Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Verrätergasse, Abzweig Brüderstraße. Du hast die Wahl!
Auf- vs. Abstand
Hier die Gasse der Verräter
Falsche Überzeugungstäter
Die, sobald mal sie was melden
Wird zur Straße unsrer Helden
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, in denen Gebäude und Bauwerke oder städtische Areale die Hauptrolle spielen.
Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Verrätergasse, Abzweig Brüderstraße. Du hast die Wahl!
Auf- vs. Abstand
Hier die Gasse der Verräter
Falsche Überzeugungstäter
Die, sobald mal sie was melden
Wird zur Straße unsrer Helden

Hafenmelancholie bei einsetzender Ebbe.
Festmachen
Dieser Kai ist ein stiller Sehnsuchtsort
Nur von Schaukelgeräuschen der Schiffe umsummt
Eingemehlt schleicht sich der Himmel von Bord
Und das Rufen von Fernweh und Bläue verstummt
Die Festungsanlage du Luxembourg. Steht.
Das Bollwerk
Es trutzen vom Felsen die wehrhaften Mauern
Jeder Blick schweift gebietend ins kniende Rund
Gewappnet fürs stattliche Welt-Überdauern
Schier ewigkeitsnah liegen Steine sich wund
Felsenfest wiegt der alten Feste Macht
Weil stets auf ihr zähes Bestehen bedacht
Denn auch resistente Residenzen
Stößt die Zeit an ihre Grenzen

Drei Theater – der gleiche Eindruck: Da waren wenig Menschenfreunde am Innenausbau der Garderoben beschäftigt.
Kein Platz so grau
Kein Platz so profan wie die großen Theater rücklings umgürtelnden Neonlichtgänge
Wo Künstler und Technik im Hektikgedränge
Auf grau meliert grauem Linoleum knarzen
Kein Platz so gefühllos und unglamouriert als der Bau hinter wuchtigen Stahlbrandschutztüren
Wo aus Garderoben die prächtigsten Roben sich bühnenwärts in eine Scheinwelt entführen
Wie Sicherheitsvorschriften fliehende Parzen
Von scheppernden Boxen zum Auftritt gerufen
Rutschfester Noppenbelag auf den Stufen
So, wo ging’s hier noch mal lang?
Hinweiszettel, Kabelstrang
Ein Wegegewirr, das ins Nirgends sich streckt
Verwaist weiße Wände, vom Anseh’n verdreckt
Sich ans hinterkulissige Dunkel gewöhnen
Feuerwehrmänner beim feixenden Klönen
Wegweiserpfeile am Aufgang entdecken
Gelbschwarz gebrandmarkte Kopfanstoß-Ecken
Und dann stracks sich vom Eindruck der Taubheit befrei’n
Freilich, dafür musste Schauspieler sein!

Für die einen ist es das pompöseste Einkaufszentrum der Welt, für die anderen ist es einfach Duplo: Die Schloss-Arkaden Braunschweig.
Das Schloss
Des Schlosses Tor ist aufgeschlossen!
Schon strömet das Fußvolk mit pilgernden Riten
Selig gewahr, dass die Herrn auf den Rossen
Über Braunschweig, Saturn und das Weltbild gebieten
Wie fiel Männer und Butlers hier verkehren!
Dort preist man Thalia, da segnet Apollo!
New Yorker Gesandte die Stadt heut beehren
Und mittenmang, schaut!, residiert Marc O’Polo!
Und mit Esprit, Nanu Nana
Besieht man, was kein Volk je sah!
Welch Pracht! Auf die kraft Ladenschluss
Man kurz entschlossen warten muss

Gruß vom Park Inn/Ex-Forum Dach.
Der Turm
Das Zepter der Stadt strahlt in Formdekadenz
Als hätt’s seine Pracht sich von selbst angesäugt
Silhouettenikone der Stadtprominenz
Von Speckgürtelblicken genügsam beäugt

Da kann man nicht widersprechen.
Das beste Bürohaus der Welt
Ich wohne im besten Bürohaus der Stadt
Die freilich nicht sehr viel Bürohäuser hat
Im Workload-Flow des Stadtverlags
Zur Förd’rung des Büroalltags
Loslaufen. Ziele ergeben sich.
Die Windungen der Altstadt
Sich in dies Gewühl der Gassen
Einfach fünfmal fallen lassen
An den Rand zum Sich-Verlieren
Dann zurück ins Orientieren
Ohne Fallschirm einer App
Ohne Hoffnung auf das Web
Schlichtes volles Risiko
Man ist immer irgendwo.

Weiterhin mit gewogenen Grüßen aus Amsterdam.
Die Schweigenden
Diese Häuser, sie hecken wahrscheinlich was aus
Wie sie konspirativ aneinander sich schmiegen
Zärtlich beneigt, als sei Plan ihres Baus
Zum Zweck der Gemeinschaft die Balken zu biegen
Wir sollten jetzt nicht mehr von Zufällen sprechen
Wenn etwas herabfällt, wenn Dächer zerbrechen
Es gibt diese Pläne, sie breiten sich aus …
Von Giebel zu Giebel, von Haus zu Haus

Am Vorabend durch Potsdams Mitte …
Nauener Tor (Stadtführungsalternative 1)
Schau’n ‚Se hier: Ditt Nau’ner Tor!
Staun’n ‚Se, wat? Ick les‘ ma‘ vor:
Achtzehnirjendwattneunzisch von Walt Ditzney erbaut
Dem dann vom Alten Fritz auf’m Drehset jeklaut
Und so steht ditt Nau’ner Tor ebnt hier
Seh’n ‚Se ja selbs, wa? Trau’n ‚Se mir …!
– Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)
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