Benähere dich mir an solchen Tagen,
An den’n ich nach Sonnenmilch rieche!
Ich bin dann vermutlich okay zu ertragen,
Weil ich nicht im Selbstmitleid sieche.
Du kannst an solch Tagen mir maximal schmeicheln:
„Ich hätt‘ dich fast gar nicht erkannt!“
Zur Hälfte verschwimm‘ ich in lässigen Teilchen,
Der Rest wird von Sonne verbrannt.
Der Sommerregen prasselt scharf
Aus ächzender Erschöpfung.
Ich meine schon, dass er das darf –
Die bass aparte Tröpfung,
Sie eicht so satte Freude ein
Auf wiederkehr’nden Sonnenschein.
Mit dem lausigsten Knausern schleicht
Die Sonne sich aus diesem Jahr.
Und vom ewigen Kauen durchweicht,
Schält sich schäbig der maue Etat
Von seiner geschmacklosen, pampigen Frucht
Aus nährstoffergrauter wie sparsamer Zucht.
Die werd ich zum Spaß heut genussentwöhnt essen
Und unversöhnt dieses Jahrs Pläne vergessen.
Ein Jahr hast du geblumt – nun brülle,
Flut die Flur mit Blütenfülle,
Oppulent wie üppig glühend,
Knülle Farbenprachten blühend,
Die vereint in Übertreibung
Flieh’n den Zügeln der Beschreibung,
Trachtend danach im geballten
Sinnenspiel sich zu entfalten.
Die Bienlein toll’n im Pollenschlüpfer
Von Stempelchen zu Stempel,
Das Zierpen eingegraster Hüpfer
Beteppicht stur den Tempel,
Der sich aus Schwärmerei errichtet –
Und fehlt’s ihm auch an Sichtbarkeit:
Ein Wärmeschwall hat ihn gedichtet
Und all dem Schwirrgetier geweiht.
Es knabbert an den Tagen
Ein Mund voll Dunkelheit.
Wie kurz der Sommer war, wenn
Die ungenutzte Zeit
Schreit: Memento Mori, Blätterfall,
Ein Wall von Kältekälte!
(Obgleich ein kurzer Lichteinfall
Mich morgendlich erhellte)
Es knabbert an den Tagen
Die Jahreszeit der Nacht.
Wie kurz der Sommer war, wenn
Du nichts aus ihm gemacht!