Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Tiere

Gedichte, in denen Tiere die Hauptpersonen sind.


  • Bier & das dreihundertachtundachtzigste Gedicht

    Brüssel Altstadt

    Biertradition

    Als Getränk sind Brüss’ler Biere
    Ein Geschenk für Rüsseltiere
    Man sagt, schon das Mastodon
    Kostete manch Mass davon


  • Fossa & das dreihundertachtundsiebzigste Gedicht

    Fossa in Kirindy

    Nachhaltige Begegnung. Herbstliche Erinnerung an Madagaskar und den Fossa (dessen „o“ im Madagassischen eher wie ein „u“ intoniert wird).

    Fossanähe

    Ein gewisser Fossa
    Stand mir heut im Wege
    Panisch schrie ich: „Mussa
    Nich in ein Gehege?!“

    Das Tier, es maunzte souverän
    Beim An-mir-vorübergeh’n –
    Führte reines Nichts im Schilde
    Und beschämte mich mit Milde

    Klar
    Es war
    Das abgerundetste Katzentier
    Das auf Wattetatzen hier
    Verwundert meinem Blick auswich
    Geduckt ins Dickicht wieder schlich
    Bis nach auf Stunden
    Gerundeten
    Sekunden
    Auch sein seidig geschmeidiger munter gewundener rundlicher ungemein langer Schwanz
    Ganz
    Entschwunden
    War

    „Hoppsa,“ dachte ich, „so nah
    War ich grade einem Raubtier!“
    Aber nee – die Nähe, glaubt mir
    War mir näher als der Abstand
    Mit dem ich mich letztlich abfand

    Nächstes Mal versuch’ste mehr –
    Kriechst dem Fossa hinterher!


  • Schweizer Kuh & das dreihundertfünfundsiebzigste Gedicht

    Schweizer Kuh

    Das dreiviertelige Gedicht auf dem Weg zur 500.

    Nie ein Tier zum Scherz … (Erweiterungspaket)

    Die ihr
    Mühsal
    Mahlenden
    Muh-Seelen
    Mm-mm-mm-muss man
    Nicht aus
    Muße
    Quälen!


  • Aye-Aye Zwei & das dreihundertzweiundsiebzigste Gedicht

    Aye-Aye auf Aye-Aye-Island

    Mit diesem Text soll die vermutlich größte Sammlung von Lemurengedichten vorerst abgeschlossen werden. All die Unterarten von Sifakas, Wiesel- und Braunen Lemuren, die ich in diesem Jahr ebenfalls erspäht habe, müssen zunächst noch ohne Untergedicht bleiben. Zusammen mit den Lemurengedichten aus „Mehr Kacheln!“ kommen wir auf nunmehr 13 zoologische Halbaffenpoeme. Da muss man sich erst mal einfühlen. Details später.

    Fingertier oder Aye-Aye

    Du spleenpralle Laune von Mutter Natur
    Du ins Dickicht gefallene Comicfigur
    Du göttlich-komödischer Gothicclown
    Du fürs Spotlight des Spottes geborener Faun

    Schon die Undimension deiner Fledermausohren
    Deine schütteren Zotteln, dein buschiger Schwanz
    Sie soufflieren, man hätt‘ nur aus Scherz dich geboren
    Als ein Schlimmer-geht’s-nimmer – nur war’s das nicht ganz:
    Feurig rot schielt ein Augenpaar aus deiner Fratze
    Und maskiert deinen Possentanz „Straight outta hell!“
    Schaurig besoundtrackt vom Krallen-Gekratze
    Des Langfingernagelpaars in XXL
    Und messerscharf raspeln Eispickelzähne
    Gierig beknabberte Hölzer zu Späne

    Es ist so, als wär‘ keine Zelle in dir
    Nur halbwegs verwandt mit ’nem richtigen Tier
    Du bist in allem übertrieben
    Und zwingst uns, grade das zu lieben

    Du bist im Großen wie im Kleinen
    Entschlossen, Schönheit zu verneinen
    Dass wir verstummen wie vorm Grab …

    Und jetzt nimm deine Maske ab!

    Mehr Gedichte über Tiere (und viele Lemuren)


  • Aye-Aye-Appetizer & das dreihunderteinundsechzigste Gedicht

    Aye-Aye auf Aye-Aye-Island

    Nun wartet nur noch das Aye-Aye auf ein zoologisches Lemurengedicht. Aber das benötigt noch etwas Zeit. Hier nur ein Appetizer.

    Aye to Ai

    „Hei, du Ei!“ sprach das Aye-Aye,
    „Bist du nicht der Ai Weiwei?“
    „Mei, und du bist ein Aye-Aye?!“
    Freute sich Herr Ai Weiwei
    Das sei fei – und beide geiern:
    „Lass uns unsre Ei-Heit feiern!“

    Hernach sagten sich Bye-Bye
    Ai Weiwei und das Aye-Aye


  • Wiesellemur & das dreihundertneunundfünfzigste Gedicht

    Wiesellemur

    Und in der letzten Madagaskar-Woche tauchte dann doch noch ein zusätzlicher, noch nicht von einem Gedicht bedachter Lemur vor meiner Kamera auf. Auf welche Weise, erklärt sein Ged/sicht.

    Der Wiesellemur (Englisch: sportive lemur)

    Nur der drolligen Pupillen wegen
    Sollt‘ man nicht den Willen hegen
    Den Schlafkloß aus dem Astlochschacht
    Hinauszustoßen – gleichwie sacht!

    Ach, achteten wir den nachtaktiven
    Tagesablauf des sportiven
    Wiewohl meist ruhenden Wiesellemuren
    Würden wir ihn kaum auf unseren Touren
    Egoman entzückungssüchtig
    Einmal kurz, beglückt und flüchtig
    Aus dem Schlaf ins Helle stupsen
    Dann in unsren Fokus schupsen

    Sein Blick irrt halbgar: „Was’n los?!“
    Mit Augen, die gar doppelt groß

    Da gluckst die Hingerissenheit
    Ob solch massiver Niedlichkeit

    Werter Wiesellemur, verzeih’n Sie die Störung
    Die Ihnen laut Murren nur wenig gefällt
    Doch dient dieses Opfer durch Optik-Betörung
    Versöhnlichst dem inneren Frieden der Welt!


  • Seychellen & das dreihundertfünfundfünfzigste Gedicht

    Seychellen Kolibri

    Nichts beeindruckender denn das allmorgendliche Vogelgesinge auf Mahe und Kolibri-Gehoole auf La Digue.

    Im Gezwitscher

    Das ist wohl das dichteste Piepsgewühl
    Kaum hört man sich grad einen Meter voran
    Trifft man auf ’ne Hecke aus Tirillilil
    Lauscht man drüber, schlägt irgendein Schnatterhahn an

    Es gurrt selbst zwischen den Ohrenzehen
    Da pfeift wer versöhnlich ein schnäbliges Lied
    Man verlegt seine Marschroute besser aufs Sehen …!

    Sieht: Jede Verzweigung ist Vogelgebiet


  • Krokodil & das dreihundertneunundvierzigste Gedicht

    Krokodil Madagaskar auf dem Tsiribihina.

    Wir hatten die Garantie, dass diese Tiere unser Zelt am Flussufer nicht angreifen würden, weil sie viel zu viel Angst hätten. Wir haben das mal geglaubt. Es hätte eh nicht ins Zelt gepasst.

    Das Krokodil

    Das Krokodil liegt einfach da
    Die Schreckensschnauze auf halb acht
    So ruht mit ihm auch die Gefahr
    Die uns so sorgsam beigebracht

    Was grad aber nun unsere Neugierde weckt
    An dem Monstrum, das so sanft hier niedergestreckt
    Und blass einlädt zur näheren Inspektion
    Und zum Test, ob allmählich sich langsam nicht schon
    Erübrigt der vordem verbreitete Schrecken
    Doch abermals gibt’s für uns nur zu entdecken:
    Von Schnellkraft und Bisswut und Grauen ermächtigt
    War’n all jene Warnungen durchaus berechtigt!

    Das Krokodil liegt einfach da
    Und in ihm drin – ein weit’rer Narr


  • Mohrenlemur & das dreihundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Weiblicher Mohrenlemur

    Nach der gut gefüllten Lemurengedichte-Serie in „Mehr Kacheln!“ bin ich tatsächlich in diesem Urlaub noch auf bislang von mir unbedachte Arten gestoßen. Hier Fortsetzungsfolge drei von vier. Der Mohrenlemurmann ist eigentlich schwarz – hier abgebildet ist ein Weibchen.

    Mohrenlemur (oder Schwarzer Lemur)

    Ja, du bist der schwärzeste von allen
    Mit dem härtesten, welligsten Herz aller Welten
    Dein Fell lässt die Strahlen der Sonne verhallen
    Und vergessen, dass sie auch nur etwas erhellten

    Es dient dessen Schwärze dem Gelb deiner Augen
    Die schwefelgelbwild alles Leuchten einsaugen
    Laut Grundlektion der Metaphorik
    Ein Farbsignal von Diabolik
    So zähltest du im Furchteinflößen
    An anderen Orten zu den Größen
    Doch da rangiert doch weit vor dir
    In Hiesigkeit das Fingertier

    Dein Weibchen hat das längst erkannt
    Geht nicht mehr einher mit dem Farb-Nein des Mohren
    Haselnussbraun schmückt ihr Damengewand
    Sie krönt gar mit Weißheit den Pelz ihrer Ohren

    Dein Schwarz schaut fast noch böser drein
    Wo andre sich graziös befrei’n!


  • Palmarium & das dreihundertfünfunddreißigste Gedicht

    Coquerel-Sifaka

    Ein Koalagedicht. Der erwähnte Baum ist lediglich eine madagassische Unterart des Eukalyptus, der eben die erwähnte papierne Rinde aufweist. Der abgebildete Koala ist ebenfalls endemisch und heißt Coquerel-Sifaka (über den es aber schon in „Mehr Kacheln!“ ein entsprechendes Gedicht gibt). Er ist der letzte Überlebende einer Sifaka-Familie, die es auf der Palmarium-Insel nicht geschafft hat.

    Beweggrund für ein Koalagedicht

    Wär ich Bär, oha, ich wär
    Gerne ein Koalabär
    Denkt’s mich unterm Eukalyptus
    Aufgehängt im Rebootrhythmus
    Längst vom scharfen Saft belämmert
    Dessen Vorschlagskraft jetzt hämmert:
    Es kann doch nichts okayeres geben
    Als so ein Koalaleben!

    Und des Baums beleb’nder Duft
    Nebelt in die steh’nde Luft
    Und will mich mit Menthol betören
    Dass ich mich im Hirne winde:
    „Könnt‘ ich doch hierhin gehören!“
    Kraxelnd an papierner Rinde …

    So atemfrisch ist ungefähr
    Das Leben vom Koalabär
    So dacht es mich dereinst am Strand
    In einem fern geleg’nen Land …

    Letztlich blieb doch einfach alles beim Alten
    Ich wollt nur den Duft in Erinn’rung behalten


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