Wie hab ich seibernd dreingeluchst,
Wo sie statt unter- ungebuxt
Ihr wabernd „so ist recht“-Geschlecht
Reich frei entfaltet ausgeflächt,
Als sei ’ne Reihe von Rekorden
Für neue Ären einzunorden.
Hab so stark drauf- wie dreingeäugt,
Dass jetzt voll Gram mein Blick sich beugt
Und nach solch warmen Halten sucht,
Die spaltenarme Zeit verflucht –
Als sei die Folge von Genüssen,
Dass Weitre weiters folgen müssen,
Um seinen Pegel auch zu halten
(und in der Regel geht’s um Spalten).
Doch heut, vor dir zu sehr bebuxten
Schaff ich’s nicht mal zur verdrucksten
„Magst du dich ma auszieh’n?“-Frage
Für die Mild’rung meiner Lage.
Ich witt’re hier klar ein Gebiet,
Das unenthüllt mich runterzieht –
Anstatt du’s mit dem Büxlein tust!
Worauf des Glücks Verzückt-Sein fußt.
Magst du gemäß solch‘ Sehnen
Die Hosenbünde dehnen?
Zu lange schweigen
Heißt: Rhythmus vergeigen,
Abseits zu landen vom einstigen Reigen
Zu lang zu schweigen
Bedingt abzusteigen,
Heißt: Weißheit verbeigen,
Zertretene Zehchen,
Heißt: irgendwie sich ohne Nirgends verlier’n,
Dringt letztlich gesetzlich als Leerstand ins Hirn
Und kommt zum Ende nicht zur Ruh.
Meine alte Hood untergrundbähnlich zu queren
Und ihr irgendwie schändlich den Rücken zu kehren,
Zeigt, wie sehrstens entleert meine Seele schon ist
Und wie wehrlos sich manch eine Ära vergisst.
Da all ihr Wert nährt ein gemeines Verrinnen
Im Zärteln der Mär, es tät Neues beginnen.
Schoch tauch ich hier ab mit der Zeit, die ich habe –
Auch leidlich bereit für den Ausblick im Grabe.
Ich werde womöglich mich nie dran gewöhnen,
Dass man sich an alles gewöhnt.
Sollt‘ ich denn dem Pool der Gewohnheiten höhnen,
Wenn alles in mir klagend stöhnt?
Und wieder fällt ’ne Tür ins Schloss
Und öffnet sich nicht mehr.
So stürmt die Zeit, die ich genoss,
Ins „Auch schon sehr lang her!“
Und wird dann als Gedichtbericht
Hier niemand‘ interessieren.
Ach, Gegenwart, ach, stör mich nicht
Beim Rekapitulieren!
Normalerweis‘ bin ich zu Amei-
Sen doch eher gräuslich –
Heut scheiß ich drauf, weil raus. Ja, mei,
Dann macht’s euch hier fei häuslich
Und seid dem neuen Herrn am Herd
Sehr gerne eine Plage!
Lang fand ich euch bekämpfenswert –
Nun wünsch ich schöne Tage!
Schon sitzt die Waffenindustrie
Bei mir auf dem Balkon
Ich war so sehr „Mich trifft es nie!“ –
Das hat man nun davon!
Die wringt jetzt bald ihr Pimmilein
In den verwaisten Bottich
Und etabliert das Unverzeih’n,
Malt alle Zukunft grottig.
Schon sitzt die Rüstungsindustrie
In meiner schnieken Wanne –
Zwar abgetaucht, doch sicher nie-
Mals eingeschäumt vom Funne,
Denn wir einst lieblich ausgekost‘.
Jetzt bürstet sich der Rüstungsrost
An Herrn von Zu’stens Pimmilein.
Ich wärm mich an mein‘ ärmlich‘ „Nein!“.
Wenn brünftig Euch auch Segen narrt,
Ihr Günstlinge der Gegenwart:
Das, was ihr mir genommen,
Berangt ihr nicht,
Verzwangt ihr nicht –
Ihr werdet’s nie bekommen!
Das erste Mal Heimfahrt zum neuen Daheim –
Und die Frage im Ohr, ob der Weg mich schon kennt.
Ich fäd’le ja stets jede Zeile zum Reim,
Meine Eilfertigkeit spornt die Leeren an: „Rennt!“
Ja, es ist noch zu früh, um ein Mehr zu erahnen –
Werd vorerst kleine Schritte geh’n
Auf um Baugruben weiters zu ziehenden Bahnen
Im Glauben, mich hinauszuleh’n.