Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Birken & das hundertundzwanzigste Gedicht

    Birken & das hundertundzwanzigste Gedicht

    Der zweite Tag in Finnland ist recht grau. So grau, dass sich auch die Bäume auf Schwarz-Weiß beschränken

    Die Birken

    Als der Leopard ums Zebra
    Zärtlich seine Arme warf
    War den Amourierten eh klar
    Dass man derlei gar nicht darf

    Doch Leo sagt Zebi – den Huf in der Pfote:
    Ein Zweig wahrer Liebe entmachtet Verbote!

    Seitdem wächst für der beiden Traum
    Sogar auf kargem Grund ein Baum
    Die Fellmuster beider Tiere vereinend
    Die Grenze zu dem, was nicht sein kann, verneinend

    Singet nun ein Lob den Birken
    Und sagt’s auch den andern Tierken!


  • Piroggen & das hundertundneunzehnte Gedicht

    Piroggen & das hundertundneunzehnte Gedicht

    Die Karelische Pirogge (Pirakka) ist hier eine wichtige Grundlage meiner tagtäglichen Mästung. Gerne in ihrer schmucklosen Urform. Warum eigentlich?

    Pirakka

    Die Pirakka schmeckt wie ein junges Versprechen

    Die Geschmacksknospen maulen: „Öhm, kommt da noch was?!“
    Wenn roggenmehlsämig Erwartungen brechen
    Döst nur noch die Haptik zu geltendem Maß

    So würzt Zurückgenommenheit
    Dies kleine Stück Vollkommenheit
    Zu ’nem Etwas, das wie nichts fast schmeckt
    Macht die mulmige Speise
    Zum Start einer Reise
    Auf der man nicht einfach von selbst was entdeckt


  • Resteis & das hundertundachtzehnte Gedicht

    Resteis & das hundertundachtzehnte Gedicht

    Trotz frühlings- bis sommerhaften Wetters sind die Parks noch voller Schneereste. Und die Eisflächen um die Schären sind gerade mal brüchig geworden.

    Die Tage vor dem Tauen

    Nun ist das Eis zwischen uns endlich geschmolzen
    Jetzt gilt es, den Inselwald niederzuholzen
    Um taugliche Kanus für Fahrten zu bauen
    Die wir in Tagen vor dem Tauen
    Problemlos bewältigt mit kindlichen Schlitten

    Mag sein, es war Kälte, auf der wir da glitten


  • Helsinki & das hundertundsiebzehnte Gedicht

    Helsinki & das hundertundsiebzehnte Gedicht

    Nächste Tour-Station Helsinki. Das Wetter ist überragend gut, so dass die Gedichte zunächst zurückstehen müssen. Bestes Beispiel:

    Tintenkiillia

    Hell’s Inki löscht alle Spuren der Frommen
    Und ist bei den Heavies grad ganz schwer im Kommen


  • Ritter Butzke & das hundertundsechzehnte Gedicht

    Ritter Butzke & das hundertundsechzehnte Gedicht

    Mal wieder in Berlin. Und endlich mal wieder in der Ritter Butzke. Nach dreimal Schwänzen.

    Ritter sein

    Ich würd‘ ja gern ein Ritter sein
    Dann tränke ich zwei Liter Wein
    Bloß um im nächsten Schritt zu schrei’n:
    „Da passt auch noch ein dritter rein!“
    Dann tät‘ – um wieder fit zu sein
    Ich in den Pool von Britta spei’n

    Die schaute wohl verbittert drein
    Doch ich, ich würde Ritter sein
    Wenn wer vor Wut entrüstet‘ sich
    Stünd‘ immer gut gerüstet ich


  • Drei Monate & das hundertundfünfzehnte Gedicht

    Drei Monate & das hundertundfünfzehnte Gedicht

    Drei Monate der Abschiedstour sind rum. Bleiben noch neun Monate und keinerlei Gründe zur Trauer.

    Drei von zwölf

    Für nur ein Viertel Abschied vergieß ich keine Träne
    Fünfundzwanzig Prozent? Also, … nee!
    Is‘ nich ma ein Drittel, errechne ich, gähne
    Das dauert noch viel, viel zu lang, eh ich geh
    Es zieht sich und zieht sich – wie ein Stalaktit, ich
    Habe den Eindruck, es geht nicht vorbei
    Die Hälfte der Hälfte – dann noch mal das selbe
    Die Restzeit vergärt schon zur „Tschüss!“-Narretei

    Und ist die erst geschluckt, kau ich weiter hier, gähne
    Dann ist mir der Abschied doch längstens vertraut
    So lasse – wie heute – ich ab von der Träne
    Sei das Häuschen am Wasser für andre gebaut

    Es fällt ein Abschied uns fast leicht
    Wenn trotz der Zeit
    Die Endlichkeit
    Nie vollends der Bewusstheit weicht


  • Taubenschlag & das hundertundvierzehnte Gedicht

    Taubenschlag & das hundertundvierzehnte Gedicht

    Ein Gedicht zur Rehabilitation der Taube.

    Die Tauben und wir

    Was hat dich die Taube zu hassen gelernt
    Dein Schnurren so krass weit vom Gurren entfernt?

    Wann störte uns jemals die ungalante
    Trippelpickend dicke Tante
    Dass man diesen Vogel so kregel unliked
    Und nur noch Ekel in uns aufsteigt
    Wenn der ungeschickt Flatternde knapp uns verfehlt
    Aus dem Garten der Grazie die Unformen wählt?

    So erscheint uns ihr Flug nie ganz Vogel genug
    Übt die Taube am Zauber des Fliegens Betrug
    Ist mehr hektischer Zweck denn ein lautloses Schweben
    Ihr geht’s nicht um Freiheit, sie will überleben
    Sie ziert sich nicht, in unsrer Nähe zu nisten
    In Dreck und in Unrat ihr Dasein zu fristen

    Nun, wenn der Mensch ein Vogel wär‘
    Käm‘ er dieser Spezies vor anderen näh’r

    Uns schmeichelte fraglos das Grau der Taube
    Das suchende Huschen und Kreuchen im Staube
    Auch in puncto Plumpheit gäb’s null Differenzen
    Nur am Hals würden wir dann wohl nicht so schön glänzen


  • Unzucht München & das hundertunddreizehnte Gedicht

    Unzucht München & das hundertunddreizehnte Gedicht

    Zur Reise-Auszeit ein Heimatgedicht mit Isar-Plätschern. Aus meiner Reihe der Münchner Unzuchtverse.

    Viktualienmarkt

    Jed‘ Alien, der auf Erden parkt,
    Geht auf den Viktualienmarkt
    Was ihn dort enttäuscht, ist: Er hielt ja naiv
    Das Wort Vik, tu Alien! für’n Imperativ


  • Marienbad & das hundertundzwölfte Gedicht

    Marienbad & das hundertundzwölfte Gedicht

    Ein Lob dem Schaumbad aus der Bademantelzone Mariánské Lázně.

    Im Bade

    Ich lass mich von dir ganz umfließen
    Du sollst mir Raum, nicht Wasser sein
    Wie ließe sich das Selbst genießen
    Wenn nicht getunkt in Wärme rein-
    -er Duftschauminseltauchstationen?
    Dort schweigt die Stille von Äonen
    Schon flieht die Hektik des Tages, geschlagen
    Und mit ihr die Hektik von anderen Tagen

    Man weiß
    Die nahende Kälte erahnend
    Dies Glück kann nicht von Dauer sein
    So preis‘
    Die labende Gnade des Badens
    Und sinke tief, tief in ihr ein


  • Mariánské Lázně & das hundertundelfte Gedicht

    Mariánské Lázně & das hundertundelfte Gedicht

    Mit Gruß vom Goethovo náměstí in Mariánské Lázně.

    Dammbruch des Gegeneinwands

    Das, was für Goethe gut war
    Ist für die Güte Gott
    Das war dir zu abstrakt? Na,
    Dann stirb doch und verrott!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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