Einer der notorisch von mir aufgesuchten Badepunkte und Spaziertouren während der Tourpausen.
– 05.05.2016 Planschen
– 15.02.2017 Spazieren
– 30.10.2022 Spazieren im Murnauer Moos
Ripostegedicht auf „Herbsttag“ (1902) von R. M. Rilke
Wintertag (2022)
Gott: ist dat kalt! Und der Frost macht bald groß.
Wir lesen schnatternd Gasstandsuhren
Und kurz hernach geht’s Winseln los.
Deck dich mit Konserven und Trockenobst ein;
Begib dich ins Loch ungemütlicher Tage,
Bedrängt von Entwertung und Weltfinanzlage –
Diese Welt voller Büsser fängt schwer an zu wein’n.
Wer jetzt sein Haus heizt, hat bald keines mehr,
Wird schrei’n: „Ej, verleiht hier wer Thermoglasscheiben!?“,
Wird Wasser schleppen, preppen, um letzlich auch ’nen Campinggaskocher aufzutreiben.
Und wird nach allem Hin und Her
Sich wundern, wo die Blackouts bleiben.
Durch die von der Nacht zurück-
Gelassene Wolkenschicht
Bergt mählich sich
Etwas Konturnahes vor.
Es rätselt sich Stück um Stück
Zur auflösungsdürstenden Sicht,
Versöhnigt dich
Mit dem schönen Glück
Vom jetzt tief in die Welt spur’nden Blaukorridor.
Vollmai’sige Prachtidyllen allenthalben. Insbesondere ein paar Regionalbahnhalte vor München.
Dichtung und Wahrheit
Ersinn‘ dir den ruhigsten Garten der Welt
Wohin sich kein Ton der Verrohung gesellt
Wo das sprießende Grünen im Überfluss quellt
Und sich blütenschwer Zweige in Windstille wiegen
Wo idyllisch ein Schweigen die Farben erhellt
Alle Pflichten im Schoß dieses Rückzugs versiegen
Wo die Aura der Stille die Quengler verprellt
Bis das drängelnde Draußen sich selber erschießt
Nur noch Vogelgezwitscher jed‘ Kampftöle bellt
Sich die Schönheit der Schöpfung dem Auge ergießt
Dort, wo sich ein Vers für den Eindruck verstellt
Es gäb‘ diesen ruhigsten Garten der Welt