Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Prag

– 23.11.16 Zwischenstopp in Prag
– 01.11.17 Rock Café


  • Kathedralenhahn St.Vitus & das zweitausendsiebenhundertdreiundsiebzigste Gedicht

    Hahn auf der Kathedrale St.Vitus an der Prager Burg

    Anders ge/versagt

    Natürlich geht das so in Ord-
    nung! Obschon ich vorhatte:
    Ich lege die Latte
    Nicht niedriger als auf „Optimal“.
    Vermutlich brech ich grad mein Wort –
    Gezwungenermaßen –
    Die Umstände saßen
    Nicht lang auf dem Pferd „Ideal“.

    Verständlich nennst du das mein „Scheitern“ –
    Längst sing ich’s „Ach, hätt’ich …!“ im Chor.

    Doch an Fehltreppchen mich zu erheitern,
    Ist meines Versagens Komfort!


  • Grand Café Orient & das zweitausendsiebenhundertzweiundsiebzigste Gedicht

    Im Grand Café Orient Prag

    September (Jahresrückblick 2025)

    Ich dachte da grad in der Pause verstört:
    Man hat schon so lange vom Trump nicht gehört!?
    „Er ist tot …!“, munkelt’s durch die Verschwörungskanäle.
    „So wenige Posts hat’s noch niemals gegeben!“
    Prompt schlägt er die nächstbesten Schlagzeilenpfähle
    Und lässt so wie gewohnt seine Kampfnüstern beben.
    Ja, der alte Abholzmichl, er lebt noch, so wie wir ihn kannten!
    Er fährt Säuberungsfeldzüge gegen Migranten
    Und er tauft das Verteid’jungsministerium
    In Kriegsministers Amtssitz um.
    Er lässt Drogenkutter vor Venezuela versenken
    Und will Amerikas Volk einen Märtyrer schenken.
    Denn in der Pause hab ich Charlie Kirk abgeschossen.
    Ja, ich dachte, so’n Großmaul braucht was auf die Flossen!
    Der ist nun Engel im Freie-Meinung-Himmel
    Und Trumps Jüngerschaft gröhlt: „Go to hell, Jimmy Kimmel!“

    Ich war in der Pause Regierungen stürzen –
    In Nepal und in Madagaskar.
    Ich wollt in der Pause kurz Bürgergeld kürzen –
    Doch da stand plötzlich Bärbel Bas da
    Und hat meine Pläne als „Bullshit!“ bekackt!
    In der Pause hab ich Ex-Regenten verknackt:
    Den aus Thailand, Bolsonaro und Sarkozy.
    „Und wann komm’n die ins Kittchen?“ Voraussichtlich nie.

    Ich hab in der Pause – ditt gloobt hier ja keener –
    Für Instagram mit Annalena
    Nen „Sex and the City“-Remake gedreht.
    Ja, alle schimpfen aus Meta – aber kaum einer geht …

    In Berlin sah nach Strommästeanschlagsparaden
    Ich streulichtfreistromlos die Mondfinsternis.
    Doch ich fand, dass das Einhundertsiebzig Milliarden
    Haushaltsloch noch etwas finsterer is.
    Bei den Kommunalwahlen in NRW
    Hab ich grad noch verhindert, dass die AFD
    Einen/eine OB in den Rathäusern stellt –
    Ja, in der Pause sorgt ich für ne sorglose Welt!

    Nach der Pause fehlt’s merklich an Schönheit im Saale:
    Armani starb, Redford und die Cardinale.
    Derweil unter uns Jimi Ochsenknecht gammelt,
    Der mit C-Promi-Eifer neue Assi-Points sammelt.

    Ich hab in der Pause Jan Marsalek
    Von Wirecard in Moskau gesichtet
    Und mit 800 Drohnenangriffen pro Tag
    Mal keck den bisherigen Höchststand vernichtet –
    Zum fünften Mal neuer Rekord dieses Jahr!
    Der ’24 bei Einhundertachtzig noch war, pah …
    Ich war in der Pause auch Schmerzgrenzen testen,
    Flog uralte Drohnen gen NATO und Westen,
    Die verlässlich mit Panik nach sowas agieren
    Und in ihr Ballaballa noch mehr investieren.

    Ich bin zur Pause in Gaza-Stadt einmarschiert,
    Mit der Abwahl Bayrous hab Macron ich düpiert,
    Hab die Antifa Ungarns als Terror kassiert
    Und hab Lissabons Standseilbahn falsch manövriert,
    Hab die Kader der Hamas in Katar bombardiert –
    Ja, ich hab in der Pause nicht wirklich pausiert!


  • Burgberglaterne & das zweitausendsiebenhunderteinundsiebzigste Gedicht

    Laterne auf dem Prager Burgberg

    Fünf meiner eher ungewöhnlichen Wünsche

    Ich möchte an Laternen turnen
    Und in Latrinen Fascho-Urnen
    Mit Stofftieren versenken.

    Ich möchte mich mit Dirnen tarnen,
    Mein Hirn verzier’n mit deren Fahnen,
    Vor allem will ich stinken.


  • Blick auf Hradschin & das zweitausendsiebenhundertachtundsechzigste Gedicht

    Blick auf Hradschin von der Mánes-Brücke

    Altstadtfassadenglück

    Glücksgefühlspendende Altstadtfassaden
    Knuddeln mich beim Schlendern,
    Sie laden ein, in der Historie zu baden.
    Zu gern überzeugt von den Blendern,
    Die Legendengeländer um jede Burg ketten,
    Werde ich einfach mit restauriert zu ’nem netten
    Wurstigen Stadtbursch von irgendwann früher –
    Durch und durch Durch-ein-Jahrhundert-Bemüher.
    Kurz einmal eintauchen kann ja nicht schaden,
    Glücksgefühlspendende Altstadtfassaden!


  • Am Prager Hradschin & das zweitausendsiebenhundertsiebenundsechzigste Gedicht

    Am Prager Hradschin im Herbst

    Erwärmte Erkältung

    Du Erkältungssymptom in der herbstlichen Sonne,
    Bist verknittertes Elend, entblätterte Wonne,
    Mit schwerem Atem und erleichtertem Sinn.
    Auch wenn’s anstrengend scheint – heut bekomm ich was hin!

    Ich weiß, diese Krankheit ist nicht überwunden,
    Doch ich zerr aus dem Würgegriff fröhliche Stunden –
    Ja, Herbst und Erkältung, ihr kriegt mich nicht klein!
    Denn die Sonne scheint auf meiner Seite zu sein.


  • Unterwegs & das siebenhundertzwölfte Gedicht

    In Prag

    Tourblues

    Und immer wieder Züge.

    Die kenn‘ ich zur Genüge.
    Hannover, Mannheim, Kassel, Köln –
    Die oft durchhetzten Umstieghöll’n
    Sind mir bekannt.

    Das ganze Land
    Verwässert sich im Wiederhol’n.
    Da raunt’s in mir: Bleibt mir gestohl’n!
    Als wenn ich’s nicht ertrüge:

    Das Wiederhol’n. Und Züge.


  • Kloster Strahov & das sechshundertdreiundneunzigste Gedicht

    Kloster Strahov

    Das gilt insbesondere für Dich, Pauline!

    Eh der Efeu Feuer fängt
    Und lodernd überm Boden hängt
    Eh dort Feen lebendig garen:

    Bändigt ständig Brandgefahren!


  • Pragtotale & das sechshundertneunundachtzigste Gedicht

    Bild 84

    Liebe

    Es gibt Dinge, die lassen sich nicht wiederholen
    Es gibt Dinge, die bleiben für immer gestohlen
    Es gibt Dinge, die lernen sich nur über Narben
    Du darfst dies und alles – auch unbegrenzt – haben


  • Karlsbrücke & das sechshundertachtundachtzigste Gedicht

    Karlsbrücke Prag

    Auf der Karlsbrücke

    Küssen
    Zu Müssen
    Is
    Gewiss
    Die Schönste aller Pflichten
    Schön sind auch: Geschlechtsverkehr
    Die Schlemmerei, das Dichten


  • 24 Kronen & das sechshundertsiebenundachtzigste Gedicht

    U-Bahnstation Prag

    Es ist wie es ist

    Ich spie in den Spiegel, geltungsbedürftig
    Doch flirtend mit dem Abbild schlürft‘ ich
    Alle Rotze wieder ein

    Und trotzt‘ nie mehr dem Widerschein


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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