Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Haus & Heimat

Gedichte, die dem Thema Heimat und dem Zuhause sowie der Wohnung nebst Interieur zuzuordnen sind.


  • Leavin‘ Görlitz & das zweihundertfünfundsechzigste Gedicht

    Görlitz at night

    Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Abflug.

    Nun bin ich manche Stunde

    Solch Beschaulichkeit müsste erfunden werden
    Um als Ernte der kopfsteingepflasterten Erden
    Den Kantenvernarrten in mir zu entspannen
    Das aufsässig Drängende sanft zu verbannen
    Aus diesem Garten der Nostalgie
    Wo die saftigsten Früchte aus Melancholie
    Und einstiger Pracht nun im Immerfort reifen
    Dass mich deren Düfte wie Ahnungen streifen:

    Hier fänd’st du deine Ruh!

    Doch brennst halt immerzu …
    Ich trinke genüsslich, gemächlich Kaffee
    Erspür‘ so viel Gründe zu bleiben, doch … nee!


  • Vorstadt & das zweihundertdreiundsechzigste Gedicht

    Görlitz, andere Neißeseite

    Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Über Grenzverläufe innerhalb der Stadt.

    Stadtkernaufwertung

    Da ist der Geruch aus den Kellern der Vorstadt
    Der lässt sich nicht globalisieren
    Dort liegt noch Terrain, mit dem keiner was vorhat
    Sind Flecken und Flecke, die nicht int’ressieren
    Bald sind es nur sie, die dich an die Stadt binden

    Doch kennst du die Pfade fürs Weiterempfinden
    Lässt sich dieser Ort nicht hinfortinvestieren


  • Marienklausensteg & das zweihundertsechsundvierzigste Gedicht

    Marienklausensteg

    Isar-Spaziergänge. Und ein Gedichte-Marathon. Zehn Gedichte in zwei Tagen – mit der 250 zur Halbjahreswende vor Augen. Rest folgt in Kürze.

    Der Blick von Außen

    Der Spiegel irrt sich – das kann ich nicht sein!
    Ich fordere nun Materialproben ein
    Mit der Bitte zu prüfen, wieso dieser Mann
    Die Darstellungskraft meiner Spiegel gewann
    Er breitet sich aus – infiziert alle Schichten
    Die, ihn widerspiegelnd, mein Abbild vernichten
    Es steht zu befürchten, ich gleich‘ mich ihm an
    Sobald ich den Anblick gewohnt bin und dann
    Ist er der Herr im Hause hier
    Und gilt als Original von mir

    Wie lang kann dann noch die Gewissheit besteh’n
    Das Bestreben, mich selbst doch ganz anders zu seh’n?

    Ich besprüh‘ jetzt die spiegelnden Flächen im Haus:
    „Die Wirklichkeit sieht anders aus!“


  • Minga & das zweihundertdreißigste Gedicht

    Tengstraße

    Zwischendurch auch mal wieder in München. Und der Blick aus dem Fenster.

    In München

    Gut, frag mich, was mir so gefällt, dort in München!

    Nun, als Erstes wohl, dass ich hier bin
    ’s gibt Dinge im Leben
    Die ändert man eben
    Und treibt einmal da- oder anderswo hin
    Doch zwischen dem Treiben
    Glaubt man an das Bleiben
    Und das gibt dem Heute ’ne Masse an Sinn


  • Hauptbahnhof München & das hundertsiebenundachtzigste Gedicht

    Hauptbahnhof München

    Nach dem Auftritt, spätabends schon wieder daheim. Der Mai verspricht ein sehr sesshafter Monat zu werden.

    Die Zwischenzeiten

    Ich muss mir aus den Zwischenzeiten
    ‚Ne Mindestportion einer Heimat bereiten
    Mich vergewissern, wo ich wohn‘:
    Hier Eingangstüre, da Balkon
    Und all das Sich’re Zwischendrin

    Dort zieht’s mich fort, dort zieht’s mich hin


  • Rüttenscheid & das hundertachtundzwanzigste Gedicht

    Theklastraße

    Vorm Auftritt in Essen noch einmal dem Hause Klötgen Rüttenscheid einen Besuch abgestattet und an meiner alten Wohnungstür (1993-1998) vorbei gehuscht.

    Ware Wohnung

    Hier das war mal meine Wohnung
    Und auf mal liegt die Betonung
    Weil die Zeit nie mehr vergisst
    Dass ein War für ewig ist


  • Marienbad & das hundertundzwölfte Gedicht

    Marienbad

    Ein Lob dem Schaumbad aus der Bademantelzone Mariánské Lázně.

    Im Bade

    Ich lass mich von dir ganz umfließen
    Du sollst mir Raum, nicht Wasser sein
    Wie ließe sich das Selbst genießen
    Wenn nicht getunkt in Wärme rein-
    -er Duftschauminseltauchstationen?
    Dort schweigt die Stille von Äonen
    Schon flieht die Hektik des Tages, geschlagen
    Und mit ihr die Hektik von anderen Tagen

    Man weiß
    Die nahende Kälte erahnend
    Dies Glück kann nicht von Dauer sein
    So preis‘
    Die labende Gnade des Badens
    Und sinke tief, tief in ihr ein


  • Berlin & das sechsundsechzigste Gedicht

    Berlin RAW-Gelände

    Soloabend in Berlin. Leider zum letzten Mal im Corbo, das Ende April die Pforten schließen muss. Ein Anker weniger in der alten Heimat.

    So ist mir Berlin

    So ist mir Berlin doch ein andres geworden
    Vertrauliches staut sich vorm Abfluss der Nähe
    Will mich meine Stadt heut per Dresscode ermorden?
    Es bleibt mir verborgen, was ich hier gern sähe

    Man muss nicht erblinden
    Weil Dinge verschwinden
    Wärst du wieder hier
    Würdst du anderes finden

    Die Stadt heißt dich, brandneue Schätze zu heben
    Du stolperst, als müsst es die alten noch geben
    Die Gehwegplatten sträuben sich
    Schon gerät das Flanieren dir gegen den Strich

    So ist mir Berlin doch ein andres geworden
    Ob der Blick vom Balkon plötzlich unvertraut ist?
    Jede Nacht unterquert von der goldenen Horden
    Erneuertem Sog, hängt er da und vergisst


  • Stippvisite in München & das dreiundvierzigste Gedicht

    Münchner Rathaus

    Keine 24 Stunden Zwischenstopp in München, um das Gepäck zu wechseln. Skischuhe sind auch dabei. Es geht in die Schweiz. Aber eine Frage stellt sich auf der Türschwelle: Kann das nicht auch langsamer gehen?

    Wiedersehen und wieder gehen

    Ah jöö, Adieu – muss wieder geh’n
    Und irgendwo am Mikro steh’n!

    Nun, derart kurze Stippvisiten
    Sollten sich von selbst verbieten

    Reduzieren sie doch ein geliebtes Zuhause
    Zur Backstage einer Auftrittspause


  • Essen & das einundvierzigste Gedicht

    Einkaufsstadt, aber nicht käuflich. Auch im dicht besetzten Tourplan für dieses Jahr muss meine Geburtsstadt damit rechnen, dass ich einige Male in ihr Station mache. Ein schöner Anlass hierfür ist immer wieder, wie auch gestern, der stets ausverkaufte Grend Slam.

    Der Stalker

    Wie Essen vergessen? Das Grend, die Band
    Die Stadt, in der man alle kennt
    Die Parties mit den Diamanten
    Die An- und Ab&Zu-Verwandten
    Wo immer noch vorhält, was ich einst besessen
    Wie sollt‘ ich, oh Essen, all dies je vergessen?

    Beim Chef beklagte sich die Stadt
    Dass sie vor mir nie Ruhe hat


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka


Gedichtthemen:

* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter


Best of Poetry

Ripostegedichte

Die Oscarballaden

Poetry Slam Gedichte & Videos

Poetry Slam meets Klassik

SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!

Über den Autor


Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Dutzendzeiler Einakter Erde Essen Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler