Dichtungsplatz

    Ich sag‘s dir (ungefragt), mein Schatz,
    Ein Dichter braucht nen Dichtungsplatz!
    Bei klarer Luft, im warmen Lichte
    Wird er gewahr dem Versgeschichte,
    Auf das er faul sich niederfläzt:
    „Erzähl, Natur, was du mir rätst!“

    Des muntren Baches Murmelklirren,
    Der Summinsekten brummig Schwirren,
    Die Heiterkeit der Vögelein,
    Das Und-so-weiter flößen ein,
    Dass ich hier weilend Zeile tanke.

    Am Schreibtisch juchz ich später: „Danke!“


  • Innsbruck-Ansicht & das zweitausendvierhundertsechste Gedicht

    Blick auf Inn und Innsbruck

    Dürers Ansicht auf

    Die Ruinen ewiger Bauten, sie schwimmen
    Im Strom der Zeit dahin.
    Er stiehlt Silhouetten, lässt Highlights verdimmen,
    Nimmt dem Festungswall einstigen Sinn.

    Einst war hier eine Stadt mit gleichem Namen.
    Ich mag nicht nach Kirchtürmen fragen –
    Wann die alten verschwanden, wo die neuen herkamen
    Und was die Historiker sagen.

    Die Vergänglichkeit nagt an uns Kindern geschwinder
    Und wir suchen Erlösung in Mauern.
    Doch scheppert der Schlussgong nur etwas gelinder,
    Denn nichts wird uns lang überdauern.


  • Feldmochinger Feldbewohner & das zweitausendvierhunderterste Gedicht

    Fasan in Feldmochinger Feld

    Frühling, mit Gottes Hilfe

    Wer trocknet mir heut die Sonne ab,
    Wischt Dunst und Pfützen auf?
    Wer lockt die Besonderheit aus ihrem Grab,
    Wer pfeifft zum ersten Lauf?

    Wir hab’n uns durchhalbgare Stunden gequält,
    Wollen endlich die Lohntüten leeren,
    Wir hab’n weder Lumen noch Grade gezählt –
    Wir wollten uns längst schon beschweren!

    Da lichtet sich des Zwielichts Spot(t) –
    Aus ist’s mit trübem Fischen!

    Es scheint … uns hilft ein junger Gott,
    Die Sonne frei zu wischen.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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