Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Internet & Technik

Machinengedichte und New Media in neuen Metren und alten Formen.


  • RWE & das siebenhundertvierundneunzigste Gedicht

    RWE Turm

    Neue Sorgfalt

    Ich grüße dich, biographielose Jugend!
    (Und verzichte drauf, hierfür auch Snapchat zu nutzen)
    Ihr fühlt Metropole aus Freude an Fugen
    Und erreimt euch die Freiheit im dreckigen Dutzend
    Ihr schleicht euch aus allem als User davon
    Und ihr urteilt notorisch: „Empörend!“
    Ihr generiert Content (oft nicht sehr gekonnt)
    Und könnt diesen Gruß gar nicht hören


  • Quartier 206 & das siebenhundertachtzigste Gedicht

    Quartier 206 Berlin

    Ripostegedicht zum Text „Hohes Gericht“ von Waalkes/Gernhardt/Knorr/Eilert.

    Hohes Gericht 2.0

    Angemahnter,
    Sie werd’n von uns mit Buh!s vertaggt, weil Ihr Post einen Spusi neckt!

    Ich hab den Spusi nicht geneckt, mich hat nur nach Genuss von Sekt
    Wohl ein gewisser Bruce gehackt, der mein Profil mit Schmus befleckt –
    Und das hat dann die Buhs geweckt!

    Sie haben aber in Ihren Kommentaren ganz andere Angaben gemacht!
    Ich zitiere wörtlich:
    „Ich habe grad mit Blues entdeckt, dass jemand meine Muse deckt,
    Sich keck nach ihrem Busen reckt, und innert eines Nus gecheckt,
    dass dahinter mein Spusi steckt!“
    Das wurde doch auch so geliket!?
    Herr Zeuge, können Sie das bestätigen?

    Nee, das ist nur diffus korrekt …
    Ich hatt‘ mich hinter Gnus versteckt und grad meine To-Dos gecheckt,
    Da hat mich was am Fuß geleckt, der sicherlich ganz grus’lig schmeckt…

    Das tut doch überhaupt nichts zur Sache!

    Doch!
    Der allgemeine User checkt ja nicht, was so ein Bruce ausheckt,
    der alle CPU’s verdreckt mit irgendwelchem Fuselsekt!

    Jetzt reicht’s aber!
    Im Namen der Community,
    wenn einer seinen Spusi trackt, dass der an seiner Muse leckt,
    und dann in der’n Geschmuse hackt, dann weil in ihm ein Loser steckt!
    Wenn er jedoch Diffuses swaggt und sanft Beate Uhse weckt,
    Ihn keinesfalls Abstruses schreckt – dann sagen wir zum Gruß: „Korrekt!“
    Wir schauen, wo der Newsfluss leckt und hoffen, dass der Bruce verreckt!
    Wem der Spruch zu konfus, der eckt mit allen andern finster an,
    Das Weit’re dann auf Instagram, das hohe Gericht zieht sich zum Binge Watching zurück,
    Das Urteil lautet: Shitstorm!


  • Virtualiösität & das siebenhundertneunundvierzigste Gedicht

    U-Bahnhof Giselastraße

    Der Jüngling und das Mädchen am Fenster

    Heute bin ich displaytrunken
    Tief in ihr Profil versunken
    Spürt‘ ihr sternenklares Schimmern
    Über meine Netzhaut flimmern

    Über Netz und Netz verbunden
    Schwelgte ich für fast zwei Stunden

    Oh nähr‘, treuer Akku, du weiter dies Märchen
    Und still‘ die im Stillen behausten Begehrchen

    Wohin die Geschicke uns fortan auch treiben
    Sie wird ewig
    In der Chronik
    Meines ersten Browsers bleiben


  • Tor 24, 24 Zeilen & das siebenhundertachtunddreißigste Gedicht

    Weihnachten in der Karibik

    A Christmas Carol

    Umbrandet vom üblichen Weihnachtsgeschwafel
    Sitzt festlich gewandet der Bub an der Tafel
    Unverwandt im Bann des Drangs
    Das Ziel des Stilles-Örtchen-Gangs
    Zum Anlass zu nehmen, mal online zu gehen

    „Mensch, kannst du dem nicht einmal heut widerstehen?!“
    Mahnt der Geist der Weihnacht der Gegenwart
    Der diesen Schritt zu überlegen erbat
    Weil die Zeit, die man sich fürs „Schnell Mails checken!“ borgt
    Den Rest der Gesellschaft beschämt und besorgt

    „Du fühltest als Kind doch“, ergänzt nun der Geist
    Der vergangenen Weihnacht, „dich fast wie verwaist
    Wenn zum Fest nicht mit Ernst und mit Aufmerksamkeit
    (und natürlich Geschenken!) bespickt war die Zeit!
    Zahlst du nun die Gänze vom kindlichen Glück
    In knapp portionierten Momenten zurück?!“

    Und der für die Zukunft zuständige Geist
    Zeigt, was das für kommende Weihnachten heißt:
    „Da zahlst du dann für virtuelle Zeit
    Mit sehr realer Einsamkeit!
    Und mailst nur noch per send & bounce
    Mit Werbebots und Fake Accounts!“

    Da grimmt der Bub nicht mehr länger der Tafel
    Und stimmt mit ein in das Geschwafel …


  • Tor 6 & das siebenhundertzwanzigste Gedicht

    Berlin Spreeufer

    Die Mysterien der Chinesischen Raumfahrt

    Die Chinesen hab’n einst diese Mauer erbaut
    dass irgendwann ein Taikonaut
    vom Weltall auf die Erde schaut
    und funkt: „Can see it – man, I’m proud!“

    Ob Mao, ob Mauer (verzeiht den Vergleich!)
    viel scheint doch von Dauer im mittigen Reich


  • Friedensengel & das siebenhundertfünfte Gedicht

    Friedensengel München

    Der Tag daheim

    An Social-Media-Aufgabenzwängen
    Den Kern des Tagwerks aufzuhängen
    Werde ich wohl bald bereuen

    Doch noch kann mich der Zuspruch per Like-Klick erfreuen


  • Der Himmel über Essen & das sechshundertneunte Gedicht

    Der Himmel über Essen

    Schwuppdiekrupp

    Schwupps – der Krupp vom Ruhrgebiet
    Stillt den Wachstumsappetit,
    Schickt den Stahl aus seinem Stall
    Weltallweit ins Überall.
    Von der höchsten Eisenbahn
    Bis zum bösen Größenwahn –
    Unser Krupp, der tut dat wuppen!
    Macht Tuff-Tuff und tough die Truppen.

    Aber nach zwei Weltkriegsrunden
    Kann der Krupp nur kurz gesunden,
    Stahl sich fort und ward vergessen:
    Schwuppdiwupp, der Krupp aus Essen.


  • Brandhorst & das sechshundertsechste Gedicht

    Fassade Museum Brandhorst

    Übel der Wolken

    Hab mein wartebalkenbeschädigtes Leben
    Nun vollends der Willkür des Uploads ergeben


  • Nullbalkenparadies & das vierhundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Rincon Playa

    Null Balken Ewigkeit

    Das meiste der Welt findet hier gar nicht statt
    Ich bekomm‘ hier noch nicht mal ’n Handysignal
    Und doch gibt’s hier Arten und Daseinsdruck satt
    Erscheint ob der Vielfalt so vieles egal

    Bald werd‘ ich mich wieder bei Facebook einloggen
    Mir für einen Link-Wink die Seele ausbloggen
    Als hätt‘ ich es nicht hier – fast schwelgend – genossen
    Den Wellen zu lauschen
    Dem schäumenden Rauschen
    Im Off von den Strömen der Daten umflossen


  • Sirena River & das vierhundertdreiundneunzigste Gedicht

    Krokodil im Corcovado NP

    Noch von Schnorcheleindrücken und Fischmassen inspiriert – schon liegt Interessantes am gegenüberliegenden Ufer.

    Mein Schwarm

    Leib unter Leib und auf weiteren Leibern
    Im Körperverbund mit den Neben-uns-Treibern
    Sind wir eene Wolke und strotzen vor Kraft
    Dank einverleibter Nachbarschaft

    So gelingt sich-um-uns-reißenden Räubern
    Nicht mehr als die Fasern des Randes zu säubern
    Es ist eine Dummheit, doch schwächt nicht den Kern
    Wenn manche sich zu weit entfer’n

    Leib an Leib sind wir auch Teil unsrer Lücke
    Und diese Bereitschaft ergänzende Stücke
    Fürs Massenerleben gibt uns der Schwarm Raum
    Als klar umgrenzter Küstentraum

    Im Schwarm gibst du dir Sicherheit
    Tauschst Einig- gegen Einsamkeit
    Man baut vieles auf – außer Intelligenz
    Denn er bringt nur hervor, was du selbst bereits kennz


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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