Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Tabak & Alkohol

Genussmittel in der Lyrik: Zigaretten, Alkohol und andere Drogen. Verse übers Saufen, Qualmen und Wegdriften.


  • Mülheim a.d.R. & das zweihundertachtundsechzigste Gedicht

    Wassermuseum Mühlheim an der Ruhr

    Wasserturm in der Zweitnutzung.

    Die Partyhelden oder Die Gewichtung der Dinge

    Selbst ein gutes Gedicht
    Bringt es ja nicht …
    Und steht hilfloser in der Welt
    Als jeder stinknormale Drink
    Und sei es nur das nächste Bier
    Das, alter Freund, ich gern mit dir
    Auch auf das Wohl der Lyrik trink‘
    Bleibt sie doch ein Glas, das sein Inhalt erhellt


  • Weingedicht zwei & das zweihundertzwölfte Gedicht

    Bayreuth

    Wein zum Weinen?

    Notlösung, not Lösung

    Kerl, wat schmeckt der Wein kacke!
    Ist ’ne harte Attacke
    Sorgt für grässliches Brennen in Magen und Schlund

    Der sticht schon hässlich in der Nase
    Ist des Geruchsinns Metastase
    Den behält doch kein Mensch ’ne Sekunde im Mund?!

    Dass er dennoch so beliebt
    Ist, weil’s grad keinen andren gibt


  • Mönchgrün & das hundertneunundneunzigste Gedicht

    Mönchgrün

    Irgendwo hinter diesem Hügel liegen die 15 Häuser von Mönchgrün. Aber wie es da auschaut, muss man selbst ergründen. Vielleicht beim Literarischen Weinfest 2017?

    Schlummertrunken

    Wo die grünen Mönche wohnen
    Mitten Apfelbaumgeäst
    Torkle ich mit Kollisionen
    Halte mich am Weine fest
    Leg mich auf der Wiese nieder
    Hoffe, dass das Wetter hält
    Sattle meinen Abtauchsieder
    Reite in ’ne andre Welt


  • Frühlingsfreizeit & das hundertneunundvierzigste Gedicht

    Königsplatz München

    Vier Tage München. Heimurlaub (mit zwei Auftritten). Königsplatz.

    Oh Menschen, die ihr redlich seid – wisst um des Rauchens Schädlichkeit!

    Ein Jüngling stand an einer Klippe
    Im Lippenloch ’ne glüh’nde Kippe

    Er sog so stark am Filter rum
    Dass vor ihm arges Vakuum

    Entstand. Sodann zog’s ihn hinein
    So kippte er vom Klippenstein

    Ja, der eigene Sog in den Abgrund ihn blies!
    (Wer denkt da, dass ihn jemand stieß?)


  • Gavoi & das hundertdreiundvierzigste Gedicht

    Nuraghen-Türme auf Sardinien

    Ein Requisit des Abends kann nicht ohne Kommentar bleiben.

    Dem Landwein

    Wie kann so ein Schluck so viel Möbel umstoßen
    In meinem klein geglaubten Mund
    Und Sonne wie Kraft entrauben dem bloßen
    Rotweinkelchhimmelwärts schließenden Rund?


  • Münster & das hundertdreiunddreißigste Gedicht

    Münster

    In Münster gefeiert. Vorher Slam. Trotz vorherer Streckensperrung Marl-Haltern.

    Die verkaterten Morgen

    Ein verknitterter Blick kratzt das Kalb meiner Stirn
    Der gehört noch nicht so ganz zu mir
    Ich muss ein verwittertes Fell strukturier’n
    Die entglittenen Bilder des Tages entwirr’n
    Danach erst begebe auch ich mich ins Hier


  • Iphofen & das hunderteinunddreißigste Gedicht

    Iphofen Weinfest

    Iphofen, Weinfest. Und ein eigens hierfür verfasster Text.

    Dem Rauschen

    Oh holder alkoholischer Rausch
    Du mein Hektik-Hirn bettendes Daunengebausch
    Du durch Reben verstrebtes Konstrukt von Genuss
    Süß-samten strömender Überfluss
    Belebend, benebelnd und alles vergebend
    Was an Herzweh und Kummer das Leben durchwühlt
    Der Dreckrand, die Räude – all das Lahmen der Freude
    Wird vom labenden Trank in das Jenseits gespült
    Gedämpft und gefiltert vom Wohlgeschmack
    Und dem locker beschwipsten „Na, allet im Lack?“
    Denn was bräuchte es mehr
    Um sein Sein temporär
    Von all dem Elend abzumelden
    Als ein Glaserl voll Saft
    Rauschentliehener Kraft?
    Das Hemmungen verhehlende Serum der Helden!

    Gegärt mit der Stärke der Stimulanz
    Und den Feuerwerkskörpern der Endorphine
    Auf zum gleichtgewichtsschwachen, euphorischen Tanz!
    Dem Torkeln und Lallen mit glücklicher Mine
    Alles Drängen der Welt – es bekümmert uns nicht!
    Du tauchst selbst das Dunkel in günstiges Licht
    Bist als Tropfen Ration
    Schönheitsoperation
    Das Botox der Gemütlichkeit!
    Holst aus jedem Feste
    Kritiklos das Beste
    Beträufelst mit Stimmung selbst die lästigste Zeit
    Oh, selige Redseligkeit
    Mit Schulterschluss und Bruderkuss
    Nur neue Freunde weit und breit!
    Ja, noch ma ne Runde hier, aber mit Schuss!

    Ach, da hinten ist grad einer kräftig am winken
    Das sei doch nicht gut und man stürbe vom Trinken
    Nun, heißt das dann wohl, ich stürbe nicht
    Wenn ich auf Alkohol verzicht‘?!
    Tja. Aber wär es das wert?
    Ist’s nicht grundweg verkehrt
    Sich gegen den Segen des Rausches zu wehren?
    Dem gelösten Erheitern
    Dem Bewusstsein Erweitern
    Und Bacchus, den Hopfen, Destillate zu ehren?

    Wer behauptet nun käsig, dies sei nur ’ne Flucht?
    Welch Cretin, der da niemals nach Besserem sucht
    Als das schnöde Ich-Ich der ernüchterten Welt
    Wo die schale Enthaltsamkeit öd‘ sich entpellt

    Ja, da I-A’n die Fitnessdonkeys
    Verbitterte Entgiftungsjunkies
    Die Work-Out-Nomaden der Medical Spas
    In Bademäntel eingeschweißt
    Deren ganze Ernährung entschlackt wurd‘ vom Spaß
    Ohne Personal Trainer gilt man schon als verwaist
    Mit Drill gesundheitsoptimiert
    Und willig durchdiszi-spleeniert
    Da sitzen sie freudlos überm Rausch zu Gerichte
    Stetig in Predigt zum strammen Verzichte
    Verdammen mit fast religiöser Erbauung
    Die unbeschwerte Weltanschauung

    Dass ihr trüben Verirrten es endlich kapiert:
    Einzig spirituell ist die Spirituose
    Hochgeistiger Alkohol desinfiziert
    So reinigt die Seele und bringt euch in Pose:
    Alkoholu Akbar! Alk is all and the whole!
    Schon schummrig erwärmt trink ich auf euer Wohl
    Dass man euch von der Präzisions Kühle erlöse
    Euer Kleingeist im wachsenden Hochgefühl döse
    Dass ihr anspruchsfrei und zweckgestutzt
    Diesen Fluchtweg eures Lebens nutzt
    Behüte auch euch der allrettende Rausch!
    Die Finsternis der Welt zum Tausch …

    Ihr entgegnet: Du weißt selber, wie unreif du bist
    Dass Wunsch nach Rausch arg krankhaft ist
    Und das rare Geschenk deines Lebens zerstört!?
    Jaja, das mag sein – hab ich auch schon gehört
    Doch möcht‘ mein Leben ja nicht neuwertig weiterverkaufen
    Sondern nutze die Chance, es mir schöner zu saufen
    Und trotz all der Kranken und Kassen Beschwerden:
    Das soll mit uns nix Ernstes werden
    Mir geht es nicht um Druckbetankung
    Bis zur Alkoholerkrankung
    Nur
    Um den Zauber des Rausches, das Glück und den Trost
    Also, ein Hoch auf die Gläser, ihren Inhalt – und Prost!


  • Ritter Butzke & das hundertundsechzehnte Gedicht

    Alexanderplatz

    Mal wieder in Berlin. Und endlich mal wieder in der Ritter Butzke. Nach dreimal Schwänzen.

    Ritter sein

    Ich würd‘ ja gern ein Ritter sein
    Dann tränke ich zwei Liter Wein
    Bloß um im nächsten Schritt zu schrei’n:
    „Da passt auch noch ein dritter rein!“
    Dann tät‘ – um wieder fit zu sein
    Ich in den Pool von Britta spei’n

    Die schaute wohl verbittert drein
    Doch ich, ich würde Ritter sein
    Wenn wer vor Wut entrüstet‘ sich
    Stünd‘ immer gut gerüstet ich


  • Klimawandel & das achtzehnte Gedicht

    Haleakala auf Maui

    Auch wenn es von der prallen Sonne in den Prasselregen geht – irgendwo ist alles eins, hörte ich mal und hoffe auf dementsprechend milde Umstellung.

    Im Gegen Teil

    Wir kämen in Erklärungsnot
    Bekäm‘ das Meer mal Strandverbot
    Denn ohne jenes wär‘ das eine
    Selbst auch entfernt von seinem Sein, ne?

    So muss für das „Hey, hier ist Nichtraucher!“-Schrei’n
    Auch irgendjemand Raucher sein


  • Vulkane & das fünfzehnte Gedicht

    Haleakala auf Maui

    Ursprungstäler gestaltende Vorursprungsberge grüßen aus 3.000 Metern.

    Wollen Vulkane

    Einen Vulkan
    Kann Volker
    Volle Kanne gebrauchen

    Mussernichmehr selber rauchen


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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