Das Verschlafen der besten Stunden
Novemberblues kommt heut nicht vor, denn
Die Sonne krault das Blätterkleid.
Ich grüße kurz den schönen Morgen –
Nur bin halt echt noch nicht so weit.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Herbstgedichte!

Das Verschlafen der besten Stunden
Novemberblues kommt heut nicht vor, denn
Die Sonne krault das Blätterkleid.
Ich grüße kurz den schönen Morgen –
Nur bin halt echt noch nicht so weit.

Ripostegedicht auf Hermann Hesses „Im Nebel“.
Mer Han Nässe: Im Regen
Balsam, im Regen zu wandern!
Gemeinsam vom Schirme behütet,
Wird durch die Hauchnäh‘ des jeweilig andern,
Das furchtbare Wetter vergütet.
Wenn’s turtelt unterm Prasseldach,
So legt auch dies Gedicht nah,
Legt jeder noch in Nähe nach
Und scheint zu mehr verpflichtbar …
Wahrlich, im Regen zu gehen,
Macht nur den Verwegenen Spaß,
Die überall Sinnenglück sehen;
Normale Leut‘ werden nur nass.
Balsam, im Regen zu wandern!
’s würd feucht, tät man sich jetzt entzwei’n.
Man rückt lieber ran an den andern,
Mit Schirm entsteht Charme von allein.

Herbstdefät
Wie noch Inspirierendes finden
In des Tages gespensterndem Grau?
Zäh zieh’n sich des Jahrs letzte Rinden,
Die ich mir zum Maulknebel kau‘.
Das Blatt, das versprach, sich zu wenden,
Klebt verrottungsbereit auf Asphalt,
Da Radios Warnungen senden,
Draußen bliebe es fortan sehr kalt.

Im letzten Sommer
Die Wespen schwärmen hungrig aus
Und stehlen den Motten ihr Licht.
Selbst der kundigste Waidmann trägt nichts mehr nach Haus,
Er sieht sich nicht mal in der Pflicht.
Der Sommer schwenkt das Hungertuch,
Doch schon längst wird an Zähnen genagt.
Treuer Unmissverstand ziert des Jahreslaufs Fluch,
Der hatte im Schatten geparkt.
Du predigst stoisch Zuversicht,
Aber irgendein Jahr gilt zuletzt.
Wie der Frühling uns einwebt im einstfernen Licht,
Verschanzt sich der Zauber vorm Jetzt.
Du traust dem Kreislauf alles zu,
Doch ein Blatt fällt, das scheint überreizt.
All das Wespengeschwirr billigt mir keine Ruh.
Vor Herbst wird der Stammbaum verheizt.

Summer’s End
Es herbst schon wieder in die Welt –
Dieser Schlag lässt sich nicht mehr parieren.
Wie dünn sich heut der Tag erhellt!
Im Himmelhochblau zelten Schlieren.
Ein Abschied wiegt sich ins Gemüt,
Dessen Umfang wir noch nicht erkennen.
Wie stets ist es gefühlt verfrüht,
Sich jetzt von den Gärten zu trennen.

Im Verlauben
Auf laubbedecktem Rasen liegen
Derweil die weit’ren Blätter fliegen …
Zu sagen: „Baum, bei bess’ren Wettern
Würd‘ ich mich hier auch entblättern!“

Unherbst (Flammt ein Flämmchen)
Flammt ein Flämmchen alter Wärme
Um dein kaltes Haus
Sein Gemüt voll Wellnesstherme
Schrüht vor Saus und Braus
Dabei war bei uns Lethargie allseits beschlossen
Das Rücktrittsgedudel ward weidlich genossen
Was hadert das Gedärme?
Erst proklamiert sich neue Zeit
Nun schlampt sie mit der Gültigkeit
Und mogelt sich hinaus

Die zwei Jahreszeiten
Die Sonne schwalbt durchs Schattgeäst
Und Laub wie Laub krönt Welten farben
Wie wallt sich auf zum Schatz der Rest!
Als würde noch geheim: Es starben
Die Prachten solcher Königtümer
Im angestammten Jahrestakt
Und üblich reisst’s von ungestümer
Glorie Herzhaut, falben nackt
Für dich regt sich schon Auferstehung
Mit mir schimpft Herr St. Nimmerlein
Schwenkt längstens in die Unumgehung
Des baldigst Ganz-Gewesens ein

Herbstzeit
Nun wird’s Herbst – Zeit des Verfalles
Hältst du durch, Bursch, erbst du alles!

Herbst
Mein Körper orientiert sich jetzt auch Richtung Sterben
Und fort vom „Weiter wie bisher …“
Durchbrummt von ’nem inneren Blätterverfärben
Stimmt er mich nun ein aufs „Na, geht halt nicht mehr!“
Doch die Müdigkeit in mir scheint plötzlich so richtig
Und Zukunft an sich mal so gar nicht mehr wichtig
Mein alter Eifer grölt verzerrt
Und schmückt bloß der Endlichkeit ewigen Wert
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