Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Wendelstein

– 13.05.16 Wendelstein in Franken, Poetry Slam, Jegelscheune
– 13.09.20 Wendelstein in Oberbayern, Kraxeln
– 20.02.21 Wandern von Aubach/Bayrischzell bis Fischbachau
– 10.05.21 Wandern über den Seeberg bis Osterhofen
– 14.05.21 Wendelstein, Videodreh Bergsteigergedichte (zu finden auf poetryslamgedicht.de)
– 04.09.21 Wandern von Geitau nach Bayrischzell
– 03.06.23 Wandern zum Sudelfeld


  • Landhahn & das eintausendsechshundertachtundachtzigste Gedicht

    Hahn in Bayrischzell

    Fünfte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Corona-Plauze, Olivenschiffchen, Quetzal, Granteln, Gendersternchen, Wetten Dass und Reizarmut.

    Der Grantler

    Im Sturm befohlen guter Laune ragt stolz dein Mast empor,
    Du moserst miesepeterigst den Gegenpol ins Tor.
    Dein Griesgram schimpft sich große Kunst,
    Die du genießt voll Innenbrunst.

    Dem kollektiven Anstandszwang
    Bist du so dringlich zumutbar,
    Dem Wohlfühlregulierungsdrang
    Bleibst stur du deflorierend nah,

    Du Hartnack an der Aneckfront
    Im Grummelunmutsbrummbärfell –
    Wenn Kantigkeit treibt’s so gekonnt,
    Macht Düstres unsren Erdball hell.

    Und wokt die Welt harmonisch bieder,
    Reiß lustvoll ihren Schutzschild nieder!
    Die Triebkastrierten hab’n schon Schiss,
    Tönst du: „I sog amoi, wies is …“


  • Wendelstein & das eintausendsechshundertzweiundachtzigste Gedicht

    Blick auf den Wendelstein vom Bahnhof Fischbachau

    Skisaison-Abschlussvers

    Wo zackig Skischuhschnallen schnappen
    Da zwingt man zwanglos Füßelein
    In die Schmerz-Haft von Salomons Fangeisen-Schlappen
    Den herzlosen Klumpen aus Plastikgestein

    Und kläglich grüßt das Murmeltier
    Denn Schnee-Not wurmt den Schwung der Skier

    Erst schabt man rum auf Eis(en)platten
    Kratzig ratternd mit Gestöhn
    Um dann im Sulz-Schnee zu ermatten
    Doch wenn wer fragt, sag: Ist das schön!


  • Tagmond & das eintausendsechshunderteinundachtzigste Gedicht

    Mond über Bayrischzell am Nachmittag

    Der Einflügler

    Du schaust auf deine gepackten Sachen,
    Deren Pünktlichkeit voreilig scheint.
    Du warst so bemüht, alles richtig zu machen –
    Auch wenn’s niemand so streng wie du meint.

    Ein Ausflug, zu dem man nicht abgeholt wird
    Und ein Ferienprogramm, das nicht startet.
    Du bist nicht im Vorfeld als Date-King stolziert
    Und hast trotzdem schon zu viel erwartet.


  • Durchhaltepatrouille & das eintausendsechshundertachtzigste Gedicht

    Frühlingsbeginn auf dem Aubachweg in Bayrischzell

    Das Schneeregenlächeln

    Ach, dein Schneeregenlächeln ist echt rigoros,
    Es stellt Schnelllebigkeit und Berechnungen bloß –
    Du begegnest belechzten Schlechtwetterprognosen
    Mit unverfälscht lässigen Lebensmutposen.


  • Präsenteheimat & das eintausendsechshundertneunundsiebzigste Gedicht

    Geschäftsfassade in Bayrischzell

    Zum reifen Geburtstag

    Du hast ja schon recht oft Geburtstag gefeiert –
    Ich frag mich: Wann hast Du’s verlernt?
    Dass dich Dein „Ach, keine Geschenke!“-Geleier
    Von just jenen Zeiten entfernt,
    Da Dir sehr bewusst war: „Geburtstag?! Mensch, Klasse!
    Der Cäsar in der Resttagmasse!“

    Heut bettet ein Samtflor Dich fürsorglich,
    Flötet morgens die Amsel das erste „Für Dich!“ –

    Da solltest Du dich nicht lang schämen,
    Mit vollsten Händen anzunehmen!

    Bescheidenheit als Zier? Das rächt sich!
    Denn an dreihundertvierundsechzig
    Tagen ist Deine Geburt schnurzegal,
    Dann feiern fairerweise mal
    Die zahllosen anderen Leute.

    Aber du zählst (und zahlst) für uns ganz allein – heute!


  • Alpenwirt & das eintausendsechshundertachtundsiebzigste Gedicht

    Coronaverwaister Biergarten vom "Alpenwirt" Bayrischzell

    Die Alten

    Das „phasenweise schmerzbefreit“
    Markiert jetzt einen guten Tag,
    An dem man wie zum Meer bereit
    Im Liegesessel lag.

    Auf solch Genuss verringert sich
    Die Welt im späten Leben –
    Und unaufhaltbar wird es dich
    Schon sehr bald nicht mehr geben.


  • Erste Knospen & das eintausendsechshundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Erste Frühlingsknospen in Bayrischzell

    Morgentau

    Es wirft ins Spiel der Morgensonne
    Sich mein Schatten als Körper der Nacht.
    Da pampt die frischgeschlüpfte Wonne:
    „Nun, so war das gar nicht gedacht!“

    Da sich der neue Tag entpellt,
    Verschärfen sich meine Konturen.
    Wenn sich die Welt um mich erhellt,
    Folg ich den beschatteten Spuren.

    Dann unterlauf ich frühe Schwärze,
    Von der Kühle als Sorglos erfrischt,
    Dass alle Unbill wie zum Scherze
    Sich mit Baby-Elanen vermischt.


  • Aubach & das eintausendsechshundertfünfundsiebzigste Gedicht

    Heuballen auf einer Weide bei Bayrischzell

    Vierte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Angst vor dem weißen Blatt, Discounter, Kratzbäume, Joggende, Porzellanservices und atomare Endlagerung.

    Atomare Endlagerung

    Hier verewigt sich Gefahr,
    Ein gefrorenes Drohen wird zellophaniert,
    Spätre Welten sind ganz nah,
    Da der Altlasten Lohen sich fortpotenziert.

    Wir sind unaufhörlich da,
    Liegt der Rest vom Vermächtnis auch schwindend in Trümmern,
    Verbleibt ein Ist von dem, was war,
    Mitsamt der Verpflichtung, sich hierum zu kümmern.

    Ein Gewölbe als Altar,
    Mit Monstranzen der einenden Kontemplation –
    Hier verewigt sich Gefahr
    In Granitkathedralen, in Salz oder Ton.


  • Wendelsteinalm & das eintausendsechshundertvierundsiebzigste Gedicht

    Blick von Bayrischzell auf die Wendelsteinkette

    Vierte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Angst vor dem weißen Blatt, Discounter, Kratzbäume, Joggende, Porzellanservices und atomare Endlagerung.

    Porzellanservices

    Wir repräsentieren beim stolzen Servieren
    Die bürgerliche Empathie,
    Zieren das Filigrane mit sehr, sehr viel Sahne –
    Ein Weiß mit Nachkaufgarantie.

    Es trotzt allen Wirren im vornehmen Klirren
    Des eingebrannten Standards Pracht.
    Die zarte Dekorsschicht ermahnt uns zur Vorsicht –
    Hier thront des Tischtuchs letzte Macht.

    Noch wahren sich Formen in pfleglichen Normen,
    Noch leisten wir uns die Manier.
    Wer weiß, was wir wären ganz ohne Saucieren –
    Uns nährte das gute Geschirr.


  • Bergrücken & das eintausendfünfhunderteinunddreißigste Gedicht

    Wendelstein mit Wendelsteinkircherl

    Die Schulter-Nacken-Partie der Marilyn M.

    Die Schulter-Nacken-Partie von Marilyn Monroe
    Ist wie frühmorgendlich unbetretener Schnee …
    Welch Huldigung wagt sich an solch Perfektionsshow,
    Da allüberall singt der Sinne Juchhe!?

    Darf dein dürftiges Dasein solch Glorie erwarten,
    Die von Kameras für deinen Bildschirm geraubt?
    Wird dank jener Ansicht vom unbegrenzt Zarten
    Nicht erst an die Mächte der Götter geglaubt?

    Diese Rückenpartie der verzückten Beglückung
    Ist ein fast überfordernder Buttercremeschmelz!
    Drum braucht ihr Genuss eine Schling-Unterdrückung,
    Ein erdendes Mal des Nicht-von-dieser-Welts!

    Sonst wär‘ ich, meinem Blicke gleich,
    In Haut schon längst versunken
    Und all der süßen Pracht zu reich
    In Liebreizflut ertrunken.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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