Nashorn am Morgen
Das Frühstück, das wir verpasten
Weil drei Hörner den Rasen benasten
Wird ewig mir im Magen sein
Es ruht das Unvergessliche
Nicht im Öle und nicht im Ess-Iche:
Man schluckt es pur ins Hirn hinein
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, in denen Tiere die Hauptpersonen sind.
Nashorn am Morgen
Das Frühstück, das wir verpasten
Weil drei Hörner den Rasen benasten
Wird ewig mir im Magen sein
Es ruht das Unvergessliche
Nicht im Öle und nicht im Ess-Iche:
Man schluckt es pur ins Hirn hinein
Vogelstrauß
Natürlich fliegt der Vogelstrauß
Und sieht dabei viel nobler aus
Als Biologen ahnen
Doch zieht er bislang unentdeckt
Und wissenschaftlich inkorrekt
Am Himmel seine Bahnen
Wenn er die Stummelflügel weitet
Und lügnerisch durchs Umland gleitet
Zerrüttet er als „wenig klug“
Das Wissen übern Vogelflug
Und weil das auch die Lehre checkt
Bleibt solche Flugkunst unentdeckt
Der Blick von oben
Da ich mit meinem Hinterlauf
In eines Greifes Fänge hänge
Ist hintenraus mein Lebenslauf
Von sehr vorhersehbarer Länge
Die gewöhnlichen Felle
Die gewöhnlichen Felle
Provozier’n keine Welle
Sind nicht mal den Druck eines Auslösers wert
Die Geschöpfe der Masse
Aus dem Graufeld der Klasse
Sind der Abstand zu Dingen, um die man sich schert
Solidarität
„Und sahet ihr auch Gnus?“ „Fürwahr,
Auf unsrer Fahrt durch Afrika
Da sahen wir auch Gnus!
Und das in wahrlich großer Zahl!
Auch blieb es nicht bei einem Mal …“
„So oft sahet ihr Gnus?!“
„Naja, wir hatten kein Wahl!
Den meisten sind ja Gnus egal –
Drum wundert fast Ihr anormal-
Es Fragen nach den Gnus?!“
„Ja, wissen Sie – ich bin so einer
Nach dem fragt für gewöhnlich keiner
Drum solidarisier‘ ich mich
Mit einem Tier, das so wie ich!
Dann frag‘ ich das Unfragenswerte
Grad so, als ob es mich was scherte.“
Begegnung im Busch
Starr
In War-
Teposition
Regungslos erregt
Steh’n
Wir konzentriert auf’s Seh’n
Ob sich was bewegt
Ich fixier‘
Das fixe Tier
Und werd‘ zurückfixiert
Bis ein Zuck
Vom Atemruck
Sich ins Bild verirrt
Der die Spannung seitwärts lenkt
Und das Tier nach links versprengt
Dennoch wurden heute hier
Für der Augenblicke vier
Von uns zwei jäh Aufeinandergeprallten
Alle Uhren angehalten
Riposte-Crossovergedicht zu Heinz Erhardts „Ein Naßhorn“ und „In der Traumstadt (Lächeln)“ von Peter Paul Althaus
Horn und Sporn
In der Traumstadt ist ein Nashorn stehengeblieben
Niemand weiß, wem es gehört
Und beim Versuch es fortzuschieben
Hat ein Polizist sich die Schulter gezerrt
Und das Nashorn weiß gar nicht, wie viel es gewogen
Bevor es nach Schwabing gekommen
Doch es hat hier, nachdem’s durch die Kneipen gezogen
Wohl deutlich noch zugenommen
Langsam stapft es nun von hinnen
Trotz der Masse: leicht verstört
Will als „Ansporn“ neu beginnen
Weil’s sich quasi gleich anhört
Natürliche Hauslese
Es lesen die Maden in meinen Wänden
Ein Rezeptbuch für tödliche Wunden
Verwesendes steht erst in späteren Bänden
Selbst Mädchen zähl’n da zu den Kunden
Das Töten kleiner Tiere
Grad eben war noch lebend
Was nun am Fenster klebend
Längstens ist umhergeschwirrt
Um sich ’ne Zukunft aufzubau’n –
S‘ ward augenblicklich totgehau’n!
Ein Sein in die Zermalmung schmiert …
Aus Angst, er könnt‘ der Nächste sein
Zerhäkselt dich dein Rexilein
Dogs
Nachdem wir den Hund begraben hatten
Schlich der Geruch der Verwesung in alle Zimmer
Es war wohl der hündische Überschuss Treue
Der ließ sich nicht mit ihm bestatten
Und das ist der Grund, Welt, weshalb ich noch immer
Mein Herz zu beerdigen scheue
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