Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Haus & Heimat

Gedichte, die dem Thema Heimat und dem Zuhause sowie der Wohnung nebst Interieur zuzuordnen sind.


  • Fähranleger & das eintausendsechshundertzweiundsiebzigste Gedicht

    Vereister Fähranleger bei Seeshaupt am Starnberger See

    Vierte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Angst vor dem weißen Blatt, Discounter, Kratzbäume, Joggende, Porzellanservices und atomare Endlagerung.

    Kratzbäume

    Manch Verzweiflung, mancher Wut
    Täte so ein Kratzbaum gut –
    Wo man seine Krallen wetzt,
    Eh man sich mit allen fetzt.

    Ach, dank unsrer Kultiviertheit
    Schleift sich manches nicht ins Lot –
    Derweil Frauchen „Mehr Geduld!“ schreit,
    Türmt sich ungemahlnes Schrot.

    Manch Erregung bräuchte halt
    Einen ganzen Kratzbaumwald –
    Bis der letzte Kater ratzt
    Seelenruhig, abgekratzt.


  • Roseninsel & das eintausendsechshundertachtundsechzigste Gedicht

    Blick auf die Roseninsel im Starnberger See

    Binnenlichtblicke

    Aus der Tiefe des Raumes raunt dein Kühlschrank ins Hier:
    „Ich will dir ein Freund sein, ich kühl und gefrier,
    Werd deine Versorgung von Sorgen entkeimen –
    Bin wirklich sehr angetan von deinen Reimen!

    Auch der Stuhl juchzt, wie cool es sei dich zu be-untern,
    Und mag nun zu neuen Gedichten ermuntern.
    Und
    Tiriliert nicht die treu isolierende Tür:
    „Hätt’st du einen Vorschlag – ich wär schon dafür!“?

    Dann

    Lass dich nicht zu sehr beschwingen
    Von von dir bezahlten Dingen!
    Solch Binnenlichtblicke sind nur eine Falle –
    Denn draußen, da hassen dich ausnahmslos alle!


  • Dreischlösserweg & das eintausendsechshunderteinundsechzigste Gedicht

    Auf dem Dreischlösserweg im Schwangau

    Dritte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Steuererklärung, die Abstammung vom Affen, Wim Thoelke, das Grend Kulturzentrum, Rot-Weiss Essen, Bierbrauen, Steingärten, Mütter und Tanz/Gymnastik.

    Mein Garten

    Ich schotter meinen Garten zu,
    Leg all des Rottkrauts Saat zu Ruh,
    Und reines Steinsein überdeckt,
    Was unbefugt gen Wuchs sich reckt.

    Organisches gebärt Verderben –
    Auch wir, die wir fortwährend sterben,
    Haben diesen Ort nur von den Kieseln gelieh’n,
    Vom Sand und vom Staub, die ihn bald überzieh’n.

    Für all den Kreuch- und Fleuchbelag
    Läuft nur ein Zwischenmietvertrag –
    Zur Übergabe, besenrein,
    Muss alles ohne Wesen sein.

    Der Bub und Gattin Gabi wohnen,
    Schon hübsch umhüllt von Gabionen,
    In Steinegemeinschaft, von Streben umgittert.

    Es braucht ja Äonen, bis sowas verwittert.


  • Neuschwanstein & das eintausendsechshundertachtundfünfzigste Gedicht

    Blick auf Neuschwanstein

    Dritte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Steuererklärung, die Abstammung vom Affen, Wim Thoelke, das Grend Kulturzentrum, Rot-Weiss Essen, Bierbrauen, Steingärten, Mütter und Tanz/Gymnastik.

    Heimspielstadion

    Konzertsaalbühne, Seiteneingang –
    Etliche Male schlich ich mich dort lang
    Und verwurzelte hier all mein Bühnen-Bestehen,
    Um stets nach bekannten Gesichtern zu sehen.

    Ich hab imposantere Säle besehen,
    Ließ mich in entferntesten Ländern verstehen,
    Doch der Schritt in das Spotlight kennt das „Hier geht es lang!“
    Vom Grendpfahl zu Steele, vom Seiteneingang.


  • Altes Holz & das eintausendsechshundertachtundvierzigste Gedicht

    Auf der Roter Bichl Runde in Unterammergau

    Ungestüm auf Heimaturlaub

    Was ich jetzt neu für mich entdeck,
    Sind richtig alte Sachen.
    Ich musst wohl erst mit frisch geweck-
    Ter Lässigkeit sie machen.

    Was ich für mich ad acta leg,
    Sind mehr so Hot-Shit-Dinge.
    Gefällt mir der Geh-nicht-mit-Weg,
    Die Welt, in die ich dringe?

    Was ich für mich bewahren werd,
    Ist: über nichts zu stehen.
    Ich lach das Lachen der Gefähr-
    Ten, die das nicht mehr sehen.


  • Nußberger Weiher & das eintausendsechshundertneununddreißigste Gedicht

    Winteridyll bei den Nußberger Weihern

    Zweite Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Heinzelmännchen, Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Carmina Burana, Glückspilze, Vampire, Energetische Gebäudesanierung, Gewissheit des Todes, Gutes Reimen, Frischluft, Griechenland und Vernichtung der Menschheit.

    Energetische Gebäudesanierung!

    Dies Haus erhält nun neue Fenster,
    Das Dach, die Heizung sind erneuert!
    Für Kälte, Ärger und Gespenster
    Heißt’s „Draußen bleiben!“ – so bescheuert,
    Für deren Zechen
    Noch zu blechen,
    Sind wir nicht!
    Wir sind dicht.

    Ab jetzt wird celsiusgegeizt,
    Ausschließlich für uns selbst geheizt!
    Es ist, wenn man so prima dämmt,
    Die Klimakrise schon gestemmt –
    Zugleich die Wirtschaft angekurbelt!
    (Klar, nu wird wieder losgeschwurbelt …)

    Wir Eigentum- und Klimaschützer
    (nur Hobby-Fördergeldernützer)
    Hab’n unsre Ärmel hochgekrempelt,
    Die Erderwärmung angerempelt –
    Und wenn jetzt alle Dämmer halten,
    Wird diese Welt alsbald erkalten!

    Dann ist dank unsrer Einsparschwüre
    Draußen vor der Gartentüre,
    Wo der SUV geparkt is,
    Arktis.


  • Kyloe & das eintausendsechshundertachtundzwanzigste Gedicht

    Schottisches Hochlandrind am Moorweg 1 in Benediktbeuern

    Der Teppich schweigt

    Der Teppich schweigt, antwortet nicht auf mein Fragen –
    Vielleicht hört er mir nicht einmal zu!
    Fast bin ich geneigt etwas Böses zu sagen –
    Dabei war’n wir doch längst schon beim Du!

    Im Prämienheft stehen noch 20 Versprechen –
    Wem soll ich jetzt davon erzählen?
    Will er ein zu deftiges Aufstampfen rächen –
    Wie lang darf man mich dafür quälen?

    Nun rede ich schon – wie ein Geistesgestörter –
    Mit dem Quatsch, den der Fernseher zeigt.

    Wenn Gott mich noch etwas beachtet, dann hört er:
    Einen stinkenden Teppich, der schweigt.


  • Nordteil & das eintausendfünfhundertvierundsechzigste Gedicht

    Baumkronen im Nordteil des Englischen Gartens

    Durch die Vorstädte

    Mein Schritt durch die Vorstädte hallt mir zu schrill,
    Womit er was klar- oder darstellen will.
    Ich würde gern rufen: Das bin gar nicht ich –
    Allein der Besuch hier ist wichtig für mich!

    Ich ward deep im Grundrausch der Großstadt geboren,
    Werd stetig durchzittert von Schallresonanz,
    Das Flitterhaar brutzelt im Speck meiner Ohren,
    Bin emsiger Nutzer des Fames oder Funs.

    Noch klingt jeder Schritt hier mir schrill statt nur laut,
    Noch sind mir der Maßstäbe Wogen vertraut.
    Die Stille im Vorort berichtigt mein Ich –
    Allein der Besuch dort ist wichtig für mich


  • Auffahrtsallee & das eintausendfünfhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Auffahrtsalleen und Kanal beim Schloss Nymphenburg in der Nacht

    Saisonale Heimtextilien

    Vor Schnupfen oder Fieber rett‘ euch
    Unterschlupf im Biberbettzeug!


  • Holthuser Tal & das eintausendfünfhundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Laub am Überruhrer Kommunal Friedhof im Holthuser Tal

    Zur Portionierung

    Man sollte, klar, beim Neu-Erfinden
    Sich nicht an zu viel Altes binden.

    Und doch braucht’s für den Unterschied
    Das Hier, von dem man kam und schied,
    Weil’s des Alten genug sei und reiche:

    Den Restgeruch der Weiche.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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