Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Essen

Meine Heimatstadt, obschon 1998 gen Hamburg verlassen, ist immer noch jedes Jahr für mindestens sechs Auftritte und unzählige Zwischenstopps gut.
Jede Menge Essen-Gedichte finden sich in meinem Buch „Büdchenzauber und Zechenverse“ (http://www.conbook-verlag.de/buecher/ruhrgebiet/)


  • Folkwangstadt & das zweitausendeinhundertfünfundneunzigste Gedicht

    Weihachtsmarkt in Essen

    Ripostegedicht auf „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss

    Die Weihnachtsmaus 2.0 (Mutters Rache)

    Die Weihnachtsmaus ist sonderbar –
    Sogar für die Gelehrten.
    Denn einmal nur im ganzen Jahr
    Entdeckt man ihre Fährten.
    Das ganze Jahr macht diese Maus
    Den Menschen keine Plage.
    Doch plötzlich aus dem Loch heraus
    Kriecht sie am Weihnachtstage.

    Und kaum späht sie ein freches Kind,
    Das Muttern nicht zu Willen,
    Wird dieses Tier vor Blutdurst blind
    Und drängt drauf, ihn zu stillen.
    Nascht Christian vom Marzipan,
    Das doch bestimmt für Peter,
    Begießt sie ihn schnell mit Benzin –
    Und siehe da: Schon brät er!
    Auch Nelly, die am eierschaum’nen
    Weihnachtsmann geknabbert,
    Ist kurz drauf ihr Gesamtgedärm
    Zum Bauch hinaus geschlabbert.
    Es stahlen Ernst, Hans und Papa
    Sich frech ein Stück vom Kekseschmaus?
    Zerdrückt werd’n sie zu Mett-Tartar –
    Denn so was schmeckt der Weihnachtsmaus!
    Ihr fragt euch bang, wer machte Hänschen,
    Ja, und auch Lieschen dem Garaus?
    Nun, sagt Mama, sie sah ein Schwänzchen –
    Dann war es wohl die Weihnachtsmaus!
    Weihnachtsfest im Kreis der Lieben –
    Wie man’s gern gefeiert hätt!
    Ach, von der Familie blieben
    Einzig übrig: Mum and Dead!
    Wie gesagt, Herr Kommissar:
    Diese Maus ist eine Plage –
    Doch es endet ihr Eklat
    Just am Weihnachtstage.

    Was gibt’s denn da im Nachbarhaus?
    Dort spritzt grad Blut ans Fenster!
    Ja, wütet da die Weihnachtsmaus?
    Ja, seh ich schon Gespenster?!
    Gibt’s auch dort drüben Mausetote?
    Klär’n Sie das auf, Herr Kommissar!
    Vielleicht die Tat der selben Pfote?
    Ich sag dann: Tschüss – bis nächstes Jahr!


  • Endlich Auswahl & das zweitausendeinhunderteinundneunzigste Gedicht

    Buttons von Marilyn's Army

    Dein Spotify Mix der Woche

    Jed‘ Playlist liefert den Beweis:
    Der ganze Algorithmen-Scheiß
    Wird ewig stutenblöde bleiben!
    Ein Zeitverschwendungszeitvertreiben
    Wird uns als Zukunft aufgedrängt,
    Weil ein Computer Inhalt denkt.

    Solch Stumpfheit wird uns weiter lenken –
    Drum seid bereit zum Anspruch-Senken!


  • Essen-Überquerung & das zweitausendeinhundertfünfundachtzigste Gedicht

    Kraniche überm Ruhgebiet

    Wink gen Afrika

    Wenn die Kraniche bald schon in Afrika landen,
    Im warmen Matsch dortiger Flußbänke stranden
    Und sonnenbefönt vom Erlebten erzählen
    (auch interessant: Welche Sprache sie wählen?!),
    Wie stieg wohl das Fieber der heimischen Fauna,
    Die just überlebte ’ne Bruthöllensauna?

    Wir zieh’n durch die Welt, glauben Krisen zu kennen –
    Aber uns winkt die Wahl, uns von diesen zu trennen.


  • Unter Kurt-Schumacher & das zweitausendachte Gedicht

    Tauben unter der Kurt-Schumacher-Brücke von Steele nach Überruhr

    Zwischen den Jahren

    Die letzte Weihnachtspost trudelt jetzt ein,
    Es lässt selbst „Last Christmas“ das Dudeln sein,
    Geschenke werd’n in die Regale geschoben
    Und mit den Kulissen des Alltags verwoben,
    Man frisst, etwas hastig, zu viel Schokolade –
    Und findet, dass es nun vorbei ist, schon schade …


  • Tiergehege Wichteltal & das zweitausenddritte Gedicht

    Bewohner vom Tiergehege Wichteltal

    Im Überruhrer Wichteltal

    Und wieder fällt des Dichters Wahl
    Aufs Überruhrer Wichteltal.
    Dort wird er von Erinnerungen
    Wie wortwortwörtlich angesprungen,
    Verbindlich beim Spazierengehen
    Mit Findlingen aus Vers versehen,
    Dort rührt ihn Ruh und sinnt Kontur –
    Am Treidelpfad zu Überruhr!


  • Eingeschmückt & das zweitausendzweite Gedicht

    Der Überruhrer Weihnachtsbaum 2021. Selbst mit ausgewählt.

    Fassadenschmuck

    Ach, ahnt denn deine eitle Pracht
    Von ihrem Niedergang?

    Nach Anmut schnappt des Wandels Macht –
    Es dauert nie sehr lang.


  • Ungeschminkt & das zweitausenderste Gedicht

    Der Überruhrer Weihnachtsbaum 2021. Selbst mit ausgewählt.

    Der Geist der Weihnacht (mit zwei Endoptionen)

    Da war ich über Weihnachten kurz zwei Minuten nüchtern,
    Schau meines Platzes Nachbarn an und melde etwas schüchtern:
    „Ich glaub, ich bin nicht richtig hier – ich kenn Sie alle nicht!“
    (Dies ist die erste Möglichkeit fürs Ende vom Gedicht.)
    „Setz dich getrost – wir wissen da genauso viel wie du!“
    Flugs füllte man mein leeres Glas und prostete mir zu.

    So macht der Geist der Weihnacht nicht allein aus Fremden Brüder –
    Wir nebeln die Familie ein und werden selig müder,
    Bis man sich bald mehr und schon nicht mehr erkennt.
    (Das ist Ende zwei. Einen schönen Advent!)


  • Middle of E & das eintausendneunhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Essener Hauptbahnhof

    Vor abermals verregneten Scheiben

    Und mit jedem herbstnen Regenfall
    Berichtigt sich mein Blick.

    Verschwommen tropft sich auf ein Wall,
    Ein unvernomm‘ner Klick
    Linkt zurück ins Graueinst – nunmehr ein Idyll.
    Behauptet als Raubein, steh stad ich und füll
    Die Welt in den Mauern von zu kalten Scheiben
    Wie ein verzwergtes Jenseits auf.
    Jenes lässt vom Elan sich längst schlechter vertreiben –
    Ich nehm‘s als Alter gern in Kauf,
    Da das Jetzt wie zum Trotz sich mit Unverstand schmückt,
    Eine kindliche Bootsfahrt mich stärker entzückt.

    Bis ich dämmrig mich mit diesem Fazit versöhn:
    Mein Leben war – nicht ist – noch schön.


  • Bahnhofswand & das eintausendachthundertzehnte Gedicht

    Am Essener Hauptbahnhof

    Von Sternmustern

    Von Sternmustern, die sterben mussten,
    Hab gestern ich im Stern gelesen
    Und streng mich musternd mutgemaßt:
    Ich bin es nicht gewesen!


  • Haus der Technik & das eintausendachthundertachte Gedicht

    Fassade vom Haus der Technik in Essen

    Die Stützpfeiler

    Wir schürfen am Schuldenberg Nicht-Unterstützter,
    Der Schutthaufen wächst, nebst der Frage „Wem nützt’er?“,
    Ein Antwortversuch lautet: „Fünftausend Meter!“
    (zunächst mal vernünftig, erläutert wird’s später …),
    Uns selber entlastet’s rund Achttausendmal.

    Alles hat einen Grund. Und der Grund ist egal.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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