Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Dutzendzeiler


  • 2 Knüpfwerk & das achthundertsechsundvierzigste Gedicht

    Der Heilige Georg. Nikolaiviertel Berlin

    Die Bewegten

    Die Düsternis eint uns als Leidensgenossen
    Und einhellig kling’n unsre Lieder
    Vielleicht hat man einst aufeinander geschossen
    Und sicherlich tät‘ man es wieder

    Herr Ober, dies Drittelchen Geisterverwandtes
    Zentriert unsre Mitten aufs Essen!
    Umsäumt unsre Teller noch leidlich Verbanntes
    Ersucht stiller Kammern Vergessen!

    Denn Düsternis eint uns als Leidensgenossen
    Und einhellig kling’n unsre Lieder
    Vielleicht hat man einst aufeinander geschossen
    Und sicherlich tät‘ man es wieder …


  • Treue & das achthundertdreißigste Gedicht

    Bei Victoria Seychellen

    Africars

    Die ostasiatische Schrottkarrenflotte
    Muss schepprig zum Mindestlohn schuften
    Und strömt wie ’ne keuchende Rostbratenrotte
    Durch staubige Hochglanzlackgruften

    Die Autodidakten und magisch Geschickten
    Verpflanzen hier freihändig Herzen
    An wieder und wieder Zusammengeflickten
    Und jeder Gang dreht unter Schmerzen

    Gerippe aus zeitweilig völlig Zerstörtem
    Als letzte Station vorm per pedes
    Vibrier’n treu zu lastengewaltig Geröhrtem

    Der Fahrer träumt von ’nem Mercedes


  • Codename Babakota & das achthundertfünfzehnte Gedicht

    Indri Baby

    Der Indri Indri und andre

    Symphonien aus Türenquietschen
    schamverstummt vor deinem Sang
    Tonal verwandt – doch fernab, bittscheen
    deinem Schluchz im Abgangklang

    Die schwarze Komponistenmähne
    wächst an Babakotas Ohr
    aus Panda-Plüsch rag’n lange Beene
    und die Arme ooch hervor

    Du bist im Größenmaßgedränge
    wählerischstes Meistertier
    Bärig-stummelnd schwänzt du Länge
    Andre, Indri, neiden’s dir!


  • Alter Nordfriedhof Zentral & das achthundertachte Gedicht

    Alter Nordfriedhof Zentral

    Einschlafgedicht

    Ich traf in einer coolen Bar
    Schon oft den Grafen Dracula
    Das Blut vom Mund sich wischend

    Er sprach: „Die coolen Leute hier
    Gefüllt mit gut gekühltem Bier –
    Das schmeckt doch sehr erfrischend!“

    Ja ja, Vampire
    Tun das ihre
    Dass des Nachts was los ist!

    Und willst du nicht pennen
    Lernst du sie schon kennen
    Bevor du wirklich groß bist!


  • Isaruferweg & das siebenhundertsechsundneunzigste Gedicht

    Isaruferweg

    Wishlist für das Totenspalier (Meine Mander)

    Hier kommt meine Wishlist fürs Totenspalier
    zu den Recken der Family wünsche ich mir:

    Zunächst Tom Waits und Thomas Bernhard
    Marlene Dietrich, Robert Gernhardt
    Rivers Cuomo und Billy Bragg, Harry Belafonte
    Orson Welles und Friedrich von (wie man ahnen konnte)

    Falls noch Platz im Kirchlein ist:
    ’nen Comedian Harmonist
    und dann können gleich daneben
    auch The Cure ein Ständchen geben

    Das hört sich dann leicht neidisch an:
    Der Kaiser Maximilian

    Maximilian I. von Habsburg hat für sein Grabmal 40 überlebensgroße Bronzefiguren in Auftrag gegeben, von denen 28 den – leeren – Sarg in der Innsbrucker Hofkirche eskortieren. Diese „Schwarzen Mander“ stellen Familienmitglieder sowie von Maximilian auserwählte Persönlichkeiten dar.


  • Hinterbrühler See & das siebenhundertfünfundneunzigste Gedicht

    Hinterbrühler See im Winter

    Vorbei in tiefer Nacht

    Ich lehnte mich zum Wundenlecken
    An einer Linde kühles Moos
    Gewärmt von ersten Lichterflecken
    Gewahr. Und doch bedeutungslos

    Ihr Stamm gönnt mir das Abschiednehmen
    Von unentwegt gezähmter Wut
    Für immerdar könnt mich beschämen
    Wie friedensreich ich hier geruht

    Ich wusst‘ ja, dass ich Ruhe fände
    An jenem versumrosten Ort
    Doch lüfte jetzt erst die Verbände
    So sterbensrein, umkost vom Wort


  • Hofgarten & das siebenhundertsiebenundsechzigste Gedicht

    Hofgarten München

    Die ersten Strahlen

    Wie, dass jene Morgensonne strahlt und strahlt und wärmt dich nicht?
    Wie, dass ihre frühe Gabe nicht erreicht dein Angesicht?
    Bist du nicht des Winters müde, mürb geworden in der Zeit
    Von dem Übel, das uns rüde einte im verlor’nen Fight?
    Sitzen wir nicht Seit an Seite, hier im frühen Tageslicht?
    Wie, dass jene Morgensonne strahlt und strahlt und wärmt dich nicht?

    Dringt der Aufbruch, den ich fühle
    Nicht zu dir und alter Kühle?
    Will dein Drang, ab hier zu scheiden
    Mir die neue Coolness neiden?

    Zeigt dein Spiegel die Entscheidung, noch bevor sie einer spricht?
    Wie, dass jene Morgensonne fand den Weg in dies Gedicht?


  • Wasservögel & das siebenhundertdreiundsechzigste Gedicht

    Schwan am Kleinhesseloher See

    Das E und Ö des Fliegens

    Nun, obschon ja Schwan und Enten
    Durch die Lüfte segeln könnten
    Dümpeln sie selig auf dürftigen Seen

    Geben uns so zu versteh’n:

    An den traumumzäunten Segen
    – ebenjenes Flugvermögen –
    Lässt sich als „Is‘ nix Besond’ret!“ gewöh’n

    Man sinniert sich das zu schön:

    All der Stress beim Flügeldehnen
    Im Gehör das Fahrtwinddröhnen …
    Trüb wird der Wert vom Sichselbererhöh’n

    Lieber unten Runden dreh’n!


  • Berliner Inseln & das siebenhundertdreiundfünfzigste Gedicht

    Spreebrücke am Berliner Hauptbahnhof

    Rummelsburger Bucht

    Lass uns

    In den Speckgurt zieh’n,
    Wo in Legebatterien
    Kleinfamiliengroßstadtleute
    Harren als Idyllenmeute;

    Lass uns

    Tüchtig Freilandbabys züchten,
    Die dann in solch Schmähgedichten
    Eines Tages lesen müssen,
    Dass sie doch halt zum gewissen
    Grade Massenware sind.

    Schade, doch egal, mein Kind!


  • Virtualiösität & das siebenhundertneunundvierzigste Gedicht

    U-Bahnhof Giselastraße

    Der Jüngling und das Mädchen am Fenster

    Heute bin ich displaytrunken
    Tief in ihr Profil versunken
    Spürt‘ ihr sternenklares Schimmern
    Über meine Netzhaut flimmern

    Über Netz und Netz verbunden
    Schwelgte ich für fast zwei Stunden

    Oh nähr‘, treuer Akku, du weiter dies Märchen
    Und still‘ die im Stillen behausten Begehrchen

    Wohin die Geschicke uns fortan auch treiben
    Sie wird ewig
    In der Chronik
    Meines ersten Browsers bleiben


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