Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Politik

Gedichte mit politischem Hintergrund oder entsprechender Attitüde.


  • Futuriumfassade & das eintausenddreihundertachtundzwanzigste Gedicht

    Das Futurium in Berlin

    Kleiner Fortschritt

    Frug da wer wen, was gescheh’n is,
    Gluckst‘ die Welt nur: „Penis, Penis!“
    Schrie ein Unrecht bis zum Himmel,
    Hieß die Antwort: „Pimmel, Pimmel!“
    Lud man einst zum Totentanz
    Schlug der Taktstock: „Schwanz, Schwanz, Schwanz!“
    Ruht man heut im Bauch des Bösen
    Heißt’s auch manchmal: „Mösen, Mösen!“


  • Nepomuk & das eintausenddreihundertzehnte Gedicht

    Nepomuk Denkmal vor der Festung und altstadt von Kufstein

    Meine Velozipedität

    Ist’s mir erlaubt, hier mein Hochrad zu parken?
    Ich weiß, es beschämt Ihren flotten Jargon,
    Der unlängst zerrammte einst geltende Marken –
    Auch arglos scheint Höhe une provocation.

    Doch hält jede Speiche hier für Demokraten –
    Die Lust an der Höhe ist gar kein Affront!
    Es bleibt Ihn’n der Platz, den Sie barsch sich erbaten
    Als Aschenplatztestfeld fürs Testosteron.

    Dies ist nur ein Hochrad, ich tät’s gern parkieren!
    Es pflegt mit der Gegend hier koa Liaison,
    Es steht auf das Sich-für-sich-selbst-Int’ressieren
    Und wenn es sich dreht, fährt es auch schon davon …


  • Alte Eisen & das eintausenddreihundertneunte Gedicht

    Alte Eisenbahnbrücke an der Ruhr Essen Horst /  Bochum Dahlhausen

    Wider die Doktrin

    Lass Leben doch mehr als ein Standpunkt sein,
    Bleib stetig vom Winde verweht,
    Wirf alles in die Brandung rein,
    Prüf jeglichen Weg, der noch geht!

    Sicher, es endet dein Tag zu erschöpft
    Und du wirst als Verirrter vom Blockwart geköpft,

    Man kann jedoch das Lagerdenken
    Nicht schnell genug im Sarg versenken!


  • Vogelsang & das eintausenddreihundertachte Gedicht

    Zeche Vogelsang in Essen Horst

    Der Umsturz

    Wir zerstörten viel mehr als zerstörenswert war,
    Mein Triumph liegt mir unendlich fern.
    Unwiederbringliches ist nicht mehr da,
    Es rumpelt die Zeit ins Entbehr’n …

    Der Eifer von einst reckt gemahnend die Hand,
    Nun würde die Welt erst gerecht!
    Das Alternde schlurft ohne Zorn an die Wand
    Und ein Schuss weckt die Frage auf: Echt?


  • Leuchte & das eintausendzweihundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Straßenbeleuchtung Schwabing

    Supervision

    Wie, wenn, wo ich geurteilt hab,
    Nur Mitteilung geschah?
    Wenn ich aus Gängen, die ich grab,
    Die Richtung anders sah?

    Wie, wenn ich meine Dekadenz
    Nicht recht im Zaume hielt?
    Wenn ich im Kreis der Inner Friends
    Nur kollegial gedealt?

    Wie, wenn ich jede Kleinigkeit
    Bloß groß beschreiben kann?
    Wie, wenn ich’s so zu seh’n bereit?
    Wie wär das? Und was dann?


  • Revolution & das eintausendzweihundertachtundachtzigste Gedicht

    Friedliche Revolution - Wandbemalung am Leipziger Hauptbahnhof

    Kunst und Politik, Teil II (In den Niederungen)

    Beschluss der Unvereinbarkeit.
    Bewusstsein der Parteilichkeit.
    Von all dem milden Stuss befreit,
    Bemusternd, ob die Kunst noch weiht
    Mit Hochgenuss und Lust hoch Drei?

    So gebet zum Beschuss sie frei!


  • Meine Baustelle & das eintausendzweihundertfünfundachtzigste Gedicht

    Baustelle Tengstraße im Oktober 2019

    Ripostegedicht zu „Das Boot ist voll“ von Faber. Die Zuschauer haben es gewählt, ich habe mich gefügt. Interessanterweise hat der Sänger bereits selbst eine zweite Fassung des Songs angefertigt, um sie zu entschärfen. Leider hat sie sich anschließend ebenso schlecht gereimt wie zuvor. Klar, rein zu reimen bedeutet Arbeit. Ich habe mich auf eine Stunde in der DB-Lounge in Hannover eingelassen, sieben Zeilen des Originals belassen, alle Schlagworte übernommen und bei der Gelegenheit den Text wieder etwas verschärft.

    Das Boot ist voll, der Reim ist rein – gönn dir doch dieses Stündelein!

    Früher sind wir doch so schlecht nicht gefahr’n
    In Führers Schein auf Autobahn
    Wo wär’n wir denn, baute uns Volks keine Wagen?
    Was denkt ihr, wenn unsre Genies heut verzagen,
    Da alles man gleich mit dem Dritten verzahnt
    Und an die Judenbuche hängt,
    Zum ewigen Kotau gedrängt,
    Weil stetig der Wink der Geschichtsbücher mahnt?

    Du lässt dich nicht für dumm verkaufen,
    Du weißt, wie hier die Dinge laufen.
    „Das Boot ist voll!“, schreien sie auf dem Meer.
    „Unsres auch!“, setzt du dich schreiend zur Wehr.

    Wer schneller glaubt, wird schwerer klug.
    Dir wär‘ schon „null“ mehr als genug.
    Weil lügengepresst dieses Land sich verliert,
    Nur noch brav vorm As „Asyl“ pariert.
    Es brennt schon lang in manchem Haus –
    Wie findet man am schnellsten raus?
    Du kennst eine Abkürzung durch altes Denken,
    Willst selbstbestimmt die Flamme lenken.

    Besorgter Bürger, ja, ich besorg’s dir auch gleich,
    Wenn Dein’m Gewürge ich mal übern satten Bauch streich‘,
    Hey, kennst du die Zahl, an der ich deine Ansicht messe?
    Jedem 33 69 in die Fresse!

    „Jedem das Seine“, fühlst du, seien weise Worte.
    Und wer nicht gerne backt, flüchtet nun per Boot zur Torte.
    Die saufen schamlos Schampus, während du im Off verdorrst –
    Du hoffst es seh’n bald alle wie den Seehofers ihr Horst.

    Schiebt ab! – Denn du fühlst dich nicht mehr wohl in deiner Haut,
    Bist fremd im eignen Land, das man dir ohne Not versaut.
    Schieb du ab! – Denn vergleich‘ ich meine weiße Haut mit deiner
    Schrei ich: Die Blässe lügt! So fremd wie du war mir noch keiner!

    Besorgter Bürger, ja, ich besorg’s dir auch gleich,
    Wenn Dein’m Gewürge ich mal überm satten Bauch streich‘,
    Hey, kennst du die Zahl, an der ich deine Ansicht messe?
    Jedem 33 69 in die Fresse!


  • Hopfenkrone & das eintausendzweihundertneunundsiebzigste Gedicht

    Oktoberfest München 2019

    Der Überstimmte

    Von früh’ren Kollegen befasste Beschlüsse
    Foltern dich wie Pferdeküsse.
    Wie hieß noch das garstige Wort? Ach, da fällt’et!
    Du bist fortan: abgemeldet.


  • Kindl & das eintausendzweihundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Münchner Kindl auf der Wiesn

    Ja, du! Danke.

    Toleranz als Ranschmeißtanz
    Ehrt nur eigne Dominanz

    Zum Etat der Achtsamkeit.

    Und die Heilsverkündigung
    Gründet auf Entmündigung:

    „Ich!Ich!Ich! bin schon soweit!“


  • Dämmerung & das eintausendzweihundertdreiundsiebzigste Gedicht

    Sonnenuntergang bei Garmisch-Partenkirchen

    Gleiches und Gleichen (und wenn alle dran glauben, dann reimt es sich auch)

    Der Sound des Tatsächlichen wiegelt nicht auf –
    Wir wüten vielmehr auf Prognosen
    Und setzen dem Scheinlichen Ist-Stempel auf –
    Die schniegeln wir mit Diagnosen.

    So ist unser Wissen vom Inzest gestimmt –
    Wir denken uns gleich unter Gleichen
    Und küren uns dauernd – so klar wie bestimmt –
    Zu Siegern in allen Vergleichen.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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