Die Ruhe im Frieden
Antonius Block spielt Schach mit dem Tod
Und entschließt sich dazu zu verlieren.
Auch du warte nicht auf das höchste Gebot
Und geh ungekürt,
Weil sich’s nicht gebührt,
Nach machbaren Siegen zu gieren.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte über das Älterwerden, den Lebensabend, Krankheiten. Und den Tod.
Die Ruhe im Frieden
Antonius Block spielt Schach mit dem Tod
Und entschließt sich dazu zu verlieren.
Auch du warte nicht auf das höchste Gebot
Und geh ungekürt,
Weil sich’s nicht gebührt,
Nach machbaren Siegen zu gieren.
Unüberwindbar
Irgendwann bleibt für einen von uns beiden
Die Liebe als Trauer zurück.
Trotz trostloser Stunden zeigt sich dann im Leiden
Ein unüberwindbares Glück.
Der Einflügler
Du schaust auf deine gepackten Sachen,
Deren Pünktlichkeit voreilig scheint.
Du warst so bemüht, alles richtig zu machen –
Auch wenn’s niemand so streng wie du meint.
Ein Ausflug, zu dem man nicht abgeholt wird
Und ein Ferienprogramm, das nicht startet.
Du bist nicht im Vorfeld als Date-King stolziert
Und hast trotzdem schon zu viel erwartet.
Die Alten
Das „phasenweise schmerzbefreit“
Markiert jetzt einen guten Tag,
An dem man wie zum Meer bereit
Im Liegesessel lag.
Auf solch Genuss verringert sich
Die Welt im späten Leben –
Und unaufhaltbar wird es dich
Schon sehr bald nicht mehr geben.
Kalte Gedanken
Kann den Winter ja immer noch lieben,
Obschon sein Beginn schmerzhaft schwermütig macht,
Und ganz gleich auch, wie schlimm er’s getrieben –
Der Rest der Tonsur schwindet uneitel sacht.
Doch droht mir ein Dasein, da ich wohl gewillt
Bin, immer zu schrei’n, dass der Winter mich killt!
Bisher ist sein Zorn mir erträglich geblieben
Und mir’s manchmal möglich, den Winter zu lieben.
Altenresidenz
Immer fröhlicher grüßt dich die Einsamkeit
Und ein weitres Loch klafft in dein Denken,
Durchhallt vom ironischen „Allzeit bereit!“ –
Es ist eklatant leicht, dich zu kränken.
Zum Ende sind all deine Taten ergraut
Und die besten der Schiffe gesunken.
Aufs Glück wird ausschließlich zurück noch geschaut –
Und ich rat dir, Freund, tu es betrunken!
Ungestüm auf Heimaturlaub
Was ich jetzt neu für mich entdeck,
Sind richtig alte Sachen.
Ich musst wohl erst mit frisch geweck-
Ter Lässigkeit sie machen.
Was ich für mich ad acta leg,
Sind mehr so Hot-Shit-Dinge.
Gefällt mir der Geh-nicht-mit-Weg,
Die Welt, in die ich dringe?
Was ich für mich bewahren werd,
Ist: über nichts zu stehen.
Ich lach das Lachen der Gefähr-
Ten, die das nicht mehr sehen.
Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.
Frischluft
Legt mir ein Döschen Wanderluft
Beizeiten in den Sarg!
Mich dünkt, in der Familiengruft
Bereu ich’s jeden Tag,
Nicht öfter in der Jahre Lauf
Gefolgt zu sein dem „Wandrer auf!“
Das Atmen sonnenklarer Luft,
Von Helligkeit durchfrischt,
Wie selig es die Lungen knufft!
Bis dass die Welt erlischt.
Legt sie auf meine stille Brust,
Auf dass mein Herz gesunde!
Vielleicht bekomm ich bald schon Lust
Auf eine letzte Runde.
Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.
Ein gewisser Tod
Es wartet auf mich vor dem Hauseingang
Seit immerschonimmer ein schwarzes Loch.
Einst ging ich nur ungerührt seitlich entlang
Auch Drüberzuhüpfen war easy und doch
Es wuchs stetig heran, grad in jüngerer Zeit
Und sein Radiusrachen ward unbequem weit
Den Sprung aus der Tür wag ich lang schon nicht mehr
(der Schlundumfang reicht seit zig Jahren für zwei)
Ich schleich mit Bedacht an der Wand mich vorbei
Und steh auf der Straße als älterer Herr
Der markiert sich ’nen weiteren Ausreißerstrich.
Doch es gibt dieses Loch. Und es wartet auf mich.
Der Teppich schweigt
Der Teppich schweigt, antwortet nicht auf mein Fragen –
Vielleicht hört er mir nicht einmal zu!
Fast bin ich geneigt etwas Böses zu sagen –
Dabei war’n wir doch längst schon beim Du!
Im Prämienheft stehen noch 20 Versprechen –
Wem soll ich jetzt davon erzählen?
Will er ein zu deftiges Aufstampfen rächen –
Wie lang darf man mich dafür quälen?
Nun rede ich schon – wie ein Geistesgestörter –
Mit dem Quatsch, den der Fernseher zeigt.
Wenn Gott mich noch etwas beachtet, dann hört er:
Einen stinkenden Teppich, der schweigt.
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