Wie lang gilt noch dein Eid aufs „Von da nach dort“?
Dein Daseinsbrei aus Immerfort?
Solch Eifer für ein gutes Wort
Ist das des Sinn des Lebens‘ Hort?
Nun fragst du mich, ob es sich lohne
Dass ich so tief im Reisen wohne
Nun, bislang noch nicht – wird’s wohl niemals – und wenn …
Gegenfrage: Weißt du denn
Wie viel Schwimmwesten sich in die Lüfte erheben
Und einsatzbereit überm Stadtverkehr schweben?
So viel Reisen um nichts, frag ich, muss es die geben?
Ja? Nein? Oder: „Kann man nie wissen“? Na eben.
Diese Landschaft gab es auf der Zugrückfahrt nach Cagliari auch in Rot und Violett. Volle Pulle Frühling.
Frühling & Fortbestand
Für den einen Moment des höchsten Ruhmes
Wirkt das Land wie von Zartheit und Auftrieb bestäubt
Wenn aufgewallt zu Blüt‘ und Blum‘ es
Das Wissen vom Ehrgeiz der Dürre betäubt
Bald wird das Gold der Farben lichter
Bald welkt der Flor zum Rückzug an
Bald wahrt nur noch ein Wort der Dichter
Den Schwur, dass hier die Spur begann
Ein Requisit des Abends kann nicht ohne Kommentar bleiben.
Dem Landwein
Wie kann so ein Schluck so viel Möbel umstoßen
In meinem klein geglaubten Mund
Und Sonne wie Kraft entrauben dem bloßen
Rotweinkelchhimmelwärts schließenden Rund?
Und natürlich auch: Strand. Slamtour auf Sardinien mit Badehose im Gepäck.
Die italienische Sprache
Da fliegt sie dahin, die italienische Sprache
Für mich ohne Sinn, in die schmucklose Brache
Von Spanisch-Residuen und Schüler-Latein
Gewürzt mit Klischeeschmelz aus Bella! und Wein
Irgendwo glimmt fast nassforsch ein Schein von Versteh’n
Gut, was davon stimmt, wird man später beseh’n …
Hilflos wirft man die Anker ins Wabern vom Sinn
Und fliegt auf ein Stückchen im Klangbild dahin