„Und sahet ihr auch Gnus?“ „Fürwahr,
Auf unsrer Fahrt durch Afrika
Da sahen wir auch Gnus!
Und das in wahrlich großer Zahl!
Auch blieb es nicht bei einem Mal …“
„So oft sahet ihr Gnus?!“
„Naja, wir hatten kein Wahl!
Den meisten sind ja Gnus egal –
Drum wundert fast Ihr anormal-
Es Fragen nach den Gnus?!“
„Ja, wissen Sie – ich bin so einer
Nach dem fragt für gewöhnlich keiner
Drum solidarisier‘ ich mich
Mit einem Tier, das so wie ich!
Dann frag‘ ich das Unfragenswerte
Grad so, als ob es mich was scherte.“
Starr
In War-
Teposition
Regungslos erregt
Steh’n
Wir konzentriert auf’s Seh’n
Ob sich was bewegt
Ich fixier‘
Das fixe Tier
Und werd‘ zurückfixiert
Bis ein Zuck
Vom Atemruck
Sich ins Bild verirrt
Der die Spannung seitwärts lenkt
Und das Tier nach links versprengt
Dennoch wurden heute hier
Für der Augenblicke vier
Von uns zwei jäh Aufeinandergeprallten
Alle Uhren angehalten
Riposte-Crossovergedicht zu Heinz Erhardts „Ein Naßhorn“ und „In der Traumstadt (Lächeln)“ von Peter Paul Althaus
Horn und Sporn
In der Traumstadt ist ein Nashorn stehengeblieben
Niemand weiß, wem es gehört
Und beim Versuch es fortzuschieben
Hat ein Polizist sich die Schulter gezerrt
Und das Nashorn weiß gar nicht, wie viel es gewogen
Bevor es nach Schwabing gekommen
Doch es hat hier, nachdem’s durch die Kneipen gezogen
Wohl deutlich noch zugenommen
Langsam stapft es nun von hinnen
Trotz der Masse: leicht verstört
Will als „Ansporn“ neu beginnen
Weil’s sich quasi gleich anhört
Es lesen die Maden in meinen Wänden
Ein Rezeptbuch für tödliche Wunden
Verwesendes steht erst in späteren Bänden
Selbst Mädchen zähl’n da zu den Kunden
Nachdem wir den Hund begraben hatten
Schlich der Geruch der Verwesung in alle Zimmer
Es war wohl der hündische Überschuss Treue
Der ließ sich nicht mit ihm bestatten
Und das ist der Grund, Welt, weshalb ich noch immer
Mein Herz zu beerdigen scheue