Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Politik

Gedichte mit politischem Hintergrund oder entsprechender Attitüde.


  • Revolution & das eintausendzweihundertachtundachtzigste Gedicht

    Friedliche Revolution - Wandbemalung am Leipziger Hauptbahnhof

    Kunst und Politik, Teil II (In den Niederungen)

    Beschluss der Unvereinbarkeit.
    Bewusstsein der Parteilichkeit.
    Von all dem milden Stuss befreit,
    Bemusternd, ob die Kunst noch weiht
    Mit Hochgenuss und Lust hoch Drei?

    So gebet zum Beschuss sie frei!


  • Meine Baustelle & das eintausendzweihundertfünfundachtzigste Gedicht

    Baustelle Tengstraße im Oktober 2019

    Ripostegedicht zu „Das Boot ist voll“ von Faber. Die Zuschauer haben es gewählt, ich habe mich gefügt. Interessanterweise hat der Sänger bereits selbst eine zweite Fassung des Songs angefertigt, um sie zu entschärfen. Leider hat sie sich anschließend ebenso schlecht gereimt wie zuvor. Klar, rein zu reimen bedeutet Arbeit. Ich habe mich auf eine Stunde in der DB-Lounge in Hannover eingelassen, sieben Zeilen des Originals belassen, alle Schlagworte übernommen und bei der Gelegenheit den Text wieder etwas verschärft.

    Das Boot ist voll, der Reim ist rein – gönn dir doch dieses Stündelein!

    Früher sind wir doch so schlecht nicht gefahr’n
    In Führers Schein auf Autobahn
    Wo wär’n wir denn, baute uns Volks keine Wagen?
    Was denkt ihr, wenn unsre Genies heut verzagen,
    Da alles man gleich mit dem Dritten verzahnt
    Und an die Judenbuche hängt,
    Zum ewigen Kotau gedrängt,
    Weil stetig der Wink der Geschichtsbücher mahnt?

    Du lässt dich nicht für dumm verkaufen,
    Du weißt, wie hier die Dinge laufen.
    „Das Boot ist voll!“, schreien sie auf dem Meer.
    „Unsres auch!“, setzt du dich schreiend zur Wehr.

    Wer schneller glaubt, wird schwerer klug.
    Dir wär‘ schon „null“ mehr als genug.
    Weil lügengepresst dieses Land sich verliert,
    Nur noch brav vorm As „Asyl“ pariert.
    Es brennt schon lang in manchem Haus –
    Wie findet man am schnellsten raus?
    Du kennst eine Abkürzung durch altes Denken,
    Willst selbstbestimmt die Flamme lenken.

    Besorgter Bürger, ja, ich besorg’s dir auch gleich,
    Wenn Dein’m Gewürge ich mal übern satten Bauch streich‘,
    Hey, kennst du die Zahl, an der ich deine Ansicht messe?
    Jedem 33 69 in die Fresse!

    „Jedem das Seine“, fühlst du, seien weise Worte.
    Und wer nicht gerne backt, flüchtet nun per Boot zur Torte.
    Die saufen schamlos Schampus, während du im Off verdorrst –
    Du hoffst es seh’n bald alle wie den Seehofers ihr Horst.

    Schiebt ab! – Denn du fühlst dich nicht mehr wohl in deiner Haut,
    Bist fremd im eignen Land, das man dir ohne Not versaut.
    Schieb du ab! – Denn vergleich‘ ich meine weiße Haut mit deiner
    Schrei ich: Die Blässe lügt! So fremd wie du war mir noch keiner!

    Besorgter Bürger, ja, ich besorg’s dir auch gleich,
    Wenn Dein’m Gewürge ich mal überm satten Bauch streich‘,
    Hey, kennst du die Zahl, an der ich deine Ansicht messe?
    Jedem 33 69 in die Fresse!


  • Hopfenkrone & das eintausendzweihundertneunundsiebzigste Gedicht

    Oktoberfest München 2019

    Der Überstimmte

    Von früh’ren Kollegen befasste Beschlüsse
    Foltern dich wie Pferdeküsse.
    Wie hieß noch das garstige Wort? Ach, da fällt’et!
    Du bist fortan: abgemeldet.


  • Kindl & das eintausendzweihundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Münchner Kindl auf der Wiesn

    Ja, du! Danke.

    Toleranz als Ranschmeißtanz
    Ehrt nur eigne Dominanz

    Zum Etat der Achtsamkeit.

    Und die Heilsverkündigung
    Gründet auf Entmündigung:

    „Ich!Ich!Ich! bin schon soweit!“


  • Dämmerung & das eintausendzweihundertdreiundsiebzigste Gedicht

    Sonnenuntergang bei Garmisch-Partenkirchen

    Gleiches und Gleichen (und wenn alle dran glauben, dann reimt es sich auch)

    Der Sound des Tatsächlichen wiegelt nicht auf –
    Wir wüten vielmehr auf Prognosen
    Und setzen dem Scheinlichen Ist-Stempel auf –
    Die schniegeln wir mit Diagnosen.

    So ist unser Wissen vom Inzest gestimmt –
    Wir denken uns gleich unter Gleichen
    Und küren uns dauernd – so klar wie bestimmt –
    Zu Siegern in allen Vergleichen.


  • Vierschanzentournee & das eintausendzweihundertachtundsechzigste Gedicht

    Skisprungschanze bei Garmisch-Partenkirchen

    Unbequeme Interpretationsterrains liebgewonnener Zitate

    Freiheit ist auch immer die Freizeit der Allrad-Lenkenden.


  • Westufer & das eintausendzweihundertzweiundsechzigste Gedicht

    Schliersee Westufer

    Zwischen den Frieden

    Zum Gelingen des Lebens fehlt dir jeder Einwand
    Meinen Wunschzettel scheltest du Gier
    Weil den förmlichen Frieden ich etwas zu klein fand
    Für die Partyausstattung vom Hier

    All der Streit ward mir nicht in die Wiege gelegt
    Ich nannte mich einstmals bescheiden
    Was des Ärgers nicht würdig, hat mich nie zerregt
    Was sollte man unnötig leiden

    Dein Gezwäng aber spitzt sich aufs Kommende zu
    Das mag ich dir nicht überlassen
    In dem Bannkreis vom allüberstrahlenden Du
    Will ich nicht noch weiter erblassen

    Man muss sich nicht auf anderer Kosten verstärken
    Doch hier geht es schlussendlich um Stil
    Den Triumph werd‘ vermutlich ich nicht mal bemerken
    Nur es scheint, er bedeute noch viel


  • Schloss Krumau & das eintausendzweihunderteinundfünfzigste Gedicht

    Im Park vom Schloß Krumau

    Die Gärtnerei aus Herrschersicht

    Was magst du wohl bezwecken mit
    Solch akkuratem Heckenschnitt?

    Es lässt ja nur vom ständigen
    Beschnitt Natur sich bändigen –
    Ein Herrscher der Natur zu sein,
    Lädt allzuleicht zum Aufruhr ein.

    Aber über kurz und lang
    Hat sich’s mit dem Überschwang.

    Zwängt man auch das Ausgeheckte
    Emsig bremsend ins Perfekte –
    Es verlieren Heckentrimmer,
    Wenn’s korrekt läuft, letztlich immer.

    Mehr Gedichte über Pflanzen und Natur


  • Isar & das eintausendzweihundertdreiunddreißigste Gedicht

    Am Isarufer bei Thalkirchen

    Der alte Fluss

    Nun, mir scheint, du bist noch einmal träger geworden
    Und ich denke, ich kann das versteh’n.
    Nach oben ist Süden und unten ist Norden,
    So lang sie die Karte nicht dreh’n.

    Aber neuerdings schreit es, man müsse entscheiden,
    Ob dein Süden sich richtig verhält.
    Für irgendwen nimmst du klammheimlich Partei, wenn
    Du sagst, das sei nicht deine Welt.

    Du kannst nicht einfach durch zwischen Osten und Westen,
    Weil du meinst, das seist du so gewohnt.
    Die halten sich nicht nur zum Spaß für die Besten.
    Man hat dich sehr lang schon geschont.

    Und nun hast du den Drive für die Ufer verloren
    Und du hoffst, man wird dich überseh’n,
    Wenn Irrtumsimmune nach neuem Plan bohren.
    Ich denke, ich kann das versteh’n.


  • Prato della Valle & das eintausendzweihundertneunzehnte Gedicht

    Der Prato della Valle in Padua

    Neue Hygiene

    Ist dies nun der Brauch einer Hilflosigkeit,
    Ein flötender Anflug von Wut?
    Ist hier wer zu weiteren Schritten bereit
    Und heißt man sie nötig, gar gut?

    Vom Abi ermächtigt, auch alles zu sagen,
    Stolziert man in alle Arenen hinein,
    Doch kann keine Meinung im Plural ertragen,
    Plärrt bockig, man muss sich „von denen“ befrei’n.

    Ist dies nun der Brauch einer Hilflosigkeit,
    Ein flötender Anflug von Wut?
    Ist hier wer zu weiteren Schritten bereit
    Und heißt man sie nötig, gar gut?


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