Bei der Schwabinger Schaumschläger Show am 2. März 2025 entstandenes Gedicht, bei dem es galt, in der 15-minütigen Pause einen Vierzeiler mit den vom Publikum vorgeschlagenen Wörtern „Stahlrohrrahmen“ und „Erdbeere“ zu verfassen
Berts Ehre
Neulich dacht‘ ich beim Ramensuppe-Verzehren:
Nie würd‘ Bert seiner Ehre auf Erden entbehren!
Er stahl, nur weil er f-ror, zwei der Stahlwollschaf-Samen
Und der Up-roar danach hielt sich durchaus im Rahmen.
Schau da! Wen schaudert’s da wohl nicht,
Wenn in ’nem schaurigen Gedicht
Die Schaufelbaggerschaufeln schaukeln,
Ein Stillleben uns vorzugaukeln,
Da lauthals alle falsch verschraubten
Schaufelbaggerschrauben shouten:
„Wir halten nicht mehr lange!“ – ?
Und dementsprechend bange
Verfasst im Schaufelbaggerschatten ein schnaufend‘ Autor dies Gedicht.
Dieses Anwesen ziert nunmehr Abwesenheit
Nur der Rosenstrauch sprießt Jahr für Jahr
Das Häuschen negiert, es sei einzugsbereit
Man grübelt, bis wann es es war
In irgendnem Bauherrnhirn dümpelt’s wohl schon
„Wir ebnen den Altbestand ein!
Wenn Frühres verschwindet, kann Neues hier wohn“
Alle Scheinheiligkeit ehrt den Schein
Doch am Rosenstrauch zeigt sich: Hier droht ein Verlust
Denn es geht um das Rauben der Ehre
Und Abwesenheit wird mitnichten bewusst
An den Stätten begieriger Leere
Der Abend grüßt sich in mich ein
Und ist Abend und Abend am Spätnachmittag.
Mein Hab und Gut bootet, doch bleibt weiter klein –
Es gibt Städte, die wittern, dass ich sie nicht mag.
Und das große „Wohin?“ fängt an, üblich zu sein –
Ist Wohin und Wohin im Woher.
Minenbuben eint Gruben von Spitzfinderei’n,
Die ich so und so nicht so begehr.
Der Abend ist Abend und Abend und Nacht –
Nicht der Winter verkürzt jetzt die Tage,
Es ist eine Jahreszeit, in der es lacht:
„Ach, i wo, ach, woher!“ – nur als Frage.