Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Promis

Gedichte, in denen ein berühmter oder berüchtigter Mensch die Hauptrolle einnimmt oder zumindest untenrum rumdümpelt.


  • Wartburgtauben & das eintausendeinhundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Taubenschlag auf der Wartburg in Eisenach

    Und weil man langgediente Lesebühnengefährten nicht ohne gehen lässt, ein …

    Abschiedsgedicht für Till Reiners

    Till ist im Grunde kein richtiger Name –
    Nur ’ne Silbe, die lieblos in Pässe geschissen.
    Doch wenn im halb gefillten Darme
    Dich drillt einer MILFs Fist,
    Du stillschweigend Dill frisst,
    ’ne Pill‘ keine Hilf‘ ist,
    Ein Will‘ Einweg-Mill ist –
    Was gäb‘ man nicht her für ein Reiners Gewissen!?


  • Warschauer Himmel & das eintausendeinhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Warschauer Straße S-Bahnhof

    Dem Äther

    Radi – Radi – Radio,
    Ich drehe am Rad deiner Sendersuche
    Und flüchte mich ins Irgendwo,
    Getrieben vom seiernden Deutschpop-Eunuche.
    Wissend:
    In dem Gerausche der Ultrakurzwellen
    Gibt’s die momentelang richtigen Stellen,
    Die wandernd der lot-rote Strich für mich findet
    Und Gerättreue kurz an Bestätigung bindet.
    Erinnernd:
    Die matt hinterleuchteten Stadtnamenskalen
    Im Musiktruh’n entströmenden Röhrengeruch,
    Die ’nem Dreiersprung folgenden Megaherzzahlen
    Am Radiorecorder nebst Bandsalatfluch.
    Mixtape-alert auf der Suche nach Stil
    Stieß ich tiefnächtens aufs Herz von John Peel,
    Gab ihm die Lizenz, mir die Nächte zu stehlen
    Mit krudem Kram aus noch verdecktem Gefallen –
    Den würde mir Spotify niemals empfehlen!
    In solch Algorithmen riecht alles nach allen.
    Verklärend:
    Auf Grundig und Blaupunkt brach ich dereinst auf
    Zu landen an Stränden von neuen Instanzen.
    Von Sony und Sharp nahm ich Flotten in Kauf,
    Als Worte und Klänge mich lehrten zu tanzen.
    Abwehrend:
    Du maulst gekränkt, hier fehle die
    Probierkraft der Community –
    Der autarkische Schwarm sei der Held vom Gedichte!
    Das ist vielleicht nicht grundverkehrt,
    Mir bleibt’s ein Reichtum ohne Wert –
    Das wird später deine, nie meine Geschichte.


  • Filmstadt & das eintausendeinhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Bavaria Filmstadt

    Der Dichtung des Gusto G.

    Irr verlustiert es im Sprachmaterial,
    Dieses Lustvoll-Geschenke-sich-selbst-zu-verpacken!
    Rabaukenschalk kalkt deiner Eingebung Wahl
    Und verschwurbelt die sichtbaren Macken.

    Der Worte Unerheblichkeit
    Schwebt jäh hinhoch im Spiel.
    Verblendungsfreie Heiterkeit –
    So wenig schwirrt so viel.


  • Wacker Beck & das eintausendeinhundertsechzehnte Gedicht

    Figur vorm Bäcker Wacker Olten

    Pfiffstorm

    Balduin Pfiff ist stets auf den Fersen der Übeltäterei.
    Er ist der bewährte alerte Gewährsmann: Das Bös-Sein bleibt nie frei!

    Er entlarvt den Affront in der lässigen Beugung,
    Entsprechend bestraft er mit Pfiff-Überzeugung.

    Was braucht’s einen Richter? Was braucht’s Polizei?
    Ein Balduin Pfiff ist doch immer dabei!


  • Schlossteich Chemnitz & das eintausendeinhundertste Gedicht

    Schlossteich Chemnitz

    Fast! (Am Chemnitzer Lapidarium)

    Rapide
    Stupide
    Rappt auf der Stampede
    Bushido so Lieder
    Von wiederholt wider-
    wärtiger solider metrischpoetischer Labilität.

    “ ’schab fertisch gelabert!“ – Ja, nu is zu spät!


  • Alter Peter Schatten & das eintausendfünfzigste Gedicht

    Münchner Rathaus im Schatten vom Alten Peter

    Im Musäum

    Karla Valentina
    Balla Primarina
    Schalk und Rauch Schlawiner
    Karla Valentina

    Liesl statt Kalauer
    Adelsspross von Dauer
    Tadellose Power
    Liesl statt Kalauer

    Wallen Teenageherzen
    Bei den alten Scherzen?
    Finden coole Städter
    Neu Vergeh’ndes better?

    Sind solche zu-e Schauer
    Über Haupt Verdiener?
    Liesl statt Kalauer
    Karla Valentina


  • Siegestor & das eintausenddreiundvierzigste Gedicht

    Beleuchtetes Siegestor beim Corso Leopold

    Ripostegedicht auf „Der Rabe“ von Edgar Allen Poe – unter besonderer Berücksichtigung, dass die Hälfte der verwandten Buchstaben dem Wort „R-a-b-e“ bzw. „A-b-e-r“ entstammen.

    Das Aber der Raben

    Aber, sprach der Rabe Abel
    Zu der Räbin Barbara,
    Las grad eben in ’ner Fabel
    Unsre Art wär charterbar
    Für allerlei Schläue- und Schabernacksparten!?
    Offenbar parkt dieser Poe
    Unsre Stärken anderswo –
    Wie sind wir an den argen Leumund geraten?

    Sag an, Babs, was wir verbrachen?
    War wer je so scharf auf Aas,
    Dass man mitten blut’ger Lachen
    Der Kadaver Braten fraß?
    Was wählt Poe da Raben zum Mahner vom Schnitter?
    Na, ahn’s ja: ’s war wieder
    Das schwarze Gefieder
    Klar, mag’s Edgar dark, aber, Allen, wie bitter …

    Derart Warn- und Drohgehabe
    Sind mir fremde Albernheit –
    Trotz‘ ja in Charakterfarbe
    Dem geerbten Federkleid!
    Bei Herrn Barbarossa war ich der Entwarner!
    Arbeiter im Air-Geschwader!
    War gar Part von Odins Kader!
    Per Vers degradiert nun zum Gräberumgarner!?

    Was hat denn dieser Arsch von Poe
    Uns derart anzugehen?!
    Gab’s an Getiere anderswo
    Kein Derberes zu sehen?

    Belege herbei für abnormes Betragen!
    Braver Gatte, der ich war
    Wie der Brabbelblagenschar
    Wunderbarer Vater!
    Darf nach aller Gram und Marter
    Eines Rabenelternpaars
    Auch im Namen Barbaras
    Derer ich apart erfragen?!

    Aber erwarte da besser ma‘ gar nix, Babs!
    Außer Metapherblablakram-Gelaber!

    Raben, die an raren Gaben
    Mehr als andere erwarben
    Bleibt nur auf der Erde Ball
    Zu bestehen, überall:
    Als poe-sitives Aber


  • Bahnwärter Thiel & das eintausendsechsundzwanzigste Gedicht

    Bahnwärter Thiel 2018 München

    Mit drei Vornamen durchs Leben

    Derart bestückt packt lebensfroh
    Der Edgar Allen Annen Poe


  • Helgoland revisited & das neunhundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Auf dem Weg zur Langen Anna

    Bei meiner Lesebühne P&P wünschten sich die Zuschauer mit großer Mehrheit ein Ripostegedicht auf Jan Böhmermanns Erdogan-Schmähgedicht. Ich nahm mich der Aufgabe an, unter besonderem Fokus darauf, das Gedicht in einer einem Staatsmann angemessenen Qualität zu verfassen – nicht wie die eher dahingerotzten Böhmermann-Verse, die vermutlich vor allem auch wegen mangelnder lyrischer Qualität beanstandet wurden.
    Ich bin bei der bereits etablierten Unterleibsthematik geblieben – weswegen hier im Netz auch nur die „entschärfte“ Version veröffentlicht wird. Vielleicht ja ein Beitrag zur Befriedung des aufgekommen Streits.

    Die Eichel Recep Erdogans (Ein respektvolles Schmähgedicht)

    Altersfleckgrindig, vom Speckglanz gefettet
    Zuckt nach ’nem Spuckkrampf, nun ölig gebettet
    Im spermaverkrusteten Schamhaargewölle
    Gleich einer Verwesungsmief hortenden Hölle:
    Die Eichel Recep Erdogans

    Ein Teich gekippten Pferdeharns
    Vermochte nicht an ihr Aroma zu reichen
    Kein Dom voll weichgekochter Leichen
    Könnte jene versengende Fäulnis entsenden
    Wie ’ne Eichel, gestreichelt von Erdogans Händen

    Schon als ein In-die-Hosen-Kacker
    War er ein echter Motherfucker
    Beim Drang auf Mamas Schoß zu rutschen
    Ging’s bloß um: „Los hier – Pimmel lutschen!“
    „Denn Frauen,“ lehrt sich Erdogan
    „Sind Herdtier und mir Untertan!“

    So war Recep Ätztyp Erdogan
    Im Pre-K-Alter schon erfahr’n
    Und seine ädrig durchknorpelte Schwellkörperpracht
    War ihm immer zur Hand bei dem Weg an die Macht
    Fast göttlich verstand Erdogan
    Auch der Mullah Puller hochzufahr’n
    Mit religiös verbrämter Kraft
    Ging’s jetzt um den Alleinherr-Schaft

    Und ganz oben, da keimt die Recep-Eichel
    Umschleimt von Alte-Männer-Speichel
    Und buttergelb verkästem Samen / Ja, fußgeruchgetauft sind alle
    Ergüsse, die aus Erdi kamen / Und fermentiert in Retro-Galle

    Und jeder, der von diesem Gestank noch nicht blind
    Lehrt jetzt sein türkisch verwurzeltes Kind:
    „Fass lieber Herd und Ofen an
    Als irgendwas vom Erdogan!“

    Wie könn’n wir Mutter Erd erspar’n
    ‚Nen weit’ren Tag mit Erdogan?
    Bevor da wer ’nen Würgreiz kriegt
    Sobald von der Türkei man spricht –
    Eins der schönsten und spannendsten Länder Europas!
    … in der Hand des der Steinzeit verpflichteten Opas!?

    Entledigt euch seiner, oh, ihr freundlichen Leute
    Tut’s mit Wut, notfalls Blut, aber tut es – noch heute!


  • Chicago revisited & das neunhundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Chicago Straßenflucht mit U-Bahn

    Ripostegedicht zu „Erinnerung an die Marie A.“ von B. Brecht

    Erinnerung an den Bertolt B.

    Es war nicht September, er war auch kein Sommer
    Auch war er zu sehr in sich selbst verliebt (Komma)
    Um mir irgendnäh’re Beachtung zu schenken
    Da musst er die Fakten in Lyrik ertränken

    Nie war ihm all das Angefasse
    Nur Fron triebgesteuerter Profanität
    Alles half der Befreiung der Arbeiterklasse
    Die ihn angeheuert als Verse-Athlet

    So bölkte er, als er mein Höschen entfernte
    „Bauer auf, zur Pflaumenernte!“
    Bei dem Brecht-Techtelmechtel erkannt ich zu spät
    Seinen Fetisch proletischer Fertilität

    Sieben Kinder!? Bertolt, ernsthaft: sieben!?
    Es ist wie erwartbar, bei einem geblieben
    Denn mehr gab trotz Geschlechtsverkehr
    Mein Job als Stewardess nicht her …

    Oh, ich wär ihm als Näherin lieber gewesen
    Ein Zwangslieferant sozialistischer Thesen
    Unser Liebesnest hat er dann ländlich geschildert
    Und mit einer Wolke noch schwülstig bebildert

    Nun, das einzige Luftspiel – ich erwähn es mal kurz
    War ein mir beim Geschlechtsakt entglittener Furz
    Über den, lacht‘ er, müsst‘ er doch irgendwas schreiben …
    Damals hoffte ich noch, Bertolt, du ließest es bleiben!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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