Hallöchenpopöchen, Ihr Götter da droben
Ich meld‘ mich, die Schönheit des Ganges zu loben:
Die grazile Gazelligkeit schreitender Beine
Der Damenbesetzung vom Straßenballett!
Mich treibt nicht der Geifer nach Fleisch – nur der reine
Augengenuss eines „Guck mal, wie nett
Flaumige FlaminGo-Go-Mädchen
Raumüberwindend durchstelzen dies Städtchen!“
Da, ein Knie federt wadenwärts über das Pflaster!
Und der Hüftschwung verglüht als in Backen gefasster
Betörend die Böden bezuckernder Guss …
PS: Ich widerspreche meinem lyrischen Ich vehement!
Am Sprungturm zum Sündenfall
‚St klar, dass St. Gallen
Mit Abstand von allen
Gefallenen Engeln der beng’ligste ist
Sofern man unbefangen misst
Und die störenden Einwürfe überhört
Die manch ein Bedürftiger klösterlich röhrt:
„Die Stadt ist geerdet, doch niemals gefallen!“
Es kann, was nicht ist, ja noch werden, St. Gallen!
Abschied von Madagaskar und den Seychellen. Über Abu Dhabi.
Vom anderen Ufer
„Weh mir, Emir,“
Sprach ich panisch, „Piraten!
Aus den arabischen Emiraten
Alle Welt bangt vor ihr’n
Rabiaten
Taten und Matern an Patern!“
Da war der Rat vom Emir:
„Lieber Rabbi, eh dir
Die Art der Piraten ’nen Alptraum bereite:
Die Jungs sind seit Samstag auf unserer Seite!
Selbst gläubigste Räuber treibt stets, so gelob‘ ick
Gewinnmaximierend Gesinnungsaerobic!“
Über den Gewässern (minimalblasphemisches Seefahrergedicht)
Über den Gewässern
Ist die Luft, die dem Land fehlt
Alles würd‘ sich verbessern
Wenn ihr Allah mal abwählt!
(Allein deshalb wurd‘ hier der Freund Allah erwählt
Weil ihn der A-L-Laut so aalig begelt
Die übrigen Götter sind – in aller Kürze
Nur minimal divergent riechende Fürze)
Und zärtlich kläfft der Muezzin:
„So, allet jetzt zur Kirche hin!
Ach, wat sach ich – zur Moschee!
Aber, Jesses, wie ich seh
Will ma wieder keener beten!
Zu erschöpft vom Hoden Kneten?
Vom Befummeln eurer Biester?
Wartet nur, ihr Schweinepriester!
Ich setz nie mehr Ablassfristen –
Klär mich auf zum Atheisten
Steig schnell ab vom Minarett
Und leg mich zu euch ins Bett!“
Es runzeln die bewölkten Tage
Mit altersschwachem Esprit in die Welt …
Erfreu uns am Tran dieser gräulichen Lage
Inszenier dich in Dunstschwaden, strahlender Held!
Denn wie fahl und apathisch, wie schleierumgarnt
Die Himmelslast nieder wälzt – jeder hier ahnt:
Auch größere Düsternis ist schon verflogen!
Der Herrgott tränkte einst dies Land
Dass aus den Blumen Butter sprießt
Und Seligkeit zum Treuepfand
Als Griebenschmalz durch Kehlen fließt
Wir sind überall Schinken
Unser Geld schwimmt im Heu
Hab’n vor allem Linken
Natürliche Scheu
Der Schmack im Fleisch, im Gras der Saft
Das Pfund im Brot, im Arm die Kraft …
Dass die Luft hier so klar ist, so sauber die Seen …
Auch die Schönheit der Berge gibt uns zu versteh’n …
Und dies ahnen genauso die weniger Frommen:
Das alles hat Bayern vom Herrgott bekommen
… und das fünfte Gedicht aus der Reihe der Münchner Unzuchtverse.
Liebfrauenkirche – Dicht- vs. Deckkunst
Ich trat mitsamt dem Sauentierch‘
An den Altar der Frauenkirch‘
Und sprach: Oh, Herr!-lich ist das Poppen!
Nicht mal von den sauigsten Versen zu toppen …