Meine Heimatstadt, obschon 1998 gen Hamburg verlassen, ist immer noch jedes Jahr für mindestens sechs Auftritte und unzählige Zwischenstopps gut.
Jede Menge Essen-Gedichte finden sich in meinem Buch „Büdchenzauber und Zechenverse“ (http://www.conbook-verlag.de/buecher/ruhrgebiet/)
Wir zerstörten viel mehr als zerstörenswert war,
Mein Triumph liegt mir unendlich fern.
Unwiederbringliches ist nicht mehr da,
Es rumpelt die Zeit ins Entbehr’n …
Der Eifer von einst reckt gemahnend die Hand,
Nun würde die Welt erst gerecht!
Das Alternde schlurft ohne Zorn an die Wand
Und ein Schuss weckt die Frage auf: Echt?
Dräng‘ ich in die Verlorenheit
Auf wortumschmückten Spuren,
Pflückt‘ ausdrücklich Bedeutsamkeit
Ich über Lautgravuren,
Geläng’s mit Dürers Akribie
Profanstem zu entlocken
Die angeborene Magie,
Sie kühn an Erkenntnis zu docken,
Um doch im akkuraten Schreiben
Ganz eingetaucht nur Schelm zu bleiben,
Das wär‘ ein ernstes Viel
In die herrlichsten Gärten, die der Sommer beblüht,
Wird das Abendrot sehnend sich senken –
Dort auch im Verdruss oder niederschlagsmüd
An vollkommene Schönheit nur denken.
Du hast das Steuerrad tapfer gehalten
Bis zum bittren Moment, da du gingst.
Kurz darauf war wie unberührt wieder beim Alten
All die Richtung, an der du so hingst.
Doch, es kommt auf die paar Grade Unterschied an!
Nein, es ähneln mitnichten sich Wellen!
Man muss sich verpflichten zu sehen – und dann
Die Zeiger der Uhr danach stellen.
Und sei’s nur zur Kur dieses eigenen Lebens.
Erscheint’s uns auch kurz, war’s doch niemals vergebens.
Die Spatzen pfeifen es von allen Dächern
Und dann schlittert’s die Schindeln hinab.
In den Mäulern der Dachrinnen scheppert es blechern,
Von dort schnappt es sich irgendein Rab
Und stibitzt noch die letzte Erinn’rung ans Oben –
Er versenkt es als Rest in den Grund,
Beschleunigt die Zeit, und zersetzt von Mikroben
Wird jedwede Sperrigkeit rund.
Und verlor’n ist die Möglichkeit anderer Reife –
Für das Haben der Raben. Und der Spatzen Gepfeife.
Wir werden zurück wie Verwundete geh’n
Und hangeln uns durch das Erinnern.
Wir werden verwundert die Uhren umdreh’n
Beim Ausschauversuch nach Gewinnern.
Es zieht eine Schwermut die Ufer entlang,
Die werden wir nicht mehr verdauen.
Wir säuseln uns ein mit vertrautem Gesang
Und wir schauen und schauen und schauen.