PS: Ich widerspreche meinem lyrischen Ich vehement!
Am Sprungturm zum Sündenfall
‚St klar, dass St. Gallen
Mit Abstand von allen
Gefallenen Engeln der beng’ligste ist
Sofern man unbefangen misst
Und die störenden Einwürfe überhört
Die manch ein Bedürftiger klösterlich röhrt:
„Die Stadt ist geerdet, doch niemals gefallen!“
Es kann, was nicht ist, ja noch werden, St. Gallen!
Wie königlich! Im Ernst, ich glaube
Nie sah ich so ’ne schöne Haube
Wie dort am Ernst, dem August hier
Ein Augenschmaus auf jenem Tier
Das taugussleicht er just bereitet
Und ernst wie einst plus hochgestellt
Den Fluss der Autobusse leitet
In einer staufrustreichen Welt
Nun wartet nur noch das Aye-Aye auf ein zoologisches Lemurengedicht. Aber das benötigt noch etwas Zeit. Hier nur ein Appetizer.
Aye to Ai
„Hei, du Ei!“ sprach das Aye-Aye,
„Bist du nicht der Ai Weiwei?“
„Mei, und du bist ein Aye-Aye?!“
Freute sich Herr Ai Weiwei
Das sei fei – und beide geiern:
„Lass uns unsre Ei-Heit feiern!“
Hernach sagten sich Bye-Bye
Ai Weiwei und das Aye-Aye
Nichts beeindruckender denn das allmorgendliche Vogelgesinge auf Mahe und Kolibri-Gehoole auf La Digue.
Im Gezwitscher
Das ist wohl das dichteste Piepsgewühl
Kaum hört man sich grad einen Meter voran
Trifft man auf ’ne Hecke aus Tirillilil
Lauscht man drüber, schlägt irgendein Schnatterhahn an
Es gurrt selbst zwischen den Ohrenzehen
Da pfeift wer versöhnlich ein schnäbliges Lied
Man verlegt seine Marschroute besser aufs Sehen …!
Über den Gewässern (minimalblasphemisches Seefahrergedicht)
Über den Gewässern
Ist die Luft, die dem Land fehlt
Alles würd‘ sich verbessern
Wenn ihr Allah mal abwählt!
(Allein deshalb wurd‘ hier der Freund Allah erwählt
Weil ihn der A-L-Laut so aalig begelt
Die übrigen Götter sind – in aller Kürze
Nur minimal divergent riechende Fürze)
Die Temperatur und ich sind heute auf einer Ü40-Party.
Von der Barmherzigkeit des Schattens oder Auf der Corniche
Viel zu oft hab ich dich nur in Anspruch genommen
Mal bewusst, mal durch Zufall gut untergekommen
Habe ich in der Abdunklung mild mich entspannt
Das Gemüt überhitzt, die Haut sonnengebrannt
Laue Windhauchoasen bestreicheln den Schweiß
Die Linderung gibt mir Asyl und ich weiß:
Viel zu oft hab ich dich als gegeben gesetzt
Wie wertvoll du warst, merk‘ ich – flüchtend – erst jetzt!