Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Politik

Gedichte mit politischem Hintergrund oder entsprechender Attitüde.


  • Brennholz & das dreihundertvierzigste Gedicht

    Wasserfall am Ufer des Tsiribihina River

    Für zweieinhalb Tage auf dem Tsiribihina. Ohne WC und Dusche, aber mit solch passablen Alternativen. Drumherum ist das Land dagegen oft gerodet – und verheizt.

    Holzkohle

    Hier wär soviel Nistplatz für ein Paradies
    Sofern man der Zeit etwas Atemraum ließ


  • Das Lied der Deutschen & das dreihundertfünfzehnte Gedicht

    Lange Anna Helgoland

    Anlässlich des 175sten Geburtstags des Liedtextes – entstanden auf Helgoland – habe ich alle Worte der für die Deutschlandhymne gestrichenen ersten zwei Strophen neu arrangiert. Wurden schließlich auch bezahlt und sollten nicht unnütz verkümmern.

    Lied der Deutschen, Strophe 1-2, re-arranged

    1) Der treue Deutsche hält die Maas von Wein – und be(l)lt:
    Unser Frauen sollen stets ihren Alten begeistern – über den schönen Biss!
    Von Deutscher an Deutsche zum Deutscher über Deutsche
    Deutscher in Deutsche!
    Lang‘ alles an, alles – bis der Frauen Memel übertrutze!
    Und es zusammen KlangSangSang …

    2) Alles wein‘: „Der Leben behalten!“
    Uns brüderlich: „In Deutschland!“ – edler Tat!
    Und alles Welt in Deutschland …
    Der Treue über – deutscher Schutz!
    Wenn der ganzes Welt Deutschland:
    Deutschland zu – Etsch, Welt!


  • Leipzig Mitte & das zweihundertdreiundachtzigste Gedicht

    Bahnhof Leipzig Mitte

    Bahnhof Leipzig Mitte. Tief gesunken, groß geraten.

    Genug

    Heikle Schnitte durch die Kehle
    Vorlaufdritte, Ukulele
    Angepisste Islamisten
    Schleimhautzyste, Popos fisten
    Kopftuchnot der Rechtsmuslima
    Pokemon und Konfi-Beamer
    Infernal und Staatsgewalten
    Alle mal die Fresse halten!


  • Krypta & das zweihundertachtzigste Gedicht

    Totenwächter im Völkerschlachtdenkmal

    Totenwächter im Völkerschlachtdenkmal.

    Anteil

    Wenn schon Blues, sag, wessen Tränen
    Woll’n wir in den News erwähnen?


  • Stuttgarter Kickers & das zweihundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Stuttgarter Kickers GAZI-Stadion

    Nach dem Wald ins Stadion. Ich reiche dazu ein dem Rahmen gemäßes Herrengedicht.

    Verständnis, Miss!

    Du forderst „Gleichberechtigung!“
    Und scheinst dabei etwas gehetzt
    Dreht sich doch die Welt mit geordertem Schwung
    Du sagtest ja Gleich und nicht Jetzt


  • Leipziger Buchmesse & das hundertste Gedicht

    Leipziger Buchmesse

    Jubiläum. 100 Gedichte. Mit Gruß von der Leipziger Buchmesse. Und weil ich nie so recht weiß, was ich dort machen soll, kein Leipziger Gedicht, sondern Teil 2 der Oscar-Balladen. Ebenfalls – wie Black Swan im Teil 1, Gedicht 85 – aus der Unterrubrik „Weibliche Hauptrolle“:

    Margaret Thatcher (Die eiserne Lady, Meryl Streep)

    Misses Thatcher wird unerlaubt Milch kaufen gehen
    Das von ihr stramm gestaltete Königreich sehen
    Wie’s sich ohne Respekt vor die Boss-Lady drängelt
    Die resignativ weder aufbraust noch quengelt
    Sondern altersmild – weil schon bedeutungslos – aufweicht
    Und erkennt, dass am Ende ihr Ehrgeiz nicht ausreicht

    Denn wer nur stur den eignen Weg geht
    Wird am Ziel alleine sein
    Niemand kann, da sich die Welt dreht
    Wirklich ewig Sieger sein

    „Mom, du kannst nicht mehr allein hinaus!
    Das war doch längst so abgemacht?“
    Der Taumel der Erinn’rungsstaus
    Hat den Rest ihrer Welt durcheinander gebracht
    Sie reißt sich zusammen, „shall we dance?“ fragt ihr Mann
    Und dann reist sie zu Stätten, wo all dies begann

    Schier unbeschämt trug sie das Joch der
    Provinziellen Krämerstochter
    Und stampft die vor Kampfeslust brennenden Zähne
    In die träge, morastige Männerdomäne
    Der törichten Tories Parteipolitik
    Die ihr wackeres Gretchen viel zu lange belächelt
    Als ein Dienstmädchen, das sich im Tonfall verstieg
    Dessen Bärbeißigkeit bald geschlechtsbedingt schwächelt

    Doch Miss Thatcher wird zielstrebig Milch kaufen gehen
    Sich des Parlaiments Houses von innen besehen
    Sie ministriert vom Frau’ngebiet
    Sich schnurstracks in die Downing Street
    Und überstrahlt im blauen Kleid
    Der grauen Herren Herrlichkeit
    Mit stählern onduliertem Haar
    Die Perlen – nicht verhandelbar!

    Als ein handtaschentätschelndes Teatime-Klischee
    Steht sie unumstößlich zu dem, was sie will
    All das Tantige ist nur ein Grantig-in-spe
    Da ihr hastiges Stimmchen, so schneidend wie schrill
    Tönt sich jäh in die Höh bis zum Absprung vorm Kreischen
    Um den letzten Cretin das Gehör zu zerfleischen

    Denn irgendwer muss das Unsagbare sagen
    Und wer nicht rentabel ist, soll auch nicht klagen
    Sondern arschtrittbewegt seinen Lebenslauf würzen
    Misses Thatcher wird drastisch die Milchration kürzen
    Und mit provokantem Prinzipismus
    Zügelt sie vom hohen Rosse
    Den Malocher-Chauvinismus
    Alternder Gewerkschaftsbosse
    „Nennt mich, ihr Brüder, bittesehr
    Ruhig Bitch of England – i don’t care
    Werd‘ mit cooler Mine eure Coalminen schließen
    All das Labour-Gelaber soll mich nicht verdrießen!“
    Selbst in Bürgerkriegsnähe bleibt Maggie dabei
    Dass die Medizin bitter, doch notwendig sei

    Auch kein Zornstreich der IRA kann sie so treffen
    Nicht bereits aus den Trümmern die Losung zu kläffen:
    „Wir werden den Schurken um keinen Zoll weichen!“
    Kurz Flaggen auf Halbmast – das soll dann auch reichen
    Denn dass jeglich Unrecht ungerächt bleibt
    „Das ist, wo uns Schwäche hintreibt!“
    Schon zimmert sie Vergeltungsschläge
    Zum Geschnurr der Sargholzsäge
    Und, ja, niemand wird die Falklandinseln
    Je von Englands Falkplan pinseln
    Alles bleibt britisch und zermürbt stoppt der Streik
    Und Mag kassiert ein Doppel-Like

    Doch wer immer nur stur den eignen Weg geht
    Wird am Ziel alleine sein
    Niemand kann, da sich die Welt dreht
    Scheinbar ewig Sieger sein

    Zwischen Oxford-Stress und Ochsentour
    Kann den Kreis ihrer Lieben sie nur halbwegs umrunden
    Den Mann, die Kinder sieht sie nur
    In den nicht an den Ehrgeiz verfütterten Stunden

    Also, Maggie, shall we dance?
    Sprich dein Mantra, letzte Chance!
    Es wird einsam um dich und um deine Prinzipien
    Das Verständnis wendet sich ab von dir
    Doch du setzt auf Konfrontation statt „Vergib ihn’n!“
    Kompromisslosigkeit als privates Plaisier
    Du wirst nicht gewinnen, Mag, diesmal nicht
    Die Triumphe verrinnen, auf die du erpicht
    Werden grau mit der Zeit und umarmt vom Vergessen
    Trotz der Standhaftigkeit, auf die du so versessen

    Wer kennt in einst loyaler Runde
    Noch das Wörtchen „obstinat“?
    Die Opportunen plan’n im Grunde
    Lange schon den Hochverrat
    Du kannst weiter dem Pöbel die Milch vorenthalten
    Und als sinkendes Schiff deinen Standpunkt verwalten
    Bloss im großen Britanien ist für sowas kein Platz mehr
    Und ein Rücktritt erspart dir noch größere Patzer

    Du lehrtest ein Heer dich zu fürchten und hassen
    Nun hat selbst dein Dennis dich letztlich verlassen
    „Du kannst doch nicht ohne Schuhe geh’n!?“
    Dein Protest kommt zu spät, es ist längst schon gescheh’n

    Irgendwann verwebt sich die Welt in das Gestern
    Nivelliert sich jed Aufruhr in ebene Flächen
    Wo brühwarm und ungesühnt Schwächlinge lästern
    Und Eisen sich windet im mählichen Brechen

    Gardinengedämpft irrt ein Blick durch die Welt
    Mit ’ner Ahnung vom Draußen, die Miss Thatcher missfällt
    Diese Sturheit – von keinem Arzt niederzuringen
    Und zu Unbeugsamkeit will sie sich wieder zwingen

    Misses Thatcher wird unbeirrt Milch kaufen gehen
    Die Welt, sie mag sich weiter drehen
    Und trägt hart am Gepäck ihrer ruhmreichen Taten
    Lässt auch deren Sinn sich nun kaum mehr erraten
    Ein aalglatter Brutus tritt statt ihrer ans Steuer
    Und die Milch scheint wie jedes Jahr doppelt so teuer


  • Schwabach & das dreiundachtzigste Gedicht

    - 10.03.16 Schwabach, Poetry Slam, Jungegger’s

    Bislang definitiv meine Lieblings-Überschrift der Tour. In der Slam-Ankündigung hieß es: Chicago – Paris – Schwabach. So sieht es aus. Das steckt drin:

    A.B.A.C.

    Im City-Center Schwabachs steht
    Ein „All Bastards Are Cops“

    Vom „Schw…“ verbrämt zwar wirkt der Trick
    Der schnöden Polizeikritik
    So wie der Standard – nur verdreht

    Nun doch ein tarnentlutschter Drops


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