Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Prägendes & das fünfhunderteinundvierzigste Gedicht

    Prägendes & das fünfhunderteinundvierzigste Gedicht

    Der Sessel

    Und all der Prägesamt ist nun abgesessen
    Dieser Platz wird wohl nicht noch mal weitervererbt
    Die Käufer des Sessels längst tot und vergessen
    Flüstern: „Seid euch gewahr, dass auch ihr einmal sterbt!“

    Wir sind zum Überschwang verdammt
    Vergänglicher als Prägesamt


  • Eigengewächse & das fünfhundertvierzigste Gedicht

    Eigengewächse & das fünfhundertvierzigste Gedicht

    Westend Girl

    Du integrierst dir das Viertel als sei es ein Ganzes
    Sagst: „Fehl’n dir die Worte zum Glück, ey, dann tanz es!“
    Neckst die, die sich niemals dem Hier stellen mussten
    Und erlöst altes Denken aus lokalen Krusten
    Du erinnerst dein Kopftuch, doch machst auch FKK
    Nennst das bislang Servierte zu schal und zu starr
    Du gönnst dir ein „Sehr gut“ im schlechten Betragen
    Und reizt deine Schwestern, die nicht genug wagen
    Veralberst ihr Klammern an Uralt-Verboten
    Und kriegst doch zum Ende die besseren Noten
    Du musst dir damit nicht mal selbst was beweisen
    Und burschikos signalisierst du den Greisen
    Und Würde-trag’nden geistig Alten:
    „So, Schnuffis, jetz ma Fresse halten!“
    Weil Tradition und Religion
    Wir instinktiv zu oft verschon’n
    Aber du bist ein Profi im Hürden-Passieren
    Kannst lässig die lästige Würde verlieren
    Wo immer du stehst, geht es nur noch um dich
    Und dein Bruderherz lobt: „Die hört eh nicht auf mich!“
    Du bist die wahre Westend-Queen
    Mit den Füßen in München, im Kopf in Berlin
    Du pegelst das Viertel, lachst, wie simpel das ist:
    „Das Herz zu den Herzen – und der Mist auf den Mist!“


  • Buchmesse 2017 & das fünfhundertneununddreißigste Gedicht

    Buchmesse 2017 & das fünfhundertneununddreißigste Gedicht

    Die erste Version von „Slammed!“ ist vollendet – passenderweise zur Leipziger Buchmesse. Und ein Verlagsvertrag unterschrieben …

    Stammwürze

    Ich würze nur mit Petersilie und Lauch
    An schwierigen Tagen geht a Liebstöckel auch
    Doch Majoran und Koriander
    Bringen’s zu sehr durcheinander
    Das brauch ich gar nicht zu entdecken
    Hat auch der fremder Länder Brut Flut
    ‚Ne Freud dran, hin und her zu schmecken –
    Ich weiß, was meinem Magen gut tut
    Und das Normale schmeckt nur fad
    Weil es in einer Ordnung harrt
    Ein Teller ist halt kein Bazar
    Wenn’s euch gefällt – na, wunderbar!
    Ich muss nichts Unbekanntes kauen
    Vom Tellerrand nach sonstwo schauen

    Ich würze nur mit Petersilie und Lauch
    Und an schwierigen Tagen tut’s a Liebstöckel auch
    Vom Würzen wird der Mensch nicht satt
    Grad, wenn es keine Ordnung hat
    Und Majoran und Koriander
    Die machen schwirr und durcheinander
    Was soll man da jetzt übertreiben?
    Was richtig war, darf’s doch auch bleiben
    Integrieren ist löblich, nur nicht gleich ins Essen
    Wir haben hier so was auch sonst nicht gegessen!

    Mag sein, dort locken arabische Schätze
    Und da asiatischer Kräuterfuror
    Erspart mir die Mätzchen osmanischer Meze
    Ich muss auch nicht essen wie irgendein Mohr
    Ein Teller ist halt kein Bazar
    Mir rücken die Würzstreuer einfach zu nah!
    Schon droh’n sie: Wir kämen schon auf den Geschmack
    Und treten das Glück unsrer Ordnung zu Scherben
    Bald führt uns kein Weg mehr zurück und dann, zack:
    Wird die letzte Kartoffel an Rosmarin sterben!

    Ich pflanz‘ auf ihr Grab Petersilie und Lauch
    In solch schwerer Zeit ginge Liebstöckel auch
    Und andres Gewürz kommt mir nicht in den Bauch!

    So will es die Ordnung, so will es der Brauch …


  • Zwischen Es wird & Er ist’s & das fünfhundertachtunddreißigste Gedicht

    Zwischen Es wird & Er ist’s & das fünfhundertachtunddreißigste Gedicht

    Die lange Sendepause in diesem Blog bedeutet nur, dass das Buch zur Tour gedeiht und eine erste Version am Samstag abgeschlossen ist. Im Moment sehe ich nur den Balkon, was vom beginnenden Frühling etwas angehübscht wird – aber größere Reisen, über die zu dichten wäre, bleiben grad aus. Wie gut, dass derweil andere für mich dichten – auf Grundlage meiner Texte. So hat die Yousubtitles-Software meinen Text kongenial zu einem neuen Text übersetzt:

    Gut, du halt einfach so Lopez! (Vergiss Freund Christian Kienhorn)

    da unten an der bassdrum umspielte hat barbara oder zart bum bum
    davon will ich da unten an der bassdrum umspielte hat barbara kurzatmig
    und knackiger mehr wie apache oder klatschen
    und die snare klinkerwerk tierparks oder klatschen
    anhänger dort seine top zustand ob

    ja, und dann bin ich im park ist geworden
    vergiss freund christian kienhorn
    wenn du nur der anderen schlagschatten
    die man leicht auf konzerttour am rastplatz volk ist

    ja die anderen vom rudel mit ihrem gedudel
    dem blazer belässt man ihr blasiert es grüppchen
    die geiger hingegen ein eigens küche
    und dort gut integriert ist ein jeder solist
    gut du halt einfach so lopez


  • Erste Wehen & das fünfhundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Erste Wehen & das fünfhundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Frühlingsversprechen

    In frischer Lüfte Lüste schwingen
    Die Ahnungen von dich bejahenden Dingen
    Naht nun der Soll-Rausch – meine Güte?!
    Stehst bald auch du in voller Blüte?
    Du bist’s – dem der Frühling Entfaltung verspricht!

    Doch dein Los lautet weiterhin, ach: „Leider nicht“
    „Dieser Schurke hat so oft sein Wort schon gebrochen!“

    Er hat gar nichts dir, sondern sich nur versprochen …


  • Hütte 2 & das fünfhundertsechsunddreißigste Gedicht

    Hütte 2 & das fünfhundertsechsunddreißigste Gedicht

    Der formale Zwilling zum gestrigen Text.

    Im Haus der Frommen

    Oh, nimm dein stets brütendes Herz in die Hand
    Gesandter des Lächelns und Melkknecht von Resten!
    Das Beste an uns ist das einende Band
    Der Sand im Gemäuer der frommen Leuts Festen

    Verbannte, die jenseits der Mauern verrohten
    Uns testeten, festigten, ständig bedrohten
    Veränderten nichts auf dem irdischen Scheibchen
    Belasteten nur unsre fleischlichen Leibchen


  • Hütte 1 & das fünfhundertfünfunddreißigste Gedicht

    Hütte 1 & das fünfhundertfünfunddreißigste Gedicht

    Im Haus der Sünder

    Oh, reiß dir das kalbende Herz aus der Brust!
    Dann huste die Blutleere rosig und plünder‘
    Gesünderen Seelen entflohene Lust
    Aus Musterregalen im Hüttchen der Sünder

    Dort, prustend vor höhnischem Lachen, erspähten
    Wir mündervereinigend Kalamitäten
    Gleich von uns angepüstelten Sahnehäubchen
    Und schlürften vom Boden verendete Täubchen


  • Ebersberg & das fünfhundertvierunddreißigste Gedicht

    Ebersberg & das fünfhundertvierunddreißigste Gedicht

    Danke, Mama!

    Von Ferkeleien hochgesaut
    Hat Ebersberg sich selbst erbaut


  • Bringschuld & das fünfhundertdreiunddreißigste Gedicht

    Bringschuld & das fünfhundertdreiunddreißigste Gedicht

    Huch, diese Woche war ich wirklich sehr unzuverlässig mit den Gedichtelieferungen – verzeiht!

    Zur Erklärung

    Muss gestehen, meine Liebe:
    Kann nicht wirklich lange bleiben
    Habe grad ein Buch zu schreiben
    Auch wenn’s heißt, wer schreibt, der bliebe


  • Nachtschattengewächse & das fünfhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Nachtschattengewächse & das fünfhundertzweiunddreißigste Gedicht

    Die im Dunkeln

    Düsternis an hellen Tagen
    Mahnt euch, nicht zu viel zu wagen
    Warnt vor nahendem Versagen
    Lasten, die alsbald zu tragen …

    Mein Gemüt beizt längst der Saft
    Einer düstern‘ Brüderschaft
    Den berauscht schon volle Kraft
    Wenn man kurz die Rollos rafft

    So sind aufs Dunkeln dieser Welt
    Die Unken besser eingestellt


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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