Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Marionettentheater & das hundertundzehnte Gedicht

    Marionettentheater & das hundertundzehnte Gedicht

    Aus dem Marionettentheater München. Sind wir nicht alle ein bisschen …?

    Der Gehängte

    Auch tot hänge ich noch am seidenen Faden
    Und daran hinab seil’n sich seibernde Maden
    Drängen und zwängen sich in meinen Nacken
    Um dem baumelnden Körper Gewicht zu entschlacken
    Der sackig, fahl und eingefallen
    Strebt Schwerkraft suchend mit den prallen
    Leichensaft gefüllten Zehen
    Weiters Richtung Niedergehen

    So häng‘ ich nun vielleicht seit Wochen

    Und hab noch nie so streng gerochen

    ‚S ist gut verpackt, was ich einst hatte
    
In jene Schlinge der letzten Krawatte

    Und raffte auch hin ich am ästhetischen Leide
    
Sie zumindest ist aus Seide


  • Osterspaziergang & das hundertundneunte Gedicht

    Osterspaziergang & das hundertundneunte Gedicht

    Über Ostern Pause gemacht. Auch hier im Blog. Und dennoch an Euch gedacht:

    Ostersuche

    Tradiert durch Gottes Kind und Sohn
    Drapier ich meinen Finderlohn
    Mit aus Ritzen stibitzten Eier-Color
    Das der Hase, der nächtens im Weiher erfror
    Dort sorgsam für seine Würfe gehortet
    ‚S ward von mir gierig mit Spürsinn geortet
    Und auch der Kakaomassenhohlraumfigur
    Kam ich schlussendlich auf die Spur
    Steckt da, in des Leichnams Backentaschen
    Noch lecker süßer Kram zum Naschen?
    Ist das, was zuletzt seinen Magen gefüllt
    Eventuell von Schokolade umhüllt?
    Ich geb‘ keine Ruh, bis ich jedes entdecke
    Der Schleckerei’n trächtigen Hasenverstecke!

    Doch den Beutezug werd‘ zum Dekors ich drapieren
    Und klug schaff‘ ich in meinem Nest
    Ein Plätzchen, um drinnen den Sinn zu zentrieren
    Von dem ich träume, treu und fest
    Denn
    Jede Suche macht nur Sinn, wenn
    Wir in ihr was andres finden


  • Berlin again & das hundertundachte Gedicht

    Berlin again & das hundertundachte Gedicht

    Ewiges Zwischenstoppziel Berlin. So undankbar wird von mir vermutlich keine Stadt bereist. Es ist das Wissen um die stete Wiederkehr. Welches gleichsam als Kompliment gedeutet werden darf.

    Fremdschaftsgrade

    Berlin, ick kenn dir, biste mir
    Ooch manchmal zu veränderlich
    Ick finde mir zurecht in dir
    Wie sons in andre Länder nich

    Da wollen welche gleich entgegnen
    Anstatt den Text so abzusegnen:
    Ditt andre Lända fremda wär’n
    Ditt wär ja nich verwundalich

    Da kennen wohl die Dam’n’un’Herr’n
    Dich Hund von einer Stadt noch nich


  • Leaving Amsterdam & das hundertundsiebte Gedicht

    Leaving Amsterdam & das hundertundsiebte Gedicht

    Der Zeitplan drängt und man lässt überall halb erledigte Städte zurück. Was man nicht alles nicht schaffen kann …

    Das Ungeschriebene

    Im Keller der Versagerträume
    Stieß ich heut auf Lagerräume
    Dort steckt das Verbliebene
    Von mir Ungeschriebene

    Du musst bereit sein
    Diese Lager zu räumen
    Teil dir die Zeit ein
    Und hör auf zu träumen


  • M.A.sterdam & das hundertundsechste Gedicht

    M.A.sterdam & das hundertundsechste Gedicht

    Auch auf dem Aufgabenzettel: die Songtexte zum nächsten Marilyn’s Army-Album. Ein Haken mehr:

    Irgendwo ein Hafen

    1) Irgendwo ein Hafen, aber nicht einmal ein Schiff
    Nur kalte Melodien, die kein einziger Ton trifft
    Dort fehlt es an Schönheit und erzieherischem Schliff
    Niemand liest die Karten und der Fahrer ist bekifft
    Das alles zählt noch nicht, mein Baby!

    Refr:: Es ist ganz gleich, wie nah wir war’n
    Das lindert es nicht, das lindert es nicht
    Wir hab’n so gut wie nichts erfahr’n
    Das hindert uns nicht, das hindert uns nicht
    Denn seitenweise füllt sich’s leise an …

    2) Grau verhang’ner Morgen – freie Fahrt, doch kein Sicht
    Jedes Wort zerbricht an Zweifeln und das unterfordert dich
    Wir seh’n keine Chance auf Nachtisch, steh’n vergebens vor Gericht
    Diese Stadt ist zu verschlafen und der Fahrer räkelt sich
    Das alles zählt noch nicht, mein Baby!

    Refr:: Es ist ganz gleich, wie nah wir war’n
    Das lindert es nicht, das lindert es nicht
    Wir hab’n so gut wie nichts erfahr’n
    Das hindert uns nicht, das hindert uns nicht
    Denn seitenweise füllt sich’s leise an …

    3) Ein Cousin vom Tiefseetaucher klammert sich ans Riff
    Diese Zeile wird gestrichen, weil sie niemanden betrifft
    Es gibt nur verlor’ne Spiele, aber nie ertönt ein Pfiff
    Ist auch nirgendwo ein Hafen – unser Fahrer wird verschifft
    Denn seitenweise füllt sich’s leise an …


  • Amsterdam & das hundertundfünfte Gedicht

    Amsterdam & das hundertundfünfte Gedicht

    Blütenglück

    Was kümmert die Blüte die fehl’nde Idylle?
    Zur Not ist sie durchaus sich selbst schon genug
    Auf kleinstem Terrain die größtmögliche Fülle
    Schmückt sie sich ihr Stück zum geglückten Versuch

    Übers Andere sollen die Andren entscheiden
    Das wird sie nicht sehen, das muss sie nicht leiden


  • Amsterdam & das hundertundvierte Gedicht

    Amsterdam & das hundertundvierte Gedicht

    Amsterdam by night. Aber natürlich im Bereich der Fiktion (ich bitte, an dieser Stelle nicht nach einem Wortwitz zu suchen. So weit sind wir noch nicht.).

    Fast treu (In De Wallen)

    Beim Betrachten der Grachten
    Begann ich zu schmachten
    Da sprach – wenig sachlich
    ‚Ne Dame vom Fach mich
    Fast nackig auf ’nen Nachtisch an

    „Sachte, Freund, sachte!“ sagte ich mir
    Verbrachte die Nacht aber trotzdem mit ihr

    Wenn’s wallt
    Ist’s halt
    Nicht leicht für’n Mann


  • Amsterdam & das hundertunddritte Gedicht

    Amsterdam & das hundertunddritte Gedicht

    Weiterhin mit gewogenen Grüßen aus Amsterdam.

    Die Schweigenden

    Diese Häuser, sie hecken wahrscheinlich was aus
    Wie sie konspirativ aneinander sich schmiegen
    Zärtlich beneigt, als sei Plan ihres Baus
    Zum Zweck der Gemeinschaft die Balken zu biegen

    Wir sollten jetzt nicht mehr von Zufällen sprechen
    Wenn etwas herabfällt, wenn Dächer zerbrechen
    Es gibt diese Pläne, sie breiten sich aus …
    Von Giebel zu Giebel, von Haus zu Haus


  • Amsterdam & das hundertundzweite Gedicht

    Amsterdam & das hundertundzweite Gedicht

    Mit gewogenen Grüßen aus Amsterdam.

    Mähliche Engelnähe

    Ich kann nun mal nicht ändern, dass
    Ich ständig ans Gemächt mir fass‘
    Erst dann füll‘ deine Kaffeetass‘
    Ich mach‘ das alles nicht zum Spaß!

    Die Welt ist halt kein Wunschkonzert
    Und manches läuft hier grundverkehrt

    Es sind Massen betroffen von Hunger und Kriegen
    Wie soll ein Poet all dies Elend besiegen?

    Doch, Baby, lass dir deinen Glauben
    An eine bessre Welt nicht rauben!
    Ich finde es bewundernswert
    Wie dich dein Optimismus ehrt

    Und klebt auch jetzt noch dann und wann
    Am Tassenrand ein Sackhaar dran
    Ich stopp das – eines Tages, maybe
    Wir können Dinge ändern, Baby!


  • Düsseldorf & das hundertunderste Gedicht

    Düsseldorf & das hundertunderste Gedicht

    Unterwegs. Wie. Immer.

    Unfrei unterwegs

    Bin nur abends an Orten
    Und tags auf dem Gleise
    Mit anderen Worten:
    Versklavt an die Reise


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