Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Gehwege & das siebenhunderteinundsiebzigste Gedicht

    Gehwege & das siebenhunderteinundsiebzigste Gedicht

    Zur Aufmunterung des Spiegelbilds

    Wir sind ja nur so wehrlos, Kind
    Weil all die andern ehrlos sind!


  • Fluten & das siebenhundertsiebzigste Gedicht

    Fluten & das siebenhundertsiebzigste Gedicht

    WC-Spülungen

    Kaum, dass jemand abgezogen
    Rumpeln durch die Wand die Wogen
    Um mit Hast und dumpfen Brüllen
    Jenen Kasten zu befüllen
    Der der Spülung Masse fasst
    Plus der Wasser Märsche Last

    Horcht! Es schießt aus vollen Rohren
    Ungestüm und ohne End‘!
    Weh! Schon scheint dies Haus verloren
    Wenn den Strom kein Moses trennt!

    Die

    Geister werden mehr und Meer!
    Wer wird nun der Wasser Herr
    Eh die letzten Speicher leer?

    Der-

    Weil der Meister es verschlief
    Dass ich ihn um Hilfe rief
    Steigt der Schwimmer aus dem Tief
    Um den Zufluss vom Abort
    Wo die Wasser sich ergießen –
    Drohend, als sei’s immerfort –
    Ganz allmählich zu verschließen

    Da muss sich der Quell verengen
    Klingt’s, als wenn die Wasser sängen
    Die sich durch den Restspalt zwängen
    Bis ihr Wille abgeebbt
    Von Furor auf Stille zappt

    Ja

    So verfügt unsrer Installateure Verschluss
    Dass alles, alles enden muss!


  • Museales & das siebenhundertneunundsechzigste Gedicht

    Museales & das siebenhundertneunundsechzigste Gedicht

    Glück/Gehabt

    Von jetzt ab kannst du dich an heute erinnern
    Und den Fuchsschwanz vom Tag in Tresoren verstau’n
    In den Straßen erzähl’n sie nicht oft von Gewinnern
    Und man kann nicht auf weitere Vorkommen bau’n


  • Eisbachwelle & das siebenhundertachtundsechzigste Gedicht

    Eisbachwelle & das siebenhundertachtundsechzigste Gedicht

    Warnung vor der Runde (Die Schöpfer schöner Töne wie der widerlichsten Worte)

    Obacht, die Macher schöner Worte
    Lungern wieder rum vor Orte
    Und die Schöpfer schöner Töne
    Stimmen ein in das Geklöne!

    Sie lauern auf dich arglos Hör’nden
    Hol’n dann aus zum grundverstör’nden
    Tunichtguten Timbreschwall
    Und: Ja, dies ist ein Überfall!
    Met Rumgeballiterationen
    Und Triointerpretationen!

    Spürst du, wie die Terrorzell‘
    Schert sich in dein Trommelfell?
    Kein Flimmerhaar bleibt ungeschor’n
    Beim Spliss bis über beide Ohr’n
    Die zupfen und ziehen, die greifen und beißen
    Die blasen und schlagen, die rupfen und reißen
    Nur genügt’s denen nicht, dich massiv zu rasier’n
    Die woll’n dich mit Klängen lasziv penetrier’n!

    Sie umschwirr’n dich wie zierlichste Cheerleaderchicks
    Und bezirzt von der Zierde stilistischer Tricks
    Zieht’s dich hin zum Geysir ihrer Lautakrobatik
    Verwirrt, irritiert ob der schieren Ekstatik
    Bis sich glockenklar säuselnd
    Und nackenhaarkräuselnd
    Zungenzärtlich Schall ergießt
    Als Wärmeschwall ins Herz zerfließt
    Ein Ohrenmuschelkuschelflaum
    Der flauschig, wie durchhaucht von Schaum
    Vor schierem Glück verzückt tonal
    Dein blümerantes Lendental
    Was dich, wiewohl man’s anders schreibt
    Zu wohligstem Ohrgasmus treibt

    Du bist, mein Kind, so unverdorb’n
    Drum schütze dich und deine Ohr’n!
    Gib dich nie solcher Wollust hin
    Denn Unheil ist des Wohlklangs Sinn!
    Und lauscht du ihm zu unbekümmert
    Wird vom Rausch dein Hirn zertrümmert

    Obacht, die Macher schöner Worte
    Lungern wieder rum vor Orte
    Und die Schöpfer schöner Töne
    Stimmen ein in das Geklöne …
    Nu wirste süffig eingesahnt!

    Nur sag nicht, du wärst nicht gewarnt!


  • Hofgarten & das siebenhundertsiebenundsechzigste Gedicht

    Hofgarten & das siebenhundertsiebenundsechzigste Gedicht

    Die ersten Strahlen

    Wie, dass jene Morgensonne strahlt und strahlt und wärmt dich nicht?
    Wie, dass ihre frühe Gabe nicht erreicht dein Angesicht?
    Bist du nicht des Winters müde, mürb geworden in der Zeit
    Von dem Übel, das uns rüde einte im verlor’nen Fight?
    Sitzen wir nicht Seit an Seite, hier im frühen Tageslicht?
    Wie, dass jene Morgensonne strahlt und strahlt und wärmt dich nicht?

    Dringt der Aufbruch, den ich fühle
    Nicht zu dir und alter Kühle?
    Will dein Drang, ab hier zu scheiden
    Mir die neue Coolness neiden?

    Zeigt dein Spiegel die Entscheidung, noch bevor sie einer spricht?
    Wie, dass jene Morgensonne fand den Weg in dies Gedicht?


  • Garden & das siebenhundertsechsundsechzigste Gedicht

    Garden & das siebenhundertsechsundsechzigste Gedicht

    Die Malhalblangmachungsvorsätze Ellis und ihre Sondierung

    Du sonderst dich oft ab, als würd‘, werte Elli
    Ein Grund dieser Welt „Jetzt sei sonderbar!“ schrei’n
    Doch es gibt auf dem Kreisrund von uns’rem Erdbälli
    Schon längst keinen Grund mehr zum Sonderbarsein


  • Auf Abwegen & das siebenhundertfünfundsechzigste Gedicht

    Auf Abwegen & das siebenhundertfünfundsechzigste Gedicht

    Deutsches Museum, Seitentrakt

    Dieser taube Wissenszipfel im Abseits
    Hat seit Eröffnung des Hauses noch nie int’ressiert
    Weshalb dein: „Ach, schau mal hier – wusstest du das?!“
    Den rüde Geweckten komplett irritiert


  • Schattenpflanzen & das siebenhundertvierundsechzigste Gedicht

    Schattenpflanzen & das siebenhundertvierundsechzigste Gedicht

    Die Streckung

    Der Nullmeridian meines Kosmos
    Ist schon die nächste Zeile
    Komm‘ grad so mit dem Stift dran

    Sonst wart‘ ich halt ’ne Weile


  • Wasservögel & das siebenhundertdreiundsechzigste Gedicht

    Wasservögel & das siebenhundertdreiundsechzigste Gedicht

    Das E und Ö des Fliegens

    Nun, obschon ja Schwan und Enten
    Durch die Lüfte segeln könnten
    Dümpeln sie selig auf dürftigen Seen

    Geben uns so zu versteh’n:

    An den traumumzäunten Segen
    – ebenjenes Flugvermögen –
    Lässt sich als „Is‘ nix Besond’ret!“ gewöh’n

    Man sinniert sich das zu schön:

    All der Stress beim Flügeldehnen
    Im Gehör das Fahrtwinddröhnen …
    Trüb wird der Wert vom Sichselbererhöh’n

    Lieber unten Runden dreh’n!


  • Um die Ecke & das siebenhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Um die Ecke & das siebenhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Entschluss bei Niesel

    Ein Wetter, das nach Friedhof riecht
    Im Krebsgang durch die Ganglien kriecht

    Ich spür, mein Blut ist einsam grau
    Und krüppelt dumm herum im Stau

    Und der Tag endet einfach, bevor er beginnt
    Da marschieren zu Parties, die hoffnungsfroh sind

    Doch ehe ich nun ganz verstumm‘
    Bring‘ ich diese Welt noch um!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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